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1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwand.
    Den Gefallen tat er ihr leider nicht. Er blieb stehen und sprach auch weiter. »Ich lebe hier. Ich bin hier zu Hause. Ich gehöre zu den Katzen. Hast du das nicht gewußt?«
    »Nein, ich…«
    »Ach, rede nicht. Du bist extra hergekommen. Zusammen mit deinem Freund. Ihr beide seid sehr neugierig, und genau das können Brenda und ich nicht vertragen. Fremde wollen wir nicht. Wen wir als Besucher empfangen, bestimmen wir.«
    »Gut, ich habe verstanden. Ja, das ist okay. Dann werde ich mich jetzt in das Auto setzen und fahren.«
    Goran vertiefte sein Grinsen. Dabei senkte er den Kopf, um seine Katzen anschauen zu können.
    »Wollen wir das?« flüsterte er ihnen zu. »Wollen wir, daß unsere Freundin wegfährt?«
    Die Tiere veränderten ihre Haltungen nicht. Sie konnten keine normale Antwort geben. Als sie sitzenblieben, schloß Goran, daß sie nicht einverstanden waren.
    »Sie wollen nicht. Tut mir leid für dich. Die Katzen wollen, daß ich dich mitnehme.«
    Bei Fay schrillten die Alarmglocken. »Wohin denn?«
    »Zu uns.«
    »Wie zu uns?«
    »In unser Haus.«
    »Ah ja!« Sie ärgerte sich über den Angstschweiß auf der Stirn und in den Achseln. »Da will ich nicht hinein. Ich bin nämlich nicht allein gekommen, verstehen Sie? Sie werden sicherlich gesehen haben, daß mein Freund mitgekommen ist. Der hat auch den Wagen gefahren.«
    »Ja, er ist im Haus.«
    »Wie schön.« Fay lachte unsicher. »Da brauche ich dann nicht mit dabei zu sein. Ich bin auch nur so mitgekommen, wissen Sie?«
    »Weiß ich«, flüsterte Goran. »Alle kommen nur immer mit. Alle wollen nichts damit zu tun haben. Aber ich kann dir versichern, daß du ihn gar nicht sehen wirst.«
    »Wieso denn nicht?«
    »Wir werden nicht zu Brenda ins Haupthaus gehen. Du hast doch den Anbau gesehen. Dort werden wir uns aufhalten, und das nicht allein, sondern mit all meinen Freunden.«
    »Den Katzen?«
    »Womit sonst?«
    »Aber ich will nicht mit…«
    Der harte Blick ließ sie verstummen, und auch der Klang der Stimme veränderte sich. »Du kommst mit!« zischte der Mann und stieß zugleich einen schrillen Pfiff aus.
    Das Signal hatte den Katzen gegolten. Plötzlich bewegten sie sich. Zwei von ihnen sprangen in die Höhe.
    Fay wußte, daß der Angriff ihr galt. Sie warf sich zurück und prallte mit der Schulter gegen das weiche Gitter, aber den Tieren entkam sie trotzdem nicht.
    Mit ihrer gewaltigen Kraft hatten sie es geschafft, auch die Ziele zu erreichen. Plötzlich hockten sie auf ihren beiden Schultern und krallten sich dort so hart fest, daß die Spitzen der Krallen den Stoff durchdrangen und auf der nackten Haut deutlich zu spüren waren.
    Die anderen Tiere sahen aus, als wollten sie ebenfalls jeden Moment in die Höhe springen, um sich an den Brüsten oder an der Kehle festzukrallen.
    Die Katzen auf den Schulterenden bewegten sich. Sie hatten ihre Mäuler geöffnet und die Zähne gegen die Haut der Frau gepreßt. Dabei leckten ihre rauhen, kleinen Zungen einige salzige Schweißperlen ab.
    »Kommst du mit?« fragte Goran lachend.
    »Ja, ich… ich gehe…«
    »Sehr gut.«
    Er und die Katzen warteten, bis Fay den ersten Schritt getan hatte. Dann gingen auch sie und blieben in ihrer Nähe. Sie fühlte sich wie eine Gefangene und von unzähligen Augen bewacht.
    Durch das ungewohnte Gewicht auf den Schultern hatten sich auch ihre Schritte verändert. Nichts mehr war locker. Jeder Tritt kam ihr schwer vor und auch schaukelnd.
    Die Katzen blieben auf ihren Plätzen. Sie hatten sich klein gemacht und hingelegt. Was für einen Außenstehenden so nett ausgesehen hätte, trieb Fay weiterhin den Angstschweiß aus den Poren. Sie wußte genau, daß sie gegen diese Tiere nicht ankam, die sogar den Befehlen des Mannes neben ihr gehorchten.
    Goran ließ sie nicht aus dem Blick. Der Ausdruck seiner Augen gefiel Fay gar nicht. Sie glaubte, darin ein Versprechen zu lesen, das sich auf sie nicht eben positiv auswirken würde.
    Alle würden eine Rechnung begleichen wollen. Jede Katze war eine Richterin, und unwillkürlich dachte Fay an den Anblick der Hundeleiche.
    Fell und Blut hatten sich vermischt. Das meiste Fleisch war gefressen worden. Die Tiere gierten danach, sonst hätte Goran nicht das Zeug aus der Schlachterei geholt.
    Die Katzen fraßen Rindfleisch, auch Hundefleisch und der Weg bis hin zum Fleisch des Menschen war nicht weit. Die Vorstellung allein trieb ihr den Magen in die Höhe. Sie hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen, und die Welt um

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