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1110 - Operatoren für Kruste Magno

Titel: 1110 - Operatoren für Kruste Magno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war nichts anderes als eine Art Fenster, durch das man auf die Kruste blicken konnte. Es war aber auch gleichzeitig ein Röntgenschirm und ein Mikroskop.
    Nachdem Taurec die verschiedenen Möglichkeiten ausprobiert hatte, verlor er bald das Interesse. Die Entdeckungen, die er dabei gemacht hatte, waren alles andere als sensationell und brachten kaum neue Erkenntnisse.
    Die Krustengebilde waren organischen Ursprungs, doch waren sie längst schon abgestorben und versteinert. Vielleicht handelte es, sich bei Kruste Magno überhaupt um eine einzige ins Gigantische angewachsene Wucherung. Dieser Teil jedenfalls war nicht mehr als ein Fossil.
    Die Bemühungen der Armadisten, das versteinerte Gewebe wiederzubeleben, waren allerdings rührend. Sie durchzogen die Kruste mit Leitungsnetzen, brachten komplizierte Reizelemente an und jagten durch diese Stromstöße. Pumpsysteme sorgten für Sauerstoffzufuhr und rhythmische Bewegung. Taurec fand sogar Teile eines künstlichen Kreislauf- und Stoffwechselsystems.
    Doch diese Anlagen standen alle nur auf Abruf bereit - falls Kruste Magno wieder einmal belebt werden konnte. Oder aber sie waren stillgelegt worden; weil sie schon längst nichts mehr nützten.
    Taurec schob diese Gedanken beiseite, sie führten nur auf Abwege. Er konzentrierte sich auf die Bilder, die ihm seine zwölf Robotkämpfer übermittelten und die über die Innenseite seines Individualschutzschirms abliefen.
    Es dauerte nicht lange, da fand er, wonach er suchte: Einen Armadisten. Der erste Eindruck, den Taurec von ihm hatte, war der eines hellgrünen Fellknäuels von eineinhalb Meter Durchmesser, das ein seltsames Wägelchen im Schlepptau führte.
    Taurec befahl einem Robotkämpfer, den Armadisten dingfest zu machen und zu isolieren. Bevor er sich jedoch seiner annahm, setzte er sich noch einmal mit Perry Rhodan in Verbindung.
    „Ich habe einen Puscht gefangengenommen", berichtete Taurec. „Möchtest du dabei sein, wenn ich ihn verhöre?"
    „Nein", sagte Rhodan fast barsch. „Ich möchte vor allem die RANAPUR-Besatzung finden."
    „Wenn es soweit ist, melde es mir", sagte Taurec. „Ich kann dich jederzeit anpeilen und zu deiner Unterstützung kommen."
    „Danke. Ende."
    Rhodans Sarkasmus war selbst per Sprechfunk nicht zu überhören.
    „Was hat er denn nur?" wunderte sich Taurec.
     
    7.
     
    Rhodan fand keine Überreste der RANAPUR, nicht einmal den Mikroteil einer Positronik, kein Bruchstück irgendeines Instruments oder einer Verschalung - kein einziges Abfallprodukt. Die Armadamonteure hatten ganze Arbeit geleistet, und falls es irgendwelche Überreste gegeben hatte, waren sie von den Puschts, wie Jercygehl An die Armadisten von Kruste Magno nannte, total beseitigt worden.
    Natürlich fand er auch keinerlei Hinweise auf den Verbleib der fünfzigköpfigen Mannschaft. Darum konnte er nur auf gut Glück durch die verschlungenen Tunnel ins Zentrum von Kruste Magno vordringen.
    Schon bald hatte er den ersten Kontakt mit einem Puscht. Das war noch in der Vakuum-Zone, und er war sehr einseitig. Mit anderen Worten, Rhodan beobachtete den Armadisten, ohne sich selbst der Entdeckung preiszugeben.
    Als er um eine Biegung eines Tunnels mit weitem Durchmesser kam, sah er plötzlich unweit vor sich ein Kugelfahrzeug stehen. Es hatte einen Durchmesser von fünf Metern, die obere Hälfte war transparent, und darin war ein Pelzwesen, das im Aussteigen begriffen war.
    Es war so rund wie das Fahrzeug, über dessen Hülle es gerade zu Boden glitt, war in einen orangefarbenen Energieballon gehüllt und hatte etwas bei sich, das einer überdimensionalen Satteltasche glich. Diese „Tasche" entpuppte sich jedoch als Wägelchen, das das rundliche Pelzwesen hinter sich nachzog, als es einige Male um das Gefährt trippelte. Dabei entdeckte Rhodan zwei dünne, achtfingrige Ärmchen und zwei knöcherne Beinchen, die dem Puscht zu einer unglaublichen Geschwindigkeit verhalfen.
    Endlich blieb der Armadist an einer Stelle des Kugelgefährts stehen, holte etwas - und zwar so schnell, daß Rhodan mit den Blicken kaum folgen konnte - aus dem Wägelchen und klopfte damit gegen die Fahrzeughülle. Danach packte er sein Werkzeug wieder ein, glitt auf die gleiche Weise die Rundung des Fahrzeugs hoch, wie er es verlassen hatte, und verschwand in der Kanzel, die sich hinter ihm schloß. Der orangene Schutzschirm erlosch. Die untere Hälfte des Kugelfahrzeugs begann sich wie ein Kreisel um seine Achse zu drehen - und raste mit

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