1108 - Sturz aus dem Frostrubin
über Goon-Energie, ihr habt das Schiff."
Alaska seufzte und setzte sich wieder mit Rhodan in Verbindung.
„Der Kerl ist ein zäher Brocken", meldete Alaska in die Zentrale. „Er ahnt, wie es um uns bestellt ist, und er spielt hoch."
„Dann begrüße sie als unsere Gäste", befahl Rhodan.
Zähneknirschend kam Alaska der Aufforderung nach. Er glaubte, daß Rhodan die Entscheidung nicht so leicht gefallen wäre, wenn er an seiner Stelle die Verhandlungen geführt und die Entschlossenheit der cygridischen Raumfahrer erlebt hätte.
Vor allem dann nicht, wenn er sie gesehen hätte, diese bis an die Zähne bewaffneten über zwei Meter großen Riesen.
8. Zwischenspiel II Die eigenartige, von grauen Schlieren verhangene Stätte wäre menschlichen Augen kaum als ein Planet erschienen, und doch war es im weitesten Sinne etwas, das man als „Welt" bezeichnen konnte.
An diesem gespenstischen Ort gab es keine Helligkeit im eigentlichen Sinn, denn im endlosen Grau versickerte jedes Licht. Kein noch so starker und heller Sonnenstrahl hätte diese düstere Umgebung durchdringen können.
Aber es war auch nicht Nacht.
Es herrschte eine Dämmerung, in der sich kein Lufthauch regte und in die sich intelligentes Leben (wenn überhaupt) nur zögernd und unter äußerster Vorsicht vorgewagt hätte.
Dieser Nebel, der nicht dunkel war und nicht hell, bestand aus mentalem Plasma und war Zentrum der Superintelligenz Seth-Apophis. Er hatte sich vor vielen Millionen Jahren zu entwickeln begonnen, nachdem der Schiffbrüchige seine Situation erkannt und gemeistert hatte.
Tief im Zentrum der grauen Schlieren saß der Kern von Seth-Apophis, der Schiffbrüchige.
Von diesem Zentrum aus griff Seth-Apophis in die Geschicke vieler Völker ihrer Mächtigkeitsballung ein, jagte mit ihren mächtigen psionischen Jetstrahlen nach den Bewußtseinen ahnungsloser Intelligenzen und kämpfte um die Befreiung des Frostrubins aus dem Anker der Porleyter, um wieder in den Besitz einer schrecklichen Waffe zu gelangen.
Hauptziel von Seth-Apophis jedoch war es, ihr evolutionäres Abgleiten in die Zustandsform einer Materiesenke zu verhindern und auf die andere Seite der Materiequelle zu gelangen.
Der Wille von Seth-Apophis, eines Tages ein Kosmokrat zu werden, beherrschte die Superintelligenz völlig. All ihre Handlungen wurden davon bestimmt. Deshalb gab es bei ihr keine Einschätzungen mit menschlichen Wertmaßstäben wie „Moral" oder „Ehre".
Der Ort, an dem Seth-Apophis sich aufhielt, war völlig sicher. Sie konnte die heftigsten Angriffe auf ihr Bewußtseinsreservoir überleben, weil das eigentliche Zentrum niemals in Gefahr geraten konnte und immer wieder neu aufgebaut wurde.
Seth-Apophis war die Summe aller in ihr rekrutierten Bewußtseinssplitter, die sie von intelligenten Wesen geraubt hatte, aber in ihrem Kern war sie noch immer der Schiffbrüchige.
Seth-Apophis war sich des zunehmenden Drucks, der von ihren Gegnern auf sie ausgeübt wurde, völlig klar. ES hatte sich in das Zentrum seiner Mächtigkeitsballung zurückgezogen und schickte seine Völker und Anhänger aus dem verborgenen in den Kampf. Die Mächte der Ordnung, mit den Kosmokraten an der Spitze, wurden nie müde, immer neue Spezialisten gegen Seth-Apophis ins Feld zu schicken.
Die Porleyter, die UFOnauten, die Ritter der Tiefe, die Terraner, die Endlose Armada, das Herzogtum von Krandhor...
Es war eine stolze Liste von Gegnern, die man noch leicht hätte fortsetzen können.
Trotzdem war die Situation für Seth-Apophis nicht neu, denn seit sie sich über ein gewisses Stadium hinaus entwickelt hatte, mußte sie damit zurechtkommen. Es gab Zeiten, in denen sie dem Sieg sehr nahe schien, dann wieder fürchtete sie um ihre Existenz.
Obwohl sie in letzter Zeit bei ihrem Versuch, den Anker der Porleyter am Frostrubin zu lösen, schwere Rückschläge hatte hinnehmen müssen, war sie, was die Gesamtsituation anging, optimistisch.
Es bestanden Aussichten, daß der Gegenseite in absehbarer Zeit ein neuer, furchtbarer Gegner erwuchs, dann würden die Mächte der Ordnung gezwungen sein, ihre Kräfte aufzuspalten und an zwei Fronten zu kämpfen. Außerdem wollte Seth-Apophis verstärkt fortfahren, neue Agenten in allen benachbarten Mächtigkeitsballungen zu rekrutieren. Sie hoffte, bald eine Möglichkeit zu finden, mit der sie die Immunität vieler Wesen gegen ihre psionischen Jetstrahlen brechen konnte.
Wenn es soweit war, würde sie zu einem Raubzug von bisher nie gekanntem
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