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1112 - Der Silberne

Titel: 1112 - Der Silberne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Karracken ausgesetzt waren. Die meisten von ihnen wurden offensichtlich nicht damit fertig, daß die Galaktische Flotte vernichtet worden war, und daß sie damit die einzigen Terraner in M82 waren. Immer wieder verloren einige von ihnen die Beherrschung und provozierten gewalttätige Auseinandersetzungen.
    Arker Kwohn war sich klar darüber, daß die Silbernen ein hintergründiges Spiel trieben, und er versuchte, einen Vorteil für die Terraner herauszuschlagen. Doch das gelang ihm nicht.
    Das war die Situation, die sich ihm am 16. Juni 426 NGZ stellte.
     
    *
     
    „Nimm die Waffe weg, Milton", forderte Arker Kwohn.
    „Ich hätte dich schon draußen im Weltraum töten sollen."
    „Das wäre zumindest weniger auffällig gewesen."
    „Du bist an allem schuld. Für uns alle wird die Lage besser werden, wenn du tot bist."
    Arker Kwohn bemerkte ein gefährliches Funkeln in den Augen von Lucas, und er wußte, daß er dessen Drohung ernst nehmen mußte. Der Ingenieur war nicht gekommen, um ihn zu erpressen oder nur zu erschrecken, sondern um ihn zu töten.
    Der Kommandant hakte die Daumen in seinen Gürtel. Er gab sich betont ruhig und gelassen. Dabei überlegte er, ob er es wagen konnte, Milton Lucas anzugreifen. Doch der Positronikingenieur war zu weit von ihm entfernt. Er konnte ihn nicht überrumpeln.
    „Ich verstehe, Milton", sagte er. „Du bist dir klar darüber, daß es ein Fehler war, mich zu erpressen, und jetzt glaubst du, deine Lage verbessern zu können, indem du mich umbringst. Wie kann man nur so töricht sein! Ein kluger Mann wie du und solche Dummheiten. Wie paßt das zusammen?"
    Milton Lucas war bleich. Schweiß stand auf seiner Stirn, und in seinen Augen war ein flackerndes Licht. Er hob die Waffe höher. Das Abstrahlfeld des Projektors leuchtete auf.
    Jetzt genügte ein leichter Druck auf den Auslöser der Waffe, und tödliche Glut mußte über Kwohn hereinbrechen.
    „Du weißt ja gar nicht, was du angerichtet hast", sagte Lucas mit zornbebender Stimme.
    „Du hättest die Positronik niemals zerstören dürfen."
    „Ach, du meine Güte, hast du das immer noch nicht verwunden? Und dafür willst du einen Mord begehen? Milton!"
    Die Tür öffnete sieh hinter Milton Lucas, und dieser ließ die Waffe rasch sinken. Das Abstrahlfeld erlosch.
    Sokrat Kaltisis trat ein.
    „Entschuldige, daß ich so hereinplatze, Arker", sagte er. „Kann ich dich einen Moment sprechen?"
    Lucas heftete den Kombinationsstrahler an seinen Gürtel, und erst jetzt wurde der Stellvertreter des Kommandanten aufmerksam.
    „Ist etwas nicht in Ordnung?" fragte er.
    „Doch, doch", erwiderte Kwohn. „Milt hat mir lediglich etwas gezeigt."
    Er nickte dem Positroniker zu und sagte: „Es ist gut, Milton, du kannst jetzt gehen."
    Bleich und verstört eilte der Ingenieur hinaus. Kaltisis blickte ihm nach, bis sich die für hinter ihm geschlossen hatte.
    „Willst du mir nicht sagen, was wirklich los war, Arker?"
    „Später. Es war nicht besonders wichtig. Reden wir lieber von uns. So geht es nicht mehr weiter, Sokrat. Die Stimmung unter den Leuten ist katastrophal. Jeden Moment kann es zur Explosion kommen, und die Silbernen merken nicht, was los ist."
    „Vermutlich war es ein Fehler, die Karracken zu verlassen."
    „Wir hatten keine andere Wahl. Hast du vergessen, daß man uns mühelos hätte abschießen können?"
    „Ich nicht, aber das will jetzt kaum noch jemand wahrhaben." Kaltisis setzte sich.
    Fragend blickte er den Kommandanten an. „Was hast du vor?"
    „Wir müssen mit einem der Silbernen reden", erklärte Arker Kwohn.
    „Ich habe vorhin zufällig gehört, wie Henry Cima die Leute aufgehetzt hat. Er hält es für keine schlechte Idee, wenn wir versuchen, diese Station zu erobern. Er meint, sie könne uns als Basis für unsere Vorstöße in diese Galaxis dienen."
    „Natürlich. Von Cima mußte ja so etwas kommen."
    Er setzte sich an einen Tisch, machte ein paar Notizen, steckte sie ein und forderte Kaltisis dann auf, ihn zu begleiten.
    „Wo willst du hin?" fragte sein Stellvertreter.
    „Zu Cima natürlich. Wir müssen ihm die Flausen ausreden."
    Sie traten auf den Gang hinaus, und er gab Kaltisis rasch den Zettel mit den Notizen.
    „Ich bin sicher, daß wir ständig überwacht werden", las der Positroniker. „Müssen Aktionen durchführen, deren Planung nicht erkennbar ist. Nur so können wir ein Gespräch erzwingen."
    Kaltisis ließ den Zettel in der Tasche versehwinden. Er hatte verstanden.
    Auch für ihn war klar,

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