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1109 - Hexenspiele

1109 - Hexenspiele

Titel: 1109 - Hexenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Arme mit den gespreizten Händen vor. Einen Moment später umklammerten sie Sukos Hals. Sie wollte die Daumenkuppen tiefer in Sukos Kehle drücken.
    Der Inspektor tat nichts. Nicht für den Augenblick. Er schaute in das wilde Gesicht der Frau und ließ sich auch nicht nach hinten drängen. Wie eine schwere Statue blieb er auf den Beinen.
    Das hätte Lara mißtrauisch machen müssen, aber sie war so in ihrer Würgerei vertieft und setzte auch dermaßen viel Kraft ein, daß Suko der Atem genommen wurde. Nicht seine Reaktionsfähigkeit. Die Hände lagen frei, und gerade er kannte verdammt viele Tricks, um sich aus gefährlichen Lagen zu befreien.
    Zwei Finger der rechten Hand stützte er mit dem Daumen ab. Dann stieß er sie vor und hinein in den weichen Körper der Frau, wo sie eine bestimmte Stelle erwischten.
    Suko hatte genau gewußt, wo er treffen wollte. Lara schnappte nach Luft. Ihr Mund stand plötzlich weit offen. Ihre Hände verloren an Druck. Sie lösten sich vom Hals und rutschten nach unten. Dann wankte Lara zurück.
    Ihre Freundin Melissa schaute zu. Sie konnte nicht fassen, was geschehen war. Immer wieder schüttelte sie den Kopf und wollte dabei etwas sagen.
    Lara fiel auf die Couch, die sehr weich war, so daß sie tief einsank. Im Moment bildete sie keine Gefahr. Suko wandte sich deshalb ihrer Freundin Melissa zu.
    »Was hatten Sie noch vor? Soll Betty das gleiche Schicksal blühen wie Rosy?«
    Die Blonde ging überhaupt nicht auf Sukos Frage ein. Durch ihren Kopf schwirrten andere Gedanken, und die sprach sie auch aus. »Wer bist du, verflucht? Was weißt du über Rosy und über uns? Woher kommst du, Chinese?«
    »Ich weiß zu wenig. Noch - aber das wird sich ändern, darauf wette ich mit Ihnen.«
    Melissa suchte Unterstützung. Doch ihr Blick gab Lara nicht die Kraft, sich von der Couch zu erheben. Sie hockte dort gekrümmt, atmete würgend und hielt ihre Hände gegen die getroffene Körperstelle gepreßt, die Suko durch den schnellen und auch harten Stoß zielgenau erwischt hatte.
    Plötzlich meldete sich Betty. Auch sie saß noch immer an der gleichen Stelle. »Sie… sie… sollen gehen. Ich will sie nicht sehen, verdammt. Sie sollen nicht mehr wiederkommen. Ich…«
    »Tut mir leid«, sprach Suko sie an. »So einfach ist das nicht. Hier geht es um mehr.«
    »Wie? Um mehr als den Teufel?«
    »Nein, aber um Mord.«
    Die Antwort hatte Betty die Sprache verschlagen. Sie wollte auch nicht wissen, wer umgebracht worden war, obwohl sie es sich hätte denken können.
    Suko drehte sich Melissa zu. »Sie und Ihre Freundin werde ich mitnehmen. Sie sind vorläufig…«
    Das Wort »festgenommen« mußte er verschlucken, denn plötzlich spielte die Musik draußen, und sie verschlug dem Inspektor die Sprache.
    Er hörte den Schrei.
    Und er wußte, daß nur Shao ihn ausgestoßen haben konnte!
    ***
    Shao wartete vor dem Balkon. Es hatte sich etwas verändert, obwohl sie noch keine Worte verstehen konnte. Aber der Ton war härter und rauher geworden, die Lage spitzte sich zu, und Shao spielte schon mit dem Gedanken, ebenfalls über die Brüstung auf den Balkon zu klettern.
    Sie hätte sich schon beim Aufkommen des Gedankens entscheiden müssen, denn wenige Sekunden später war es vorbei. Da hatte Lou Gannon sie erreicht.
    Er war lautlos gekommen. Shao spürte ihn erst, als er bei ihr war und seine Hände wie Balken auf ihre Schultern drückte, bevor die kräftigen Finger zugriffen und sie auf der Stelle herumgeschleudert wurde.
    Zum ersten Mal sah sie Gannons Gesicht!
    Shao traf der Schock. Dabei war sie kein kleines Kind mehr. Aber dieses harte und faltenlose Gesicht, das hatte für sie wenig mit dem eines Menschen zu tun. Es erinnerte sie an eine künstlich geschaffene Person, an einen Golem oder an einen Zombie aus Stein, der im nachhinein poliert worden war.
    Das Gesicht war glatt, bis auf den Bereich des Mundes. Da hatte er die Lippen verzogen, und dieses Grinsen kam Shao vor wie das Lächeln eines Henkers.
    »He, du, was machst du hier - he…«
    Es waren dumpfe Laute, in die sich die einzelnen Buchstaben hineinmischten. Wie bei einem Menschen, der das Sprechen nie richtig und flüssig gelernt hatte.
    »Weg. Lassen Sie mich…«
    Er kicherte.
    Shao versuchte es mit Drehungen und Windungen. Sie wollte die Hände von ihren Schultern loswerden, doch der Kerl drückte nur noch härter zu.
    Sie mußte in die Knie.
    Sie hörte das Lachen.
    Tiefer sank sie.
    Dann ballte sie die rechte Hand zur Faust und drosch sie

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