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1105 - Das Siegelschiff

Titel: 1105 - Das Siegelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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decken.
    Sie alle waren zu ichbezogen gewesen, zu verbohrt in ihrem Glauben, allein auserwählt zu sein, in STAC aufzugehen, sonst hätten sie gleich erkannt, daß der Weg zu STAC über die Endlose Armada führen mußte.
    Erics Hände schlossen sich spontan um eine der beiden in Handschuhen verborgenen mächtigen achtfingrigen Hände Ans.
    „Wir sind Freunde", sagte er in naiver Aufrichtigkeit. „Gemeinsam werden wir unser STAC aus der Gewalt des Feindes befreien und seinen alten Glanz wiederherstellen."
    „Dein Wort in Ordobans Hörstäbchen - wenn er welche hat!" erwiderte An. „Nur Ordoban weiß nämlich, wie TRIICLE-9 in seinen früheren Zustand zurückversetzt werden kann.
    Leider hat man vom Armadaherzen aus bisher keine Maßnahmen dazu eingeleitet. Statt dessen soll euer Pulk angegriffen werden."
    „Unser Pulk?" wiederholte Eric begriffsstutzig, dann erschrak er.
    „Die Galaktische Flotte? Das müssen wir verhindern, An!"
    Ein lautes Dröhnen kam aus dem seltsamen Trichtermund des Fremden.
    „Wir? Wir beide können gar nichts verhindern, Eric. Ich bin der abgesetzte Kommandant einer Armadaeinheit - und du bist nur ein Gefangener und ein Flüchtling wie ich. Was könnten wir schon tun?"
    „Du bist - ein Flüchtling?" erwiderte Eric erschrocken. Verzweifelt blickte er nach oben - und gewahrte zum erstenmal richtig bewußt den violett strahlenden Leuchtball, der etwa zwanzig Zentimeter über Ans Schädeldecke schwebte. „Was ist das?"
    „Was?" fragte An. „Du weißt nicht, was ein Flüchtling ist?"
    „Aber ich meine doch diese leuchtende Kugel über deinem Kopf", erklärte Eric und musterte fasziniert die seltsame Erscheinung, die jede Bewegung Ans mitmachte.
    „Das ist meine Armadaflamme", antwortete Jercygehl An. „Jeder Armadist besitzt eine solche Armadaflamme. Durch sie erkennen sich die Angehörigen der Endlosen Armada gegenseitig als Armadisten."
    „Oh!" entfuhr es Eric.
    „Aber etwas können wir doch tun", sagte An. „Wir können einen Interkomanschluß anzapfen und versuchen, Informationen über den Stand der Dinge in der Nähe von TRIICLE-9 zu bekommen."
    „Das ist sehr wenig", meinte Eric niedergeschlagen.
    Doch der Fremde ging nicht darauf ein, sondern drehte sich um und stapfte davon.
    Eric fühlte sich ein wenig frustriert von diesem Verhalten. Doch ihm blieb nichts anderes übrig, als An zu folgen, wollte er sich nicht in dem Transporter verirren und womöglich wieder seinen ehemaligen Anhängern in die Hände fallen.
    Während er hinter An herlief, registrierte er nebenbei die buckelförmige Aufwölbung auf dem Rückenteil des hellbraunen Raumanzugs, den der Fremde trug. Sie schien organischer Natur zu sein und nicht mit dem flachen dreieckigen Rückentornister in Verbindung zu stehen, der über dem Anzug befestigt war und aus dem mehrere antennenähnliche Stäbe ragten.
    Nach einiger Zeit betrat Jercygehl An die nischenartige Vertiefung einer Korridorwand.
    Er entnahm einer Außentasche seines Raumanzugs einige kleinere Werkzeuge und entfernte damit einen Teil der Wandverkleidung. Elektronische Bauelemente wurden sichtbar. An zog eine Art transparenten Bügel aus dem verdickten Kragenteil seines Anzugs und spannte ihn so über seinem Kopf auf, daß seine Sensoren die zwischen den Hautbläschen hervorragenden Stäbchen berührten.
    Hörstäbchen! überlegte Eric und erinnerte sich, daß der Fremde diesen Begriff einmal gebraucht hatte.
    An verband den Bügel mit Hilfe dünner Kabel mit den elektronischen Elementen, dann stand er still und schien zu lauschen.
    Etwa eine halbe Stunde verging, dann löste An die Verbindung wieder, schob den Bügel zurück und schloß die Wandverkleidung der Nische. Danach drehte er sich zu Eric um.
    „Ja?" fragte Eric in banger Erwartung.
    „Die Waffen haben noch nicht gesprochen", teilte An ihm mit. „Im Armadaherzen scheint man noch zu zögern, sonst wäre längst ein Schlachtplan durchgegeben worden. Vielleicht bahnt sich dort auch ein Umdenken an. Das schließe ich jedenfalls aus der zweiten Information, die ich dem Kom-Netz entnahm."
    Der Blick seiner schwarzen Augen schien Eric zu sezieren.
    „Du bist der Anführer der Gefangenen, nicht wahr?"
    „So könnte man es sehen", erwiderte Eric Weidenburn. „Das heißt, ich war so etwas wie ihr Anführer. Jedenfalls hörten sie auf mich."
    An krümmte sich, als hätte er starke Schmerzen. Aus seinem Trichtermund drang ein Ächzen.
    „Kann ich dir helfen?" erkundigte sich Eric besorgt.
    Er bekam

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