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1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschieden. Nur ein Beispiel. Wedelt der Hund mit dem Schwanz, dann freut er sich. Bei der Katze ist das umgekehrt. Wenn ihr Schwanz sich in Bewegung befindet, dann steht sie unter Strom und auch kurz vor einer letzten Warnung, dem Fauchen. Ich weiß das sehr intensiv, denn die Katzen haben eine Seele. Ich habe sie auch. Sie sind in der Lage, miteinander zu kommunizieren.«
    Während unseres Gesprächs hatte sie das Tier auf der Sessellehne permanent gekrault. Sie hatte auch gelächelt, und ihr Mund hatte sich dabei zu einem Halbmond verzogen.
    Hinter mir hörte ich ein Klatschen.
    Ich drehte mich um.
    Zwei Katzen zugleich hatten ihre Plätze auf der Fensterbank verlassen und waren zu Boden gesprungen. Noch in der Bewegung sah ich, daß es nicht bei den beiden geblieben waren. Auch andere Katzen, die bisher ruhig an verschiedenen Stellen im Raum gesessen oder gelegen hatten, waren nun »wach« geworden und hatten sich erhoben. Sie stemmten die Vorderpfoten gegen den Boden. Sie streckten sich. Sie rissen die Mäuler auf und gähnten, so daß ich ihre weißen Zähne blitzen sah.
    Zungen leckten über die Ränder der Mäuler hinweg. Die Tiere gaben sich uninteressiert, doch das täuschte, denn sie gingen weiter, und sie hatten eigentlich nur ein Ziel.
    Das war ich.
    Von verschiedenen Richtungen schlichen sie auf mich zu. Sie stießen nirgendwo an, sie waren geschmeidig. Sie drückten sich an den Möbelstücken vorbei, und diejenigen Tiere, die in Brendas Nähe gerieten, strichen an ihren Beinen entlang.
    Ich hörte ihr Schnurren, was mich jedoch nicht beruhigen konnte. Für mich waren die Tiere mehr Leibwächter, die sich um das Wohl und Wehe ihrer Herrin kümmerten.
    Brenda Miller bewegte sich nicht. Sie genoß es. Trotz ihrer Körperfülle erinnerte sie mich an ein faunisches Wesen, das aus dem Reich der Sagen und Märchen hochgestiegen war, um ihren Platz in dieser Welt zu behaupten.
    Von ihrem Lächeln durfte ich mich nicht täuschen lassen, denn das war falsch. Ihre wahre Absicht stand in den Augen zu lesen. Sie sahen kalt und schon brutal aus. Meiner Ansicht nach hatte sich auch ihre Farbe verändert. Das Menschliche war verschwunden. Immer stärker erinnerten sie mich an Katzenaugen. Da verschwand die Pupille, und der bläulich-kalte Glanz bekam die Überhand.
    Allmählich zeigte sie mir ihr wahres Gesicht. Diese Frau hatte es wirklich geschafft, eine intensive Verbindung zu den Katzen herzustellen. Sie hatte mir von den Seelen der Katzen berichtet. Es schien zu stimmen. Zwischen ihr und den Tieren herrschte eine so starke Verbindung, daß Ihr Menschsein sich mit dem Sein als Katze traf.
    Ich blieb ebenfalls stehen, ohne mich zu bewegen. An einen Rückzug dachte ich nicht, und so ließ ich mich von den Tieren einkesseln. Auch wenn ich versucht hätte, mich zurückzuziehen, hätten es die Vierbeiner wohl nicht zugelassen.
    Es wurden immer mehr. Woher sie überall kamen, sah ich nicht. Besonders die schwarzen Katzen fielen mir erst sehr spät auf. Sie hatten den Schutz des Dämmerlichts genutzt.
    Es gab keine Katze, die mich berührte. Die Tiere saßen in einem gewissen Abstand um mich herum.
    Nicht einmal so weit wie eine Schrittlänge, und sie ließen mich nicht aus den Augen.
    Acht, vielleicht auch zehn Katzen hatten ihre Plätze eingenommen und waren auf mich fixiert, als die Stimme der Frau die Stille unterbrach. Der Ausdruck in den Augen hatte sich wieder normalisiert. Jetzt war sie voll und ganz der Mensch wie ich ihn kannte.
    »Nun, Mr. Sinclair, wissen Sie jetzt, was ich mit der Verbindung zwischen Mensch und Tier gemeint habe?«
    »Ich habe Augen im Kopf.«
    »Sie gehorchen mir!«
    »Was haben Sie ihnen mitgeteilt?«
    Brenda Miller lächelte beinahe glücklich. »Ich habe ihnen gesagt, daß sie ihre Plätze verlassen und zu Ihnen gehen sollen. Sie wissen auch, daß Sie kein Freund des Hauses sind, und das mögen sie eigentlich überhaupt nicht.«
    »Interessant. Soll ich das als eine Drohung verstehen?«
    »Noch nicht. Es ist mehr ein Rat, Mr. Sinclair. Einem Menschen wie Ihnen kann ich nicht trauen. Sie wollen mich stören, und das ist nicht gut.«
    »Das sehen Sie falsch.«
    »Ach ja?« Sie lächelte den Katzen zu und schien mich dabei vergessen zu haben. »Wie ist es denn richtig?«
    »Ich möchte nur nicht, daß etwas passiert und die Katzen zu Feinden der Menschen werden.«
    »Oh, wie edel.« Ihre Antwort war der reinste Spott. »Aber das glaube ich Ihnen leider nicht. Mr. Sinclair. Für Sie sind

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