Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
111 - Wenn das Grauen sich erhebt

111 - Wenn das Grauen sich erhebt

Titel: 111 - Wenn das Grauen sich erhebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
folgt ein Wagen!« stieß der Besessene zornig hervor.
    Tony Ballard! durchzuckte es den Parapsychologen. Er schaute zurück. »Ich sehe keinen Wagen.«
    »Ein schwarzer Rover ist es! Er folgt uns seit Paddington!«
    »Dafür kann ich nichts«, sagte Lance Selby beunruhigt. »Damit habe ich nichts zu tun!« beteuerte er, aber der Besessene glaubte ihm nicht.
    »Tuvvana wird sterben!« fauchte er. »Weil du dich für zu clever hältst! Stockard Ross hat dich gewarnt! Du hast ihn nicht ernst genommen. Das muß Tuvvana nun büßen. Und du stirbst gleich hier!«
    Mit diesen Worten schnellte der Besessene hoch und stürzte sich auf den Parapsychologen.
    Lance Selby sah am kleinen Finger seiner rechten Hand etwas blinken: eine lange, scharfe Metallkralle!
    ***
    Eve Caven erreichte Black Manor und kletterte am Blitzableiter hoch. Im zweiten Geschoß tänzelte sie dann über einen schmalen Sims und schwang schließlich die Beine über die steinerne Brüstung eines Balkons.
    Eve hatte die Klettertour heute zum letztenmal absolviert. Nicht deshalb, weil sie mit Andrew Marshall Schluß gemacht hatte, sondern weil sie sich das Leben nehmen würde, sobald sie Stockard Ross' Befehl ausgeführt hatte.
    Das Mädchen trat durch die Balkontür und betrat einen dunklen Flur. Sie schlich ihn entlang und stieg wenig später die Treppe hinunter, Auf ihr Klopfen öffnete Grace Morton… Eve, wieso geisterst du noch durchs Schloß? Wenn Miß Sheene dich erwischt..
    »Ich habe Mirjana etwas sehr Wichtiges zu sagen«, fiel Eve Caven der Blonden ins Wort.
    »Sie ist nicht da«, behauptete Grace. »Sie muß da sein«, sagte Eve.
    Grace gab die Tür frei. »Überzeuge dich selbst. Siehst du sie irgendwo?« Eves Blick huschte schnell durch den Raum. »Wo ist Mirjana?« wollte sie wissen.
    »Sie ist schon ziemlich lange bei Miß Sheene. Wir… haben gestern nacht etwas angestellt… Soll ich Mirjana etwas ausrichten?«
    »Das ist nicht nötig«, gab Eve Caven zurück. »Was ich zu sagen habe, ist auch für Blair Sheene bestimmt.«
    »Ich würde an deiner Stelle damit lieber bis morgen warten.«
    »Dazu ist es zu wichtig«, erwiderte Eve, wandte sich um und ging. Sie begab sich zu Blair Sheenes Büro und klopfte dort. Eintretend sagte sie dann: »Entschuldigen Sie bitte die Störung, Miß Sheene. Ich weiß, daß Sie um diese Zeit nicht mehr behelligt werden möchten, aber die Sache duldet keinen Aufschub…«
    Sie trat näher.
    Die Internatsleiterin erhob sich. Mirjana Marell blieb sitzen. Eve streifte sie mit einem: kurzen Blick und konzentrierte sich dann auf Blair Sheene, die sie zuerst anzugreifen beabsichtigte.
    Es mußte sehr schnell gehen. Noch bevor Blair Sheene Verdacht schöpfte, mußte Eve sie verletzen, und ebensorasch mußte sie anschließend Mirjana attackieren.
    Stockard Ross hatte ihr eingeschärft, daß die beiden Hexen gefährlich seien und daß sie ihnen nur beikommen könne, wenn es ihr gelang, sie zu täuschen und zu überrumpeln.
    Eve verbarg die magische Kralle hinter ihrem Rücken, während sie sich der Internatsleiterin näherte.
    »Was gibt's?« fragte die rothaarige Miß Sheene, »Ich muß Ihnen etwas gestehen«, sagte Eve Caven mit belegter Stimme. »Ich traf mich seit längerem mit einem Jungen aus der Nachbarschaft. Sein Name ist Andrew Marshall, Fast jeden Abend kletterte ich am Blitzableiter hinunter, und Andy erwartete mich im Wald.«
    Miß Sheene setzte eine strenge Miene auf.
    Ich muß noch näher an sie heran! dachte Eve Caven.
    »Heute abend war ich wieder bei ihm«,, sagte sie, um die Internatsieiterin abzulenken.
    »Sie wissen, daß ich Sie dafür bestrafen muß!« sagte Blair Sheene.
    »Ja, und ich bitte Sie nicht, davon Abstand zu nehmen.«
    Zwei Schritte noch! dachte Eve. Dann bin ich auf Reichweite heran. Dann wird sie aber auch spüren, was mit mir los ist, daß schwarze Kräfte mich lenken!
    »Es ist Ihnen doch wohl klar, daß ich Ihre Eltern davon in Kenntnis setzen muß!« sagte Miß Sheene.
    »Es tut mir leid, Ihnen diesen Ärger zu bereiten«, gab Eve zerknirscht zurück.
    »Warum haben Sie's gestanden?« wollte die Internatsleiterin wissen. »Vielleicht wäre ich nie dahintergekommen.«
    »Vielleicht möchte ich bestraft werden«, sagte Eve. »Ich habe mit Andy Schluß gemacht. Ich werde ihn nicht Wiedersehen, Und da ich schon beim ›Reinen-Tisch-Machen‹ bin, dachte ich…«
    Es zuckte plötzlich in Blair Sheenes Gesicht.
    Jetzt weiß sie es! dachte Eve. Sie durchschaut mich! Sie spürt die

Weitere Kostenlose Bücher