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1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihnen. Kannst du das verstehen?«
    »Sicher, das kann ich. Nur frage ich mich, warum du dann mit mir gefahren bist.«
    »Weil ich nicht allein in Blakenhall bleiben wollte. Das ist einzig und allein der Grund. Da kenne ich keinen. Wenn etwas passiert wäre, hätte ich nicht gewußt, an wen ich mich hätte wenden können. Hier habe ich wohl Fluchtchancen, wenn es hart auf hart kommt.«
    Ich lächelte ihr zu. »Dann werde ich den Zündschlüssel mal im Schloß lassen.«
    »Das wäre toll.«
    »Keine Sorge, du packst es schon.«
    »Und du gib acht.« Sie hing plötzlich an mir und küßte mich. Ich spürte ihr Zittern. Als sie sich von mir löste, war ihr Gesicht hochrot geworden.
    »Wird schon schiefgehen, Fay.«
    Fay wollte noch nicht, daß ich ging, und fragte: »Glaubst du denn, daß dämonische Kräfte dahinterstecken? So wie es in der Leichengasse der Fall gewesen ist?«
    »Ich muß damit rechnen.«
    »Dann meinst du nicht, daß die Tiere dressiert worden sind?«
    »Das ist schwer zu sagen. Katzen lassen sich nicht so leicht dressieren. Zudem weiß ich, daß es eine Katzenmagie gibt. Die alten Ägypter hatten sogar eine Katzengöttin, die sie verehrten. Sie hieß Bastet. Sie wurde oft als Frau mit einem Katzenkopf dargestellt.«
    »So wird diese Miller aber nicht aussehen, denke ich.«
    »Abwarten.«
    Sie ließ mich gehen. Ich drückte die Tür zu und stellte fest, daß sich nichts verändert hatte. Das Katzenasyl lag in tiefer Stille. Trotz des schwachen Sonnenscheins kam sie mir vor wie eine Last, die gegen meinen Körper drückte. Das konnte auch an mir liegen. Es war eben ein Gefühl, nicht willkommen zu sein, als ich auf die braune Haustür zuschritt.
    Dabei warf ich auch einen Blick auf das Freigehege. Jetzt sah ich die Tiere. Sie hatten sich in einem recht großen Gelände verteilt, und es war auch für sie gesorgt worden. Es gab keine Teiche. Ich sah Kratzbäume ebenso wie Kletterbäume, deren Geäst als Schlaf- oder Ruheplätze dienten.
    Die Katzen genossen den Sonnenschein. Es gab nur wenige, die sich schleichend durch das Gehege bewegten. Die meisten von ihnen hatten sich träge und satt an den verschiedenen Stellen verteilt.
    Diejenigen jedoch, die gingen, hatten mir ihre Köpfe zugedreht und beobachteten mich. Sie schienen mich nicht zu mögen. Ich hörte sogar ein leises Fauchen.
    Dann dachte ich daran, daß dieser Goran Fleischstücke in der Schlachterei geholt hatte. Für mich war es kein normales Katzenfutter, obwohl die Tiere ja gern Rindfleisch aßen.
    Ob die Katzen auch im rechten Anbau vorhanden waren, konnte ich nicht sehen. Da nahmen mir die grauen Mauern die Sicht. Aber ich sah, daß es einen Gang zwischen dem Freigehege und dem Haus gab. Gitter und Glas mit einem ebenfalls aus Glas bestehenden Dach.
    Bestimmt hatte man mich schon längst gesehen, doch es kam niemand, um die Haustür zu öffnen.
    Ich blieb davor stehen und entdeckte die Klingel. Der Knopf schaute aus der Hauswand hervor. Als ich ihn drückte, hörte ich im Innern ein Scheppern.
    Ich war gespannt auf Brenda Miller. Vorstellungen, wie sie aussehen könnte, hatte ich mir noch nicht gemacht. Doch einige Male hatte ich an die Akteure des Musicals »Cats« gedacht. Ich wäre nicht überrascht gewesen, Brenda Miller in einer derartigen Verkleidung zu erleben.
    Die Tür wurde aufgezogen. Nicht zu schnell, nicht zu langsam, sondern normal.
    Dann stand sie vor mir.
    Ich hielt für einen Moment den Atem an, denn diese Frau erinnerte mich beim ersten Hinschauen an ein lebendes Gebirge. Brenda Miller war unwahrscheinlich dick. Möglicherweise trug auch die Kleidung dazu bei, die wie ein sandfarbenes Zelt ihren Körper umgab und fast bis zu den Knöcheln reichte. Es war ein Gewand, das sich zuknöpfen ließ. Am Hals stand es etwas offen, und mein Blick richtete sich auf das Gesicht der Brenda Miller.
    Es war nicht einmal unhübsch. Faltenlos. Rund. Mit leicht aufgeblähten Wangen und einem kleinen Mund, der sich über dem Kinn wie ein Herz abzeichnete. Eine kleine Nase, die etwas nach oben zeigte, braune Augen, ebenso braun die Haare. Sie wirkten ungepflegt und zottelig. Eine glatte Stirn und ein Hals, der sehr speckig aussah.
    Die Frau füllte den gesamten Türbereich aus. Sie hatte mich gesehen und den rechten Arm leicht angehoben. Er quoll aus dem Ärmel hervor. Auch die Hand sah sehr speckig aus.
    Die Frau roch nach Katze. Ich konnte den Geruch nicht so direkt beschreiben, es war einfach so, aber er durfte mich nicht stören. Ich

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