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1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Konfrontation. Ich fühlte mich nicht wohl in dieser Umgebung. Hier war jeder ein Feind. Ich wollte cool bleiben und bemühte mich deshalb, diese feindliche Stimmung nicht auf mich überfließen zu lassen.
    »Denken Sie nicht, daß ich Ihnen deswegen einen Vorwurf machen will. Ich finde es ehrenwert, was Sie tun. Wer kümmert sich heutzutage schon so intensiv um Tiere? Das ist wahrlich nicht der Grund, weshalb ich zu Ihnen gekommen bin.«
    »Was ist er dann?«
    »Es geht trotzdem um die Katzen.«
    Sie lächelte. Ein falsches Lächeln. Ihre Augen bekamen ein anderes Aussehen und erinnerten mich an Katzenaugen. Mir fiel auch Goran ein, den ich nach meinem Eintreten noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. »Was haben sie Ihnen getan?«
    »Mir nichts.«
    »Anderen?«
    »Die Menschen in Blakenhall haben Angst vor Ihren Tieren. Wie ich hörte, lassen Sie ihren Katzen freie Bahn. Den Auslauf finden sie nicht nur im Gehege. Sie kommen auch frei und erobern dann den Ort. Es liegt auf der Hand, daß die Bewohner nicht eben begeistert sind.«
    »Na und? Was tun ihnen die Katzen schon?«
    »Eine Bekannte von mir wurde von einer Katze angegriffen. Auch ein Kleinkind. Die Katze hockte plötzlich in dem Kinderwagen. Es war reiner Zufall, daß wir rechtzeitig das Tier entfernen konnten. Das sind Vorgänge, die einem Menschen nicht gefallen können, auch wenn er Katzen mag. Meiner Ansicht nach benehmen sie sich völlig anders und fremd. Katzen greifen Menschen nicht an. Es sei denn, sie fühlen sich bedroht, und das war bei meiner Bekannten nicht der Fall. Sie saß völlig normal auf einem Stuhl vor einem Gasthaus. Aber den Ausschlag gab eigentlich das Opfer der Katzen. Ein Hund, der regelrecht zerbissen worden ist. Er lag als blutiger Klumpen in einer Karre, die von einem Kind gezogen wurde. Der Junge wollte seinen Hund begraben. Auch Sie müssen zugeben, Mrs. Miller, daß derartige Vorgänge nicht als normal zu bezeichnen sind.«
    »Meinen Sie?«
    »Sonst wäre ich wohl nicht hier.«
    »Und was denken Sie?«
    »Sie sind die Herrin dieser Tiere. Sie gehorchen Ihnen, Mrs. Miller. Sie können Einfluß nehmen.«
    Die Frau schaute mich mit einem schiefen Lächeln an. »Dann glauben Sie also, daß ich diejenige bin, die wie eine Königin über die Tiere herrscht?«
    »Davon gehe ich aus.«
    Sie drückte mit den Zeigefingern gegen ihre Stirnseiten. »Und daß ich sie durch meine besonderen Kräfte unter Kontrolle habe?«
    »Gibt es die denn?«
    Sie sagte zunächst einmal nichts und sah mich etwas versonnen an. Wie ein Mensch, der nachdenken muß. Dann lächelte sie wieder sehr überheblich und meinte: »Das könnte natürlich stimmen, Mr. Sinclair. Menschen und Tiere sind Geschöpfe, und schon immer haben Menschen versucht, mit denjenigen eine Beziehung oder eine Verbindung aufzunehmen, die ebenfalls eine Seele besitzen. Sie glauben doch daran, daß Tiere eine Seele haben - oder nicht?«
    »Ich lasse es mal dahingestellt sein.«
    »Auch egal.« Sie winkte ab. »Für mich haben Katzen eine Seele und auch ein Gehirn.«
    »Weiter.«
    Der Blick der Frau erhielt einen schwärmerischen Ausdruck. »Katzen sind wunderbare Tiere. Sie sind so sanft. Sie zeigen dem Menschen gern, daß sie ihn lieben. Sie gehen zu ihm, aber sie lassen sich nicht befehligen. Es sind keine Domestiken wie die Hunde, die so schrecklich geliebt werden. Wer eine Katze besitzt, der muß wissen, daß er sich eine kleine Persönlichkeit ins Haus geholt hat. Das weiß ich, das hat mich immer fasziniert, und so reifte in mir der Plan, etwas zu versuchen. Ich wollte den Kontakt mit ihnen haben. Ich wollte ihnen nicht die Persönlichkeit nehmen, aber ich hatte vor, ihre Seelen kennenzulernen. Und so beschäftigte ich mich intensiv mit ihnen. Nicht nur in der Theorie, auch in der Praxis. Ich lebe mit ihnen zusammen. Ich akzeptiere sie so wie sie sind, und sie akzeptieren mich. Mehr noch, Mr. Sinclair. Ich bin mittlerweile für sie so etwas wie eine Königin geworden. Die Katzen lieben mich. Ich habe ihren Verstand, aber ich stehe als Mensch noch über ihnen, und das wissen sie. Deshalb tun sie auch das, was ich von ihnen verlange.«
    »Sie morden auch?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich denke an den toten Hund auf der Karre. Er ist regelrecht zerbissen worden.«
    »0 bitte, nicht so, Mr. Sinclair. Muß ich Ihnen erst von der Urfeindschaft zwischen Hund und Katze erzählen? Nein, das glaube ich nicht. Sie sind doch ein intelligenter Mensch, Mr. Sinclair. Katzen und Hunde sind eben

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