1112 - Der Silberne
Fingern, um die Männer und Frauen auf sich aufmerksam zu machen, die ihn begleiteten. Augenblicklich wurde es still.
„Weiter", befahl er. „Kommt."
Er eilte ein schräg in die Tiefe führendes Laufband hinunter, auf dem er von einem unsichtbaren Traktorfeld so beschleunigt wurde, daß er beinahe gestolpert wäre. An einer langen Reihe von gefesselten Armadamonteuren vorbei stürmte er bis zur Presse, ohne daß er aufgehalten wurde. Dann aber stiegen mehrere Roboter aus Öffnungen im Boden auf. Sie alle waren mit Energiestrahlern bestückt, richteten diese Waffen jedoch nicht auf die Terraner. Sie versuchten, sie mit ihren Greif Werkzeugen und Tentakeln abzuwehren.
Microkid schnellte sich, mit einem Hechtsprung an ihnen vorbei und schaltete die Presse ein. Die anderen Männer begriffen, und sie packten so schnell zu, daß die Armadamonteure überrascht wurden. Bevor die Automaten dazu kamen, ihre tödlichen Strahler einzusetzen, flogen sie bereits in die Stahlpressen und vergingen krachend zwischen den gewaltigen Formteilen.
„Die Luken besetzen", befahl Arker Kwohn. „Paßt auf, daß nicht noch mehr Monteure nach oben kommen."
Microkid und Harris Boston eilten an einer Reihe von Trümmerteilen vorbei und knieten dann an einer Schaltkonsole nieder. Sie öffneten sie und begannen, an der Steuerpositronik zu arbeiten. Rötlich leuchtende Energiefelder bauten sich plötzlich zwischen den angreifenden Armadamonteuren und den Terranern auf. Sie hielten die Roboter zurück und ließen die Energiestrahlen wirkungslos abprallen, als einige der Monteure schossen.
„Wir bändigen sie", rief Kaltisis. „Dennoch könnte langsam mal jemand merken, daß die Armadamonteure Amok laufen."
Die Energieschirme erloschen, und einige Roboter stürzten sich auf die Terraner. Nun aber holte Microkid zu seinem nächsten Schlag aus. Er schaltete die Traktorstrahler ein, die unter der Decke der Halle angebracht waren. Mehrere Armadamonteure stiegen plötzlich auf und schwebten bis dicht unter die Decke der Halle empor. Danach entließ der Computer-Architekt sie aus den tragenden Energiefeldern. Die Maschinen stürzten auf den Boden der Halle herab, wo die meisten zerstört liegenblieben.
Für einige Minuten sah es tatsächlich so aus, als könnten die Terraner die Armadamonteure zurückwerfen und die Halle erobern. Doch die strategische Ausgangsposition war zu schlecht. Arker Kwohn wußte sehr wohl, daß der Kampf schnell zu Ende sein würde, wenn die Roboter damit begannen, aus größerer Entfernung auf sie zu schießen und es Microkid nicht gelang, die Schutzschirme wieder aufzubauen.
„Was ist los?" rief er. „Weshalb fallen die Schirme zusammen?"
„Jemand hat den Saft abgeschaltet", antwortete der Architekt. „Dagegen kann ich auch nichts tun."
Die Armadamonteure zogen sich überraschenderweise zurück, so daß einige der Männer und Frauen schon glaubten, sie hätten die Schlacht gewonnen.
Doch dann wendete sich das Blatt.
Arker Kwohn wollte die Neukoordinierungsanlage näher erkunden, doch jetzt sprangen überall Türen auf, und eine wahre Flut von Armadamonteuren ergoß sich über die Terraner. Die Helfer der Silbernen waren unbewaffnet und konnten nur ihre Greifwerkzeuge und ihre Tentakel einsetzen. Diese aber nutzten sie so geschickt, daß Arker Kwohn befahl, jeglichen Widerstand einzustellen, nachdem sie mehrere Minuten lang erbittert gegen die Maschinen gekämpft hätten. In dieser kurzen Zeit zerstörten die Besatzungen der vier Karracken wenigstens zehn Armadamonteure, konnten aber deren Zahl dennoch nicht entscheidend verringern.
In geschlossener Front drängten die Roboter die Männer und Frauen zurück bis in ihre Quartiere. Mit hörbarem Klicken rasteten die Schlösser der Türen hinter ihnen ein, und als Matt Durante versuchte, eine der Türen wieder zu öffnen, stellte er fest, daß sie gefangen waren.
7.
„Carol, wo willst du hin?" rief Tore Leif. „Laß uns hier hinten im Lagerraum bleiben. Bitte."
„Nein", antwortete die junge Frau. Sie strich sich ihr blondes Haar aus der Stirn. „Ich spüre, daß etwas anders geworden ist. Wir haben lange genug in diesem Loch ausgeharrt."
„Wenn die Fremden in der Zentrale sind, ist es aus."
Sie lächelte traurig.
„Tore", sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen. „Wir sind jetzt schon vier Wochen allein an Bord der FROST. Sicher war es gut, daß wir uns Arker Kwohn und den anderen nicht angeschlossen haben, als sie das Schiff
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