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1103 - Aussenseiter der Armada

Titel: 1103 - Aussenseiter der Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stehenden Schiffe war er gezwungen, die Geschwindigkeit etwas zu senken, um nicht eine Kollision heraufzubeschwören. Überdies änderten jetzt immer mehr der Fremden ihre Position und zwangen ihn zu schnellen Ausweichmanövern. Die Blitze abgefeuerter Strahlgeschütze häuften sich.
    Icho Tolot flog unbeirrt weiter. Für einen unbeteiligten Beobachter mußte es so aussehen, als säße ein Wahnsinniger in der Steuerkanzel. Immer wieder riß er die Maschine überraschend aus dem Kurs, drehte um die eigene Achse, ließ sie (wieder in bezug auf jene fiktive Ebene) senkrecht abfallen und zog im nächsten Moment steil nach oben. Mehrere Schiffe passierte er auf diese Weise.
    Die nächsten waren schon besser formiert. Sie bildeten einen Block aus sieben oder acht Einheiten, und seitlich stießen weitere hinzu. Ein Energieschuß fegte nur knapp über die Sichtkuppel hinweg. Icho Tolot schlug regelrecht Haken, der Topsider kippte in einer mörderischen Drehung über das Heck ab und jagte, zur bisherigen Flugrichtung schräg verkantet, haarscharf an den röhrenförmigen Ausläufern des am äußeren Ende des Pulks operierenden Schiffes vorbei.
    Ein kehliger Ton der Zufriedenheit rollte über die Lippen des Haluters -und zugleich packte ihn jäh aufkeimendes Entsetzen.
    Vier Raumer rasten ihm aus verschiedenen Richtungen entgegen. Die Strahlbündel voll abgefeuerter Breitseiten vereinigten sich an einem Punkt, den er in wenigen Sekunden erreichen würde. Sie erzeugten eine sichtbare Energieform, die sich wie eine Wand grell leuchtenden Feuers nach allen Seiten ausbreitete... Icho Tolot schoß genau darauf zu.
     
    *
     
    Jetzt - ausgerechnet jetzt!
    Erstmals in seinem Leben verspürte er jenes sanfte Pochen in der Nähe des mittleren Lendenwirbels, von dem er während seiner Aufenthalte bei den Helkiden gehört hatte, daß es die beginnende Geschlechtsreife ankündigte.
    Und es ereilte ihn gerade zu einem Zeitpunkt, wo er alles gebrauchen konnte, nur das nicht.
    Mit Ürkans tatkräftiger Unterstützung war es ihm gelungen, die ZUTÄK in die offene Schleuse hineinzumanövrieren und so hinter die beiden aufgereihten Raumjäger zu steuern, daß sie in dem Freiraum zwischen den Maschinen und der Innenwand zur Ruhe kam. Auf diese Weise wollte er sichergehen, daß dem dritten Fluggerät aller zur Verfügung stehender Platz blieb, falls es in einer Notsituation schnell einfliegen mußte, und es durch den Armadaschlepper nicht behindert wurde.
    Dann wartete Öhna. Mit Sicherheit war die Besatzung des Kugelschiffs auf ihn aufmerksam geworden und hatte sein Eindringen bemerkt. Irgendwie würden sie darauf reagieren.
    Es geschah jedoch nichts. Zunächst war er deswegen enttäuscht, doch je länger das Zögern der Pseudoarmadisten andauerte, desto deutlicher wurden ihm die Gründe dafür bewußt. Um in den Hangar zu gelangen, hätten sie das äußere Schott schließen müssen und damit den Geflüchteten jeder Möglichkeit beraubt, sich durch eine rasche Rückkehr in Sicherheit zu bringen.
    Er spielte mit dem Gedanken, seinerseits aktiv zu werden und die ZUTÄK zu verlassen. Es war nicht ausgeschlossen, daß die Fremden ihn für einen Gegner hielten, weil er einen Armadaschlepper steuerte. Er hätte sich den optischen Überwachungseinrichtungen präsentieren und durch Gesten deutlich machen können, wie freundlich er der Besatzung des Kugelschiffs gesinnt war. Aber diese Idee verwarf er sogleich wieder. Solange das Außenschott offenstand, mußte jeder Kontaktversuch im Ansatz steckenbleiben. Öhna Näjahrs übte sich also in Geduld. Im Raumer der Pseudoarmadisten fühlte er sich sicherer und ungefährdeter als irgendwo sonst im Bereich der Armada. Er konnte warten - in aller Ruhe! Es gelang ihm sogar, die innere Erregung zu zügeln. Irgendwann würde der Kontakt zustande kommen. Es war nur noch eine Frage der Zeit.
    Und ausgerechnet jetzt, in dieser entscheidenden Phase, setzten die Schmerzen ein!
    Sie begannen schwach und unaufdringlich. Wenn er sich nicht darauf konzentrierte und sich mit irgendwelchen belanglosen Tätigkeiten ablenkte, waren sie kaum zu spüren und stellten keine ernsthafte Belastung dar. Öhna wußte jedoch, daß sie in den nächsten Tagen langsam stärker und intensiver werden würden, bis sie in knapp zwei Wochen schier unerträglich waren... „Ich bekomme ein Kind", sagte er unbehaglich. Ürkan schwebte heran. Von den linsenförmigen Wahrnehmungsorganen fühlte sich der Helkide regelrecht durchleuchtet. „Heißt

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