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1112 - Der Silberne

Titel: 1112 - Der Silberne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heimlicher Beobachter überzeugend klingen, und er löste programmgemäß eine hitzige Diskussion unter den Astronauten aus, so daß Microkid und der schwitzende Harris Boston bei ihrer Arbeit nicht allzu leise zu sein brauchten.
    Nach etwa zwei Stunden führte Kwohn die Gruppe wieder in ihr Quartier zurück und ignorierte die Aufforderung, die über Lautsprecher kam, auf Jagd nach Armadamonteuren zu gehen. Er spielte Karten und tauschte dabei in bewährter Weise Informationen mit Microkid aus.
    Plötzlich erschien der Armadamonteur Alpha in der Tür.
    „Ich habe versprochen, daß du Schovkrodon bald sprechen kannst", erklärte er. „Warum schickst du deine Männer nicht auf die Jagd? Sie ist wichtig für uns."
    „Versprechen zählen nicht mehr", erwiderte Kwohn, ohne von seinen Karten aufzublicken, so als ließen ihn die Worte Alphas kalt. Tatsächlich aber horchte er auf. Zum ersten Mal seit ihrer Begegnung mit den Monteuren war ein Name gefallen.
    Schovkrodon.
    Hinter diesem Namen mußte sich einer der Silbernen verbergen, die immer wieder schemenhaft in der Station auftauchten.
    „Du machst einen schweren Fehler, Arker Kwohn", erwiderte der Armadamonteur. „Du kannst meine Auftraggeber nicht zwingen, irgend etwas zu tun."
    Kwohn spielte eine Karte aus und bedrängte Microkid mit einer nervös wirkenden Handbewegung, das Gegenblatt zu spielen. Er tat, als sei sein Gegenüber chancenlos.
    Und der Computer-Architekt hieb in die gleiche Kerbe.
    „Aussichtslos", stöhnte er. „Du hast einfach zuviel Glück. Los, gib' schon. Eine neue Runde."
    „Arker Kwohn", rief Alpha. „Du sollst..."
    Sokrat Kaltisis baute sich vor dem Armadamonteur auf. Er stemmte die Fäuste in die Seiten.
    „Hast du deine Mikrophone nicht richtig ausgesteuert?" fragte er. „Oder hast du einen Kurzschluß? Oder ist irgendeine Eclipse nicht in Ordnung?"
    „Ich verstehe dich nicht", erwiderte der Roboter. „Was ist eine Eclipse?"
    „Ich habe gesagt, du sollst endlich verschwinden. Das ist doch ganz einfach - oder?"
    „Kwohn soll den Einsatzbefehl geben, sonst wird er abgesetzt."
    Die im Raum versammelten Astronauten begannen schallend zu lachen.
    „Das steht nicht in eurer Macht", erklärte Kaltisis. „Und jetzt geh endlich. Du weißt, unter welchen Voraussetzungen die Zusammenarbeit weitergeht."
    Alpha verließ den Raum, ohne auf diese Worte einzugehen.
    Microkid folgte ihm, und er blieb in der Tür stehen, um ihn zu beobachten. Alpha glitt in einen Schwereschacht, der nach unten gepolt war und zu einem jener Bereiche der Station führte, die für Terraner gesperrt waren.
    Er schob die linke Hand über das Funkgerät, das er am rechten Handgelenk trug, und drückte einen der Knöpfe daran.
    Alpha verschwand mit plötzlicher Beschleunigung im Schacht. Eine Alarmpfeife heulte auf, und dann krachte es auch schon.
    Der Computer-Architekt eilte zum Schwereschacht, als sei er in höchster Sorge um den Roboter, und blickte hinein.
    Alphas rauchende Reste lagen tief unter ihm auf dem Grund des Schachtes, in dem nun wieder ein ungefährliches Schweregefälle herrschte.
    Arker Kwohn und die anderen Astronauten kamen auf den Gang heraus. Sie taten, als seien sie völlig ahnungslos.
    „Was ist passiert?" fragte Harris Boston.
    „Alpha ist abgestürzt", erwiderte Microkid. „Der Schwereschacht hat versagt."
    Auch aus den anderen Räumen tauchten zahlreiche Männer und Frauen auf. Sie sprachen miteinander und gaben sich erregt. Sie alle waren sicher, daß eine fremde Lebensform, wie die Silbernen es zweifellos waren, nicht zwischen echten und vorgetäuschten Gefühlen unterscheiden konnten. Das Stimmengewirr wurde so laut, daß kaum noch einer den anderen verstehen konnte.
    Aus den Lautsprechern brüllten Befehle auf sie herab, aber niemand ließ erkennen, daß er darauf achtete.
    Arker Kwohn zog an der Spitze der Männer und Frauen über einen Gang bis zu einer Maschinenhalle, in der er schon öfter gewesen war.
    Zahlreiche Armadamonteure arbeiteten an Raumschiff steilen. Ein breites Laufbahn führte quer durch den Raum. Auf ihm wurden nicht nur Werkteile transportiert, auch Roboter nutzten es, um schneller voranzukommen, ohne andere zu stören oder zu behindern.
    Ein Armadamonteur eilte dem Kommandanten entgegen.
    „Was willst du hier?" rief er ihm schon von weitem zu.
    „Ich muß mit Schovkrodon reden", erwiderte Kwohn. „Sofort Führe mich zu ihm."
    Er sah, daß zwei Monteure auf das Lauf band stiegen, und er gab Microkid ein

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