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1106 - Die Truemmerreiter

Titel: 1106 - Die Truemmerreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Peltipher Qi sowie Unemor Ren sollen deine Stellvertreter sein."
    Tarzarel Op sah ihn erstaunt an.
    „Das meinst du ehrlich?" fragte er. „Nach allem, was ich... was ich dir..."
    „Ich meine es ehrlich", half Zhu ihm aus der Verlegenheit.
    Die Szene, in der Carsanar Zhu bewies, daß er nicht nur ein guter Ingenieur, sondern auch ein vorzüglicher Kenner seiner Artgenossen war, wurde abrupt unterbrochen. Alarmsignale gellten. Vom Flaggschiff der Einschließungsflotte kam der Befehl, daß die BOKRYL sich zur Abwehr eines gegnerischen Vorstoßes in Marsch zu setzen habe. Sie war eines der zehn cygridischen Schiffe, die Ilkst Nentter für den Einsatz gegen den Schwarm der Trümmerstücke ausgewählt hatte.
    Binnen weniger Minuten verwandelte sich die bisher so gemächliche BOKRYL in ein von strengem Reglement beherrschtes Kriegsschiff. Carsanar Zhu machte allgemein bekannt, daß er Tarzarel Op zum Ersten Schiffsführer ernannt hatte. Unter denen, die Zhu kannten, rief die Ankündigung wenig Erstaunen hervor. Zhu hatte sich mit Op auf irgendeine Weise arrangieren müssen. Er war ein geschickter Psychologe. Der Zug, den er getan hatte, sprach für seine Umsicht.
    In der Zentrale übernahm Tarzarel Op den Befehl. Die BOKRYL setzte sich in Bewegung.
    Die Orter- und Tasterbilder zeigten nicht nur die herannahende Trümmerflotte, sondern auch die Manöver, die von einzelnen Schiffen des gegnerischen Verbands geflogen wurden. Es war klar, daß die Frevler etwas Entscheidendes planten. Ihr Vorgehen zielte darauf ab, Verwirrung zu erzeugen. Man mußte jede ihrer Bewegungen beobachten, um zu erkennen, was ihre wahre Absicht war.
    Zwölf Minuten später hatte die BOKRYL sich mit den übrigen neunundvierzig Schiffen zu einem relativ dichten Pulk zusammengeschlossen. Ilkst Nentters Befehle kamen über einen Datenkanal und gingen unmittelbar an die Schiffscomputer, während sie gleichzeitig auf den Anschlüssen in der Zentrale aufleuchteten. Der Schwarm der Trümmer war inzwischen nur noch knapp eine Lichtsekunde entfernt und bewegte sich mit einer Geschwindigkeit, die ihn in kaum mehr als vier Minuten den Standort des Pulks passieren lassen würde.
    Allerdings hatte niemand die Absicht, es soweit kommen zu lassen. Die fünfzig Schiffe feuerten aus allen Rohren. Drüben, im Schwarm der Felsbrocken, tobte das Inferno. Die Trümmerstücke besaßen keine Verteidigungsmechanismen, nicht einmal ein schwaches Schirmfeld. Carsanar Zhu dachte mit Grausen an die Tragödie, die sich dort abspielen mußte - wenn Ilkst Nentter recht hatte mit seiner Vermutung, daß die Felsbrocken bemannt waren.
    Ein schrilles Warnzeichen riß ihn aus seinen Gedanken.
    „Geschützstationen eins bis vierzehn defekt", meldete eine Automatenstimme.
    Zhu fuhr auf.
    „Wie kann das sein?" gellte sein Schrei durch die Zentrale.
    Auf dem Tasterschirm, den er vor sich hatte, entstanden bunte, wellenförmige Muster. Die Orterbildfläche war dunkel geworden. Er sah sich um. Andere Stationen boten dasselbe Bild.
    Die BOKRYL wurde blind!
    „Ausfall Taster- und Ortersysteme", verkündete die Automatenstimme.
    Ein Ruck fuhr durch das mächtige Schiff. Der Antigrav hatte vorübergehend ausgesetzt.
    Zhu wurde zur Seite geschleudert, landete hart auf dem Boden und kam mit Mühe wieder auf die Beine. Die Zentrale lag schräg. Fassungslos starrte er in die Runde. Entsetzte Schreie erfüllten den Raum. Verwundete stöhnten. Alarmsignale gellten. Zhu schob sich mühselig eine dreißiggradige Steigung hinauf, um seine Konsole zu erreichen. Der Sessel war nicht mehr zu gebrauchen. Er beugte sich vornüber, hielt sich an der Kante des Aggregats fest und versuchte, Ilkst Nentters Anschlußcode zu drücken.
    Aus den Augenwinkeln gewahrte er eine Bewegung. Erschreckt fuhr er herum. Vor ihm stand ein kleines, fremdartiges Wesen. Es trug eine Raumschutzmontur, aber durch den transparenten Helm erkannte er einen spitzen Schädel, zwei große Ohren und einen Mund, dessen Oberlippe gespalten war und aus dem ein kräftig ausgebildeter Nagezahn hervorragte.
    Das Wesen sah ihn aus schwarzen Knopfaugen freundlich an. Voller Entsetzen gewahrte Zhu, daß über dem Helm keine Armadaflamme schwebte.
    Eine helle Stimme war zu hören. Sie kam aus einem Sprechgerät am Helmwulst des Fremden und sprach Armadaslang.
    „Laß dir das als Lehre dienen", sagte sie. „Ihr dünkt euch überlegen, aber in Wirklichkeit können wir euch greifen, wo und wann wir wollen."
    Fassungslos starrte Carsanar Zhu auf

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