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111 - Das Spukschloß

111 - Das Spukschloß

Titel: 111 - Das Spukschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wir eine Pause ein?"
    Sie ging stur weiter. Ihr blondes Haar flatterte im Wind.
    Sie durchquerten den Waldstreifen und kamen zu einer Hütte. Unweit davon stand ein Jägerhochsitz. Dahinter war eine Schneise in den Wald geschlagen. Nach den letzten Gewitterstürmen waren zahlreiche Bäume entwurzelt worden. Das Holz stapelte sich am Rande der schmalen Wege. Von den Waldarbeitern war nichts zu sehen.
    Abi ging zügig an den Pilgern vorbei. Er sah sie nicht an; er wollte ihre stupiden, teilnahmslosen Gesichter nicht sehen; ja, er ertappte sich sogar bei dem Gedanken, sie einfach im Stich zu lassen. Waren das überhaupt noch Menschen? Die Pilger wurden ihm immer unheimlicher. Sie hatten einen Teil ihrer Persönlichkeit verloren. Abi bezweifelte, ob sie die Es-Anteile jemals wieder zurückgewinnen konnten.
    Würde der Dämonenkiller noch leben, dann gäbe es bestimmt Hilfe für euch, dachte der Däne. Dorian Hunter würde euch helfen. Er kannte genug Mittel und Wege, um magische Hexereien rückgängig zu machen.
    Abi holte Margot. ein. Sie wirkte hilflos. Anscheinend wußte sie nicht mehr, wie's weiterging.
    „Sag doch was, Margot!"
    Sie sah Abi groß an. Ihre Kinderaugen strahlten unheimlich. Das Leuchtfeuer der gefangenen Seelen schien noch stärker geworden zu sein. Ihre Lippen schimmerten sinnlich. Unverhofft riß sie den Dänen an sich. Sie atmete schwer. Abi spürte ihre warmen Lippen an seinem Hals.
    „Irgend etwas geschieht", hauchte sie heiser.
    „Was geschieht, Margot? Ich verstehe nicht ganz."
    Sie küßte ihn lange und leidenschaftlich. Dabei spürte er die Rundungen ihres Körpers. Margot war begehrenswert. Sie war so schön, daß man die dämonische Bedrohung vergessen konnte. Abi schlang die Arme zärtlich um ihren Nacken. Er ließ ihr weiches, welliges ,Haar durch seine Finger gleiten.
    „Margot - sag, daß alles nur ein böser Traum ist. Wir erwachen irgendwo anders, weit weg von diesen Zombies."
    Margot preßte sich noch fester an ihn. Plötzlich spürte er, wie ihr Körper zuckte. Sie weinte. „Margot, Liebling, was hast du?"
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah sie groß an. Heiße Tränen rannen über ihre Wangen.
    Ihr Gesicht lag im Dunkeln. Er sah nur das unheimliche Leuchten in ihren Augen. Als der Mond hinter einer Wolke hervorkam, wurde die ganze Umgebung in fahlgelbes Licht getaucht, Abi bemerkte erst jetzt, daß die Pilger stehengeblieben waren.
    „Margot! Die Pilger…"
    Die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. Er starrte fassungslos in das verwüstete Gesicht des Mädchens. Angeekelt stieß er sie von sich. Mit einem unterdrückten Aufschrei stürzte sie. Ihre zarte Haut hatte sich mit dunklen Beulen bedeckt. Unter dem Stoff ihrer Bluse wölbten sich eklige Geschwüre.
    „Allmächtiger! Margot, du verwandelst dich!"
    Sie schluchzte und drehte sich um. Abi sollte ihr Gesicht nicht mehr sehen. Sie riß ein Stück Stoff von ihrer Bluse ab und rieb sich verzweifelt das Gesicht damit. Es nützte nichts.
    Auch die Pilger veränderten sich. Einige krümmten sich vor Schmerz, andere standen teilnahmslos da. Ihre Gesichter waren aufgedunsen. Unter der grünlich verfärbten Haut zuckten die Adern. Mächtige Beulen füllten sich mit Blut. Sie waren prall und blau. Im Mondlicht sahen sie wie wandelnde Wasserleichen aus.
    „Verdammt noch mal, Margot! Sag endlich, was hier los ist!"
    Das Mädchen kam wieder hoch und lief rasch an die Spitze des Pilgerzuges.
    Der Däne sah, daß nicht alle im gleichen Maße von der Veränderung betroffen waren. Einige sahen noch völlig normal, andere hingegen grauenhaft aus.
    „Ihr da!" schrie Abi ein paar Männer an, die noch keine Blutbeulen hatten. „Weg da! Steckt euch nicht auch noch an!"
    Sie stierten ihn verständnislos an. Abi war es, als würde er gegen eine Wand sprechen. Heillose Wut stieg in ihm auf. Er versetzte dem Nächststehenden einen Stoß vor die Brust. Der Mann ging ächzend zu Boden.
    „Hast du mich verstanden? Verschwinden! Laß dich nicht auch noch anstecken!"
    Der Mann riß sich plötzlich das Hemd auf und schrie, als würde man ihn pfählen. Sein Rücken wölbte sich. Er drehte sich von einer Seite auf die andere. Die Stelle, die Abi mit der Faust getroffen hatte, lief rasend schnell bläulich an. Wenig später sprudelte das Blut nur so heraus. Als der Blutstrom versiegte, spannte sich ein pergamentartiges Häutchen über der Brust des Unglücklichen; darauf wuchsen die häßlichen Blutbeulen.
    „Das wollte - ich - nicht",

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