1110 - Operatoren für Kruste Magno
beleuchtet.
Das Gewölbe war kahl und wurde von rippenförmigen Bögen getragen. Die Wände wirkten porös und brüchig unter der glatten, transparenten Kunststoffschicht. Eine Stichprobe bestätigte Taurecs Vermutung, daß dieser Teil von Kruste Magno schon längst zu Staub verfallen wäre, wenn es die konservierende Kunststoffschicht nicht gäbe. Doch Taurec wollte daraus nicht auf andere Sektoren von Kruste Magno schließen.
Er durchwanderte das Gewölbe und kam zu einer Einschnürung, die so niedrig war, daß er sich bücken mußte, um sie passieren zu können. Dahinter befand sich eine etwa mannshohe Höhle, die Taurec bei sich als „Wurmfortsatz" bezeichnete. Dieser Wurmfortsatz wand sich etwa dreißig Meter auf verschlungenen Pfaden dahin. Die Kunststoffschicht wurde in unregelmäßigen Abständen durch Bullaugen unterbrochen, die ihn an Beobachtungslücken erinnerten. Aber niemand zeigte sich dahinter.
Endlich kam er an ein Schott. Bei der Überprüfung des Öffnungsmechanismus stellte er fest, daß es sich um eine Luftschleuse handelte. Entsprechend vorsichtig ging er auch daran, das Schott zu öffnen. Schließlich wollte er keinen falschen Alarm auslösen.
Er öffnete das Außenschott, und nachdem er es wieder geschlossen hatte, wartete er, bis sich die, Schleusenkammer wieder mit Luft gefüllt hatte. Dabei holte er lächelnd seine Kaserne aus dem Futteral. Das war keine bloße Vorsichtsmaßnahme, sondern ein Warnsignal zeigte ihm, daß er entdeckt worden war, und er wollte sich auf einen entsprechenden Empfang vorbereiten.
Er hielt den Würfel mit der flachen Hand hoch, und auf einen Gedankenbefehl hin tauchten aus der kleinen, fensterähnlichen Öffnung zwölf daumengroße Robotmechanismen heraus. Die winzigen Zylinder stoben in Richtung der Innenschleuse auseinander und hefteten sich an verschiedenen Stellen fest.
Kaum hatten sie Halt gefunden, begannen die robotischen Däumlinge zu wachsen.
Gleichzeitig mit diesem Wachstumsprozeß begann sich das Schott aufzulösen, bis nichts mehr davon übrigblieb.
Die Robotkämpfer hatten sich die gesamte Materie zugeführt und holten sich zusätzlich Energie aus der näheren Umgebung. In den Anlagen rund um die Luftschleuse kam es zu Kurzschlüssen, Leitungen schmorten durch, Schaltstellen explodierten.
Taurec hatte die Roboter auf eine Größe von eineinhalb Metern programmiert und ihnen Zylinderkörper gegen, die mit zwei Kränzen rotierender Waffensysteme ausgestattet waren. Sie bildeten einen schützenden Wall vor ihm und waren so in die Tiefe gestaffelt, daß einer nicht in der Schußlinie des anderen stand.
Ihnen gegenüber waren vier Armadamonteure ähnlicher Große aufgetaucht - Taurecs „Empfangskomitee". Bevor die Armadamonteure sich noch auf die neue Situation eingestellt hatten, wurden sie aus den Waffenkränzen unter Beschuß genommen und atomisiert. Die Restenergien nahmen die zwölf Robotkämpfer wieder in sich auf.
„Das genügt für den Einstand", sagte Taurec. „Aber wir wollen nicht als schießwütige Barbaren abgestempelt werden, darum werden wir die Probleme, die sich für uns noch ergeben werden, tunlichst nicht mehr mit Waffengewalt lösen."
Dies war gleichzeitig ein Gedankenbefehl an seine Robotkämpfer. Sie schwärmten aus und drangen einzeln in Seitenkorridore vor. Dabei standen sie durch Bildübertragung mit Taurec in Verbindung, so daß er ständig auf dem laufenden gehalten wurde. Er selbst wurde von seinen Robotern hermetisch von allen Gefahren abgeriegelt, so daß er in aller Ruhe seine Untersuchungen vornehmen konnte.
Es kam noch einige Male zu Zwischenfällen mit Armadamonteuren. Doch sie wurden von Taurecs Robotern nicht völlig zerstört, sondern nur deaktiviert.
Der Teil von Kruste Magno, in dem sich Taurec nun befand, war völlig ausgebaut und beherbergte wohl die hier stationierten Armadisten. Gleichzeitig schien es sich um eine - oder die - Kontrollstelle zu handeln.
Taurec beschloß, sich einen der Armadisten vorzunehmen. Doch zuvor wollte er sich noch etwas umsehen. Alle Korridore waren röhrenförmig und hatten Durchmesser zwischen drei und sieben Metern. Die dazwischenliegenden Hohlräume waren ebenfalls röhrenförmig und durchweg mit technischem Gerät ausgestattet.
Entlang der gewölbten Wände fanden sich immer wieder Monitoren, doch waren sie alle deaktiviert. Taurec untersuchte einen von ihnen und schaltete ihn ein, nachdem er das Funktionsprinzip, das einfach genug war, erkannt hatte.
Der Monitor
Weitere Kostenlose Bücher