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111 - Wenn das Grauen sich erhebt

111 - Wenn das Grauen sich erhebt

Titel: 111 - Wenn das Grauen sich erhebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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entkam, war Tuvvana verloren, denn nur er wußte, wo Stockard Ross mit ihr steckte.
    »Alles okay, Lance?« keuchte ich.
    »Ja, Tony. Schnapp ihn dir!« gab der Parapsychologe zurück.
    ich jagte hinter dem Mann her. Er rannte auf einen kleinen dunklen Park zu, verschwand zwischen Büschen.
    Ich warf mich durch die grüne Wand aus Blättern und Zweigen, sah den Kerl wieder und hechtete nach seinen Beinen.
    Damit brachte ich ihn zu Fall. Er fluchte, drehte sich auf den Rücken und trat nach meinem Gesicht.
    Sein Schuhabsatz schrammte seitlich an meinem Kopf hinunter und riß mir fast das Ohr ab.
    Jetzt setzte er sich auf und hieb mit der Metallkralle nach mir. Ich war sicher, daß sich eine gefährliche Magie darin befand, vor der ich mich in acht nehmen mußte.
    Ich nahm den Kopf zurück, und die magische Kralle wischte knapp an meinem Kinn vorbei. Ich schlug mit den Fäusten auf den Kerl ein, doch er zeigte kaum Wirkung.
    Mein Versuch, ihm die gefährliche Kralle wegzunehmen, scheiterte. Immer wieder versuchte er mich damit zu treffen.
    Ich ließ von ihm ab und sprang auf. Während er auf die Beine kam, holte ich zwei von meinen drei silbernen Wurfsternen aus der Tasche. Sie hatten die Form eines Drudenfußes und waren geweiht. Außerdem waren starke weißmagische Formeln in das Silber graviert.
    Obwohl mein Gegner die Sterne sah, stürzte er sich gleich wieder auf mich. Ich wich seinen ungestümen Angriffen mehrmals aus und schlug dann unverhofft mit einem der beiden Sterne, die ich fest in meiner Hand hielt, zu.
    Der Mann riß verstört die Augen auf und stöhnte. Er wich zurück, schien zu überlegen, ob es für ihn nicht sinnvoller war, wieder zu fliehen.
    Der Gnom Cruv nahm dem Besessenen die Entscheidung ab, indem er urplötzlich hinter ihm auftauchte und sofort seinen Stock einsetzte. Sein Schlag holte den Mann von den Beinen.
    Der Besessene kippte nach vorn und fiel mir in die Arme. Bevor ich ihn zu Boden gleiten ließ, riß ich ihm die Metallkralle vom Finger und entschärfte sie mit dem Wurfstern.
    Als das geweihte Silber mit dem schwarzmagisch geladenen Metall in Berührung kam, blitzte es kurz, und dann ließ ich die Kralle achtlos fallen.
    Der Besessene war schwer benommen, aber bei Bewußtsein. Ich beugte mich über ihn. »Wo ist Stockard Ross?«
    Der Mann fletschte die Zähne und knurrte wie ein Hund.
    »Laß mich mal!« verlangte Cruv. »Ich prügle es mit meinem Stock aus ihm heraus!«
    Doch das ließ ich nicht zu. Ich konnte zwar verstehen, daß er Tuvvanas Aufenthaltsort um jeden Preis erfahren wollte, aber ich glaubte, den Mann auch ohne Prügel zum Reden bringen zu können.
    Ich legte dem Besessenen die Wurfsterne an die Schläfen. Er schrie und verdrehte die Augen. Er bäumte sich auf und wollte mich von sich stoßen.
    Die magischen Sterne schwächten ihn.
    »Wo sind Ross und Tuvvana?« fragte ich schneidend.
    »Neeeiiin!« schrie der Kerl.
    Ich drückte die Sterne fester gegen seine Schläfen. Das war nicht ungefährlich, denn wenn ich das Böse aus ihm verjagte, ehe er mir gesagt hatte, was ich so dringend wissen mußte, würden wir es von ihm nie mehr erfahren.
    »Ross! Tuvvana!« schrie ich ihm ins verzerrte Gesicht »Wo sind sie?«
    Er wurde bleich, und seine Augen rollten wie Murmeln hin und her, während seine Lider immer heftiger flatterten.
    »Rede!« herrschte ich ihn an.
    »Der Teufel soll dich holen!« heulte der störrische Kerl. »Ross wird die Kleine töten!«
    »Wo ist sie? Wo?« Ich drückte die Sterne mit ganzer Kraft gegen seinen Kopf, und das konnte er nicht länger ertragen.
    Er wollte reden. Gleichzeitig aber löste sich der dämonische Einfluß von ihm. Stockard Ross’ Kraft zog sich zurück. Ich erkannte es konnte es aber nicht verhindern.
    Der Dämon ließ von dem Mann ab -er war nicht länger seine willenlose Marionette. So erfreulich das einerseits war, so unerfreulich war es andererseits.
    »Ross!« schrie ich nervös. »Verdammt, wo ist Ross? Wo steckt der Bastard? Wohin hat er Tuvvana gebracht?«
    Weißer Schaum trat auf die bebenden Lippen des Mannes. Ein konvulsivisches Zucken erfaßte ihn. Wenn es aufhörte, würde er nicht mehr unter dem Einfluß des Bösen stehen. Er würde aber auch nicht mehr wissen, welcher Weg zu Stockard Ross führte.
    Sein Widerstand zerbröckelte. Er wehrte sich nicht mehr, war schon fast unansprechbar.
    Ich fragte ihn ein letztes Mal, brüllte ihn an, und er erschrak. Und dann kam die Antwort, mit der ich schon nicht mehr gerechnet

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