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1110 - Operatoren für Kruste Magno

Titel: 1110 - Operatoren für Kruste Magno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wände aus einer verkrusteten Masse bestanden. In der Mitte war eine dicke Säule in den Boden eingelassen. Dahinter stand ein Puscht.
    „Wer ist es?" fragte der Puscht gurgelnd, so daß sein Armada-Slang nur schwer zu verstehen war.
    An brauchte einige Zeit, bis er verstand, daß diese seltsame Redewendung eine Frage nach seiner Identität war. Wieder nannte er seinen Namen und seine Volks- und Armadazugehörigkeit.
    „Thegen Mhet hat Krendgh Hahl abgelöst und hat nun das Kommando über Kruste Magno", sagte der Puscht. „Thegen Mhet ist überrascht, einen einzelnen Vertreter einer anderen Armadaeinheit anzutreffen. Was führt Jercygehl An hierher und - wie gelangte Jercygehl An nach Kruste Magno?"
    „Jercygehl An", berichtigte der Cygride, die dritte Silbe seines Namens betonend. „Ich bin ..."
    „Ist es möglich, daß Jercygehl An es vermeidet, in Egoismen zu sprechen?" bat Thegen Mhet. „Solche Sprechweise tut einem Puscht weh."
    An brauchte nicht lange zu überlegen, was der Puscht meinte. Offenbar waren bei dem Wächtervolk von Kruste Magno Personalpronomen wie „Ich" und „Du" verpönt und Ausdruck eines persönlichen Egoismus, für den in dieser Gemeinschaft kein Platz war. An akzeptierte die Eigenheit dieses Volkes und nahm sich vor, sich an die herrschenden Sitten zu halten.
    An war nahe daran, die Wahrheit über das Schicksal seiner Armadaeinheit zu erzählen.
    Doch dachte er noch rechtzeitig daran, daß dies niemandem helfen würde - am allerwenigsten ihm und seinen 2500 Cygriden, die dazu verbannt waren, auf der BASIS in Isolation zu leben.
    „Jercygehl An ist ein Bevollmächtigter", sagte er darum. Das war unverbindlich genug und konnte alles mögliche bedeuten. „Ans Vollmachten sind sehr weitreichend, so daß er sich eines Hilfsschiffes bedient, das von Nicht-Armadisten requiriert wurde. Ans Mittel erlaubten es ihm, unbemerkt nach Kruste Magno zu kommen."
    Thegen Mhet war offenbar beeindruckt.
    „Und was ist der Grund für Jercygehl Ans Kommen?"
    „Kruste Magno ist für die Endlose Armada von größter Bedeutung - und jederzeit einen Besuch wert", sagte An ausweichend. „Der zweite Grund ist der, daß auf Kruste Magno Nicht-Armadisten festgehalten werden, die zur Mannschaft des beschlagnahmten Raumschiffs gehören. Dieses Raumschiff ist den Puschts nicht unbekannt, sie haben es ohne Warnung angegriffen."
    „Das war noch zu Krendgh Hahls Zeiten", sagte Mhet. „Aber Thegen Mhet würde jederzeit ebenso handeln. Kruste Magno ist für alle Nicht-Puschts tabu - auch wenn es sich um Armadisten handelt."
    „Jercygehl An und seine Cygriden haben Sondervollmachten", sagte An, darauf bedacht, keine Andeutungen darüber zu machen, welcherart diese Vollmachten waren, er wollte, wenn möglich, nicht über Gebühr lügen.
    Ihm kam es gar nicht so sehr darauf an, die gefangenen Terraner zu befreien, das mochte sich ergeben oder nicht. Er wollte in erster Linie herausfinden, welche Bedeutung Kruste Magno hatte und ob sie vielleicht gar noch mit dem Armadaherzen in Verbindung stand.
    Thegen Mhet gab sich aber nicht mit Andeutungen zufrieden, und so mußte An schließlich mit der Sprache herausrücken - ohne natürlich die ganze Wahrheit zu verraten.
    Er sagte, daß er ein Inspektor sei, der in „höherem Auftrag" Kruste Magno inspizieren solle. Als groben Verstoß gegen seinen Status erachte er die Gefangennahme von Nicht-Armadisten, die In seinen Diensten stünden.
    „Diese Nicht-Armadisten", sagte er mit besonderem Nachdruck, „stehen knapp davor, die Armadaflamme zu erhalten. Es ist eine der Aufgaben von Jercygehl An, dieses Volk in die Endlose Armada zu integrieren."
    Das war gar nicht so gelogen, denn ein entsprechender Befehl war tatsächlich gegeben worden, wenn auch an eine andere Person. Nämlich an Eric Weidenburn, den ersten und einzigen terranischen Träger einer Armadaflamme.
    Thegen Mhet begann auf einmal im Kreise zu laufen und gab eine Reihe gurgelnder und rülpsender Laute von sich, die An sinnlos erschienen.
    „Warum ist Thegen Mhet auf einmal so hektisch", beklagte sich An und griff sich demonstrativ an den Fettbuckel. „Bei seinem Anblick wird mein Stahlrheuma wieder akut."
    „Jercygehl An weiß nicht, was er verlangt", rief Mhet verzweifelt. „Die Puschts können keinen Nicht-Armadisten entbehren, denn es mangelt an Operatoren. Kruste Magno hat den niedrigsten Stand an Operatoren seit Puschtgedenken. Jercygehl An komme mit Thegen Mhet, damit er sich ein Bild von der Lage in

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