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1111 - Der Maskenmann

1111 - Der Maskenmann

Titel: 1111 - Der Maskenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vergangenheit kämpfen. Versuchen, an die Zukunft zu denken, obwohl es für sie keine mehr gab.
    Sie war vorbei. Sie hatte kaum begonnen, und schon gab es sie nicht mehr.
    Sie und Jerry waren zusammen gewesen. Ob es die große Liebe war, das wußte sie nicht. Sie hatten sich verstanden, das war auch alles gewesen. Was heißt auch alles? Ihre Sympathie zueinander war gewachsen, und sie hätte irgendwann in einer tiefen Liebe enden können. Das war nun vorbei.
    Sie dachte an David Cole. Der junge Polizist schwärmte für sie. Er hätte sie gern gehabt, aber man konnte die Saat der Liebe nicht einpflanzen, wenn der Boden nicht geeignet war. Also würde er verzichten müssen, obwohl er nie aufgeben würde, sich Hoffnungen zu machen. Er hatte sowieso gefragt, ob er sie nicht besuchen sollte. Melody hatte weder bejaht, noch abgelehnt. So war er gekommen und auch von ihren Eltern froh empfangen worden, doch Melody hatte sich ihm gegenüber sehr kühl verhalten.
    »Es wird noch die Zeit kommen, in der du meine Hilfe brauchen wirst.« Das hatte er ihr gesagt und noch etwas hinzugefügt, als Privatmann sozusagen und nicht offiziell. »Irgendwann einmal wird sich alles aufklären, und ich weiß nicht, ob es damit dann zum Guten steht.«
    Okay, das war seine Meinung gewesen. David war davon überzeugt gewesen, daß Jerry Randall nicht tot war. Er hatte Melody einen Streich gespielt, um sich einen spektakulären Abgang zu verschaffen. Wofür auch immer.
    Es war ein warmer Tag gewesen. Auch leicht windig, doch dieser Wind war zum Abend hin abgeflaut und dann völlig verschwunden. Jetzt stand die Luft. Sie war etwas feucht geworden und schwer zu atmen. Gerüche wehten an ihre Nase. Sie drangen aus dem Garten. Es roch nach Gras, nach Erde.
    Erde gleich Tod…
    Melody erschauderte. Daß sie plötzlich fror, hing nicht mehr der Temperatur zusammen. In ihrem eigenen Körper hatte sich die Kälte ausgebreitet, und sie war über sie gekommen wie ein böses Omen, dem sie nicht entweichen konnte.
    Melody wollte weggehen. Der Garten kam ihr unheimlich vor. Der feuchte Geruch erinnerte sie an den in der unmittelbaren Nähe des Sees. Daran wollte sie auch nicht durch Äußerlichkeiten erinnert werden. Deshalb zog sie sich wieder zurück in ihr Zimmer, ließ das Fenster aber offen. Sie hatte sich schon gedreht, da blieb sie stehen.
    Nicht normal, sondern sehr abrupt, wie nach einer plötzlichen Entdeckung.
    So ähnlich war es auch gewesen, denn sie hatte aus dem Augenwinkel mitbekommen, daß etwas nicht stimmte.
    Es war noch immer windstill. Die Zweige der Nadelbäume wippten nicht. Sie hätten es getan oder tun müssen, denn auch die Krone der Eiche blieb nicht mehr ruhig.
    Dort passierte etwas.
    Laub war in Bewegung geraten. Es raschelte. Oder sie bildete sich das nur ein.
    Melody konzentrierte sich auf den Baum. Nein, kein Irrtum. Das Blattwerk war in Bewegung geraten. Das Zittern, das leise Rascheln, wie die feinen Stimmen versteckter Elfen, die sich kaum aus dem Dunkel hervortrauten.
    Ich muß nachschauen!
    Es war wie ein Befehl, ein Drang, der Melody erwischte. Nichts anderes mehr glitt durch ihren Kopf. Hingehen und nachsehen, alles andere interessierte nicht.
    Sie spielte mit dem Gedanken, durch das Fenster zu klettern, doch das war nicht gut. Direkt unter dem Fenster und an der Mauer hatte ihre Mutter Rosen gesetzt, und sie sollten nicht durch irgendwelche Tritte zerknickt werden.
    Deshalb nahm sie den normalen Weg. Sie ging hinaus in den Gang und wandte sich dort nach rechts. Drei Schritte später hatte sie die Hintertür erreicht, durch die sie in den Garten treten konnte.
    Der Rasen dämpfte ihre Schritte. Beinahe geräuschlos ging sie über den kurzgemähten Rasen. Ein Beobachter hätte sie auch für eine Puppe halten können, die durch einen kleinen Motor angetrieben wurde.
    Vom Rasen her drang eine ungewöhnliche Feuchtigkeit in die Höhe. Kein Nebel, es war eben nur feucht, und das Wasser blieb auch auf ihren flachen Schuhen.
    Die alte Eiche ließ sie nicht aus dem Blick. Sie lockte. Sie hatte mit Melody Kontakt aufgenommen.
    Sie wollte, daß sie näher und näher kam, um ihr das Geheimnis ihrer Bewegungen zu zeigen.
    Vor den Fichten blieb sie stehen. Auch aus der Nähe betrachtet waren sie nicht heller geworden.
    Noch immer wirkten sie abweisend, aber hinter ihnen gab es einen Lockruf, der nur für sie hörbar war.
    Kein Wind, aber die Blätter bewegten sich. Ein leises und geheimnisvolles Rauschen, abgegeben von Stimmen, die

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