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1109 - Hexenspiele

1109 - Hexenspiele

Titel: 1109 - Hexenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen rasch vorbeilaufenden Film wahr, denn sie befand sich bereits auf dem Weg zu Lara. Auf keinen Fall sollte es ihr gelingen, noch einen weiteren Schuß abzufeuern, der Betty oder Shao selbst traf.
    Lara wollte sich wieder aufrichten. Mit dem linken Ellbogen stützte sie sich an der Tischkante ab.
    Es war wohl die falsche Stelle, denn der Tisch geriet ins Schwanken. Dadurch irritiert, mußte Lara nachfassen, und Shao gewann wertvolle Zeit.
    Die Teekanne aus Porzellan fiel ihr wie von selbst in die Hand, und sie schlug mit der Kanne wuchtig zu.
    Diesmal erwischte sie Laras rechte Schulter. Der nächste Schlag traf ihren Kopf, aber die Hexe wehrte sich noch weiter. Sie wollte den rechten Arm herumbringen und auf Shao zielen. Er schwang bereits hoch, da ließ Shao die Kanne fallen, schnappte sich den Waffenarm mit beiden Händen, drückte ihn zurück und schlug ihre Zähne in das Handgelenk.
    Lara brüllte vor Schmerzen. Jetzt erst streckte sie ihre Finger, und die Beretta landete auf dem Fußboden. Gedankenschnell bückte sich Shao danach, riß die Pistole an sich und bekam einen Tritt in den Rücken, der sie gegen einen Sessel schleuderte.
    Sie fuhr herum. Die Waffe hielt sie mit beiden Händen fest, aber sie schoß nicht, denn Lara griff nicht an. Sie hatte mit sich selbst zu tun. Die Hexe kniete am Boden. Den rechten Arm hatte sie ausgestreckt und schaute auf das Blut, das aus der Bißwunde sickerte.
    Shao dachte an Betty.
    Melissa hatte sich nicht um die beiden anderen Frauen gekümmert. Sie drückte weiter, und Shao huschte mit schnellen Schritten hinter die Couch, so daß sie die Frau ansehen konnte.
    Melissa keuchte. Ihre Augen glänzten. Sie kümmerte sich nicht um Shao und sah nur zu, wie Bettys Körper zuckte. Wie er sich wand. Wie das Gesicht so schrecklich rot geworden war.
    »Laß es!« schrie Shao. Zugleich drückte sie der Frau die Mündung gegen die Stirn.
    Melissa dachte nicht daran. Sie war wie von Sinnen. Ihren eigenen Willen gab es nicht mehr. Der Teufel hatte ihn ausgeschaltet und sie für alles andere unempfänglich gemacht.
    Shao wußte, daß es nur eine Chance gab.
    Sie senkte den Waffenlauf und schoß Melissa aus kurzer Entfernung in die rechte Schulter.
    Ein Dämon wäre durch die Macht des geweihten Silbers zerstört worden. Melissa nicht. Sie reagierte noch wie ein Mensch. Beide Arme flogen in die Höhe. Ihr Gesicht nahm einen erstaunten Ausdruck an, während Betty auf der Couch langsam zur Seite kippte.
    Darum konnte sich Shao nicht kümmern. Mit der Waffe trieb sie Melissa zurück bis zu einer freien Stelle an der Wand. »Rühr dich nicht!« fuhr sie die Frau an, deren rechter Arm nach unten hing. In der Schulter war das Einschußloch zu sehen, aus dem nur wenig Blut hervorquoll und die Kleidung näßte.
    Shao kümmerte sich um die zweite Person.
    Lara hatte sich noch nicht richtig von diesem überraschenden Angriff erholt, aber sie stand wieder auf den Beinen und sah nicht aus wie jemand, der aufgegeben hatte.
    »Geh!« flüsterte Shao ihr zu. »Los! Geh dorthin, wo auch deine verdammte Freundin steht!«
    Lara Lane atmete schwer. Den Kopf hielt sie gesenkt. Sie starrte den Boden an. Das rechte Handgelenk war an der Innenseite zerbissen, aber es tropfte kein Blut.
    »Beeil dich, Lara. Du hast gesehen und gehört, daß ich nicht bluffe. Oder willst du dir die nächste Kugel einfangen?«
    »Du kannst nicht gewinnen!«
    »O ja, ich bin schon auf dem Weg dorthin, und Betty wird ebenfalls am Leben bleiben!«
    »Nein, nein, nein! Es gibt noch den Teufel! Ja, es gibt ihn. Er hat uns erwählt. Er wird uns nicht im Stich lassen!« Sie warf Melissa einen raschen Blick zu. Sie erhielt keine Antwort von ihr, weil die Freundin sehr blaß geworden war.
    Plötzlich schrieen beide auf.
    Shao konnte sich keinen Grund vorstellen. Sie hatte nicht eingegriffen und ihnen nichts getan. Dennoch echoten die fürchterlichen Schreie durch die Wohnung, während die beiden Hexen dort zusammenbrachen, wo sie gestanden hatten.
    Sie lagen am Boden. Sie traten um sich. Sie zuckten mit den Gliedern, und Shao erkannte mit sicherem Blick, daß sie ihr hier kein Schauspiel darboten.
    Das war echt.
    Und es gab einen Grund dafür.
    Auf ihren Körpern zwischen Hals und Brüsten leuchtete die Fratze des Teufels in einem grellen Licht. Gelb und rot zugleich, aber so schlimm, daß Shao geblendet wurde.
    Der grelle Schein hielt nicht lange an. Er war verschwunden, als auch die beiden Frauen verstummten.
    Erst jetzt schaute Shao

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