Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1110 - Operatoren für Kruste Magno

Titel: 1110 - Operatoren für Kruste Magno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kruste Magno machen kann."
    An stimmte sofort zu, denn das war genau das, was er erreichen wollte.
    Thegen Mhet führte ihn durch einige verschlungene Gänge in einen Sektor von Kruste Magno, den er als die „Koma-Zone" bezeichnete.
    Dazu erklärte er, daß die Puschts immer weitere Teile von Kruste Magno durch „Eising" - darunter verstanden sie eine Besprühung der Krusten mit einer Schutzschicht aus Kunststoff - in Koma-Zonen umfunktionieren mußten. Und das hätte zweierlei Gründe.
    Erstens müßten Unterbringungsmöglichkeiten für müde Puschts geschaffen werden. Als „Müde" wurden jene Puschts bezeichnet, für die es Zeit war, in die Schlafetappe zu gehen. Es handelte sich dabei also um potentielle Schläfer. Es wurden ständig Müde von den Wachschiffen nach Kruste Magno gebracht, wo sie darauf warteten, zur Schlafboje CKAGHOOR überstellt zu werden. - Doch CKAGHOOR war verschollen - und inzwischen füllten bereits 100.000 potentielle Schläfer die Wartesäle der Koma-Zonen.
    Zweitens fehlte es an Operatoren - an jenen Nicht-Armadisten also, die dafür bestimmt waren, die Lebenserhaltungssysteme von Kruste Magno zu steuern. Durch den Ausfall von Operatoren, für die es keinen Ersatz gab, blieben ganze Sektoren von Kruste Magno ohne Betreuung und mußten daher durch Eising zumindest vorübergehend in Koma-Zonen umfunktioniert werden.
    Als Jercygehl An in eine der Koma-Zonen geführt wurde, bot sich ihm ein tragischer Anblick. Er hatte Mitleid mit den Puschts, die sich hier auf engstem Raum zu Tausenden drängten.
    Sie waren völlig apathisch, befanden sich in einem Zustand zwischen Wachen und Schlafen, ohne wirklich schlafen zu können. Armadamonteure eilten zwischen ihnen hin und her und hielten sie durch Injektionen künstlich in, diesem Dämmerzustand.
    „Die Puschts tun, was sie können", erklärte Thegen Mhet dazu. „Aber es kommt immer wieder vor, daß Müde zu Läufern werden..."
    Jercygehl An sah, wie in der Masse der reglosen Pelzwesen plötzlich Bewegung entstand. Es war nur ein einzelner Puscht, der aus seiner Apathie erwachte und seinem plötzlich erwachenden Bewegungsdrang freien Lauf ließ. Aber seine Hektik übertrug sich auf andere, die sich plötzlich ebenfalls zu regen begannen.
    Die Armadamonteure versuchten, die in Bewegungsrausch verfallenden Puschts unter Kontrolle zu bekommen. Da die Panik noch nicht all zu sehr um sich gegriffen hatte, gelang es ihnen auch wieder, die Puschts zu beruhigen. Nur ein einzelner Läufer durchbrach ihren Sperriegel und kam auf Jercygehl An und Thegen Mhet zu.
    An griff unwillkürlich zur Waffe, als er das rasende Pelzwesen auf sich zukommen sah.
    Aber Thegen Mhet beruhigte ihn.
    „Jercygehl An soll sich still verhalten", sagte er. „Das ist Krendgh Hahl."
    Als der Puscht sie erreicht hatte, sagte er zu Thegen Mhet, indem er ein rüsselartiges Doppelorgan ausfuhr: „Thegen Mhet ist seiner Pflichten enthoben. Nun übernimmt wieder Krendgh Hahl das Kommando. Und wer ist der fremde Armadist?"
    Thegen Mhet erklärte es dem alten und neuen Kommandanten von Kruste Magno und zog sich zurück. Krendgh Hahl wirkte auf einmal wieder ganz ruhig, ohne jedoch lethargisch zu sein. Während er noch so dastand, stürzte sich ein Armadamonteur auf ihn und trieb ihm die Kanüle eines Handlungsarms in den Rücken.
    „Es ist erniedrigend für Krendgh Hahl, sich künstlich ernähren lassen zu müssen - noch dazu vor Zeugen", sagte der Kommandant von Kruste Magno.
    An wandte sich diskret ab. Nach einer Weile meldete sich Krendgh Hahl wieder. Er sagte: „Jercygehl An soll sehen, was mit den Nicht-Armadisten geschieht. Dann soll er selbst entscheiden, ob er sie uns wegnehmen will - oder ob er uns nicht mit weiteren Operatoren versorgt."
    Krendgh Hahl setzte sich trippelnd in Bewegung, und Jercygehl An hatte Mühe, ihm auf seinen kurzen Beinen zu folgen.
    Sie kamen in einen Teil von Kruste Magno, der nach Krendgh Hahls Aussage der Lebenskern war. Tatsächlich stellte An fest, daß die Wände - und auch der Boden, über den sie schritten - nicht verkrustet waren. Durch seine achtzehigen Füße spürte er ein rhythmisches Pochen, und auch das organische Gewebe der Wände pulsierte in diesem Takt. Zwischen ring- oder nierenförmigen Wülsten spannten sich feinnervige Schleimhäute, umgeben und durchspönnen von einem engmaschigen Nervensystem.
    Hier lebte alles. Nur die verschiedenen technischen Geräte, die an diesen gewaltigen Organismus angeschlossen waren, wirkten wie

Weitere Kostenlose Bücher