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1111 - Der Maskenmann

1111 - Der Maskenmann

Titel: 1111 - Der Maskenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unter dem Licht erschien ein breiter und sehr kompakter dunkler Schatten.
    »Das ist es!« zischelte ich.
    Der Major gab seine Befehle. Ich hörte nicht hin, denn der Vorgang im Wasser nahm all meine Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Es war da.
    Es kam.
    Und wie!
    Uns allen stockte der Atem, als dieses gewaltige Untier aus dem Wasser stieg. Ich suchte nach einem Vergleich, und mir kam ein Wal in den Sinn, der aus der Tiefe an die Oberfläche getaucht war, um Luft zu holen.
    So ähnlich baute sich die Amöbe auf. Sie war dunkel, aber an ihr hingen die Kugeln, die sich wie Sensoren in ständiger Bewegung befanden, um Infos einzuholen.
    Das starke Licht der Scheinwerfer zeigte uns auch die wahre Farbe des Monstrums. Es war nicht schwarz, sondern von einem sehr dunklen Grün, so hatte es sich äußerlich dem Wasser angepaßt. Es gab keinen Kopf, es gab kein Ende, es war einfach nur diese wuchtige Gestalt vorhanden, die nun ihre größte Höhe erreicht hatte.
    Das wußte auch der Major.
    Mit ruhiger Stimme gab er den Schießbefehl.
    Einen Moment später verwandelte sich der See und seine Umgebung in eine wahre Hölle…
    ***
    Die Soldaten hatten von verschiedenen Seiten geschossen und getroffen. Ich wußte nicht, wie groß die Sprengkraft der Gewehrgranaten war, aber sie reichte aus, um die mörderische Amöbe zu zerfetzen. Die Granaten waren in die Masse hineingejagt und dort explodiert.
    Wasser spritzte hoch. Zusammen mit den Fetzen der Masse, aus der sich einmal die Amöbe gebildet hatte. Kurz dachte ich daran, daß eine Frau namens Melody Scott sich diesem Wesen regelrecht hingegeben hatte. Von ihr bekamen wir nichts mehr zu sehen. Sie war ein Teil der Amöbe oder dieser ungewöhnlichen Kreatur der Finsternis geworden.
    Jetzt starb sie mit!
    Wellen schlugen wuchtig gegen das Ufer. Auch wir wurden getroffen, was wir kaum mitbekamen.
    Die Faszination der Zerstörung hielt uns in ihrem Bann.
    Immer wieder detonierten die Granaten, zerstören den Schleim und wühlten das Wasser bis zum Grund auf, so daß die dunklen Schlammwolken an die Oberfläche trieben.
    Vielleicht eine halbe Minute hatte das Ereignis gedauert. Dann war es vorbei, und es gab die Amöbe nicht mehr. Es waren Reste, die über die Oberfläche trieben und nichts mehr mit der ehemaligen kompakten Masse zu tun hatten.
    »War's das gewesen?« erkundigte sich der Major bei uns.
    »Ja. Das haben Sie gut gemacht.«
    »Okay, Gentlemen, ich werde auch keine weiteren Fragen mehr stellen.«
    »Danke, Major. Sie hätten auch keine Antworten bekommen.«
    »Das dachte ich mir«, gab er zurück und ließ uns stehen.
    ***
    Wir blieben den nächsten Tag über noch in der Gegend. Zusammen mit David Cole schauten wir uns den See im Licht der Sonne an. Er lag da wie immer, aber wir konnten jetzt sicher sein, daß keine Kugeln mehr aus der Tiefe auftauchen würden, um für die Amöbe Informationen über die Menschheit zu sammeln.
    Unser junger Kollege dachte weniger an sich, sondern mehr an Melody Scott. Er wollte wissen, ob wir sie gesehen hatten, als in der Nacht alles passiert war.
    »Nein«, erwiderte ich.
    »Dann ist sie auch zerstört worden.«
    »Davon müssen wir ausgehen.«
    Er schwieg. Erst nach einer Weile sprach er davon, daß Melodys Eltern noch nicht Bescheid wußten. Ihm oblag die Aufgabe, sie über das Schicksal der Tochter zu informieren.
    Suko und ich wußten, wie schwer ihm das fallen würde und versprachen, ihn zu unterstützen.
    Für uns war es ein Fall gewesen, den wir nie vergessen würden. Reste aus der Urzeit. Dazu noch unter einem dämonischen Einfluß stehend. Eine neue, schaurige Evolution, das genau hatte es werden sollen.
    Wir hatten die Tür in diese neue und schlimme Zukunft wieder fest schließen können und hofften beide, daß der Riegel auch stark genug war, um zu halten.
    Eine schaurige Entdeckung machten wir trotzdem noch. Im Ufergewächs hatte sich etwas Bleiches verfangen. Beim näheren Hinschauen sahen wir einen halben Arm mit einer schmalen Hand daran.
    Das Letzte, was von Melody Scott übriggeblieben war…
    ENDE

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