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1112 - Elfenrache

1112 - Elfenrache

Titel: 1112 - Elfenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer erst skeptisch, aber Ihr Fall scheint mir interessant zu sein.«
    »Ja und lebensgefährlich. Vergessen Sie nicht, daß es schon einen Toten gegeben hat.«
    »Keine Sorge, das habe ich behalten.« Jane war aufgestanden und wollte das Atelier verlassen. Das konnte der Fotograf nicht zulassen. »Warten Sie, ich bringe Sie zur Tür.« Er kam um den Schreibtisch herum und blieb an ihrer Seite. »Sie glauben gar nicht, wie froh ich bin, daß Sie mir nicht die kalte Schulter gezeigt haben oder mich für einen durchgedrehten Spinner hielten.«
    »Dann wäre ich schnell wieder gegangen.«
    »Das ist gut.« Er blieb an ihrer Seite. »Sie glauben gar nicht, was ich beruflich im nachhinein noch für einen Ärger hatte. Ich habe die Arbeit schließlich abbrechen müssen. Mit dem Auftraggeber liege ich im Clinch. Das wird noch ein gerichtliches Nachspiel haben. Aber lieber einen Job verlieren als das Leben.«
    »Da sagen Sie was.«
    »Auch die Models haben Angst. Es hat sich herumgesprochen, was mit Sharon und ihrem Kollegen passierte. Da hat das große Zittern begonnen, und mit mir will niemand mehr etwas zu tun haben.«
    Zwei Schritte vor der Tür blieb Jane stehen. »Gut, daß Sie davon sprechen, Ron. Ich hätte gern die Namen und Anschriften aller Personen, die beim Shooting in Island mit dabeigewesen sind.«
    Er schlug sich gegen die Stirn. »Ich bin ein Idiot. Klar, die bekommen Sie. Das ist kein Problem. Ich habe sie schon aufgeschrieben. Moment noch.« Er eilte zurück zu seinem Schreibtisch und wühlte in dort liegenden Unterlagen. Lange brauchte er nicht zu suchen, den Zettel hatte er schnell gefunden und schwenkte ihn. »So, da haben wir ihn…«
    Jane schaute und hörte nicht hin, denn in den letzten Sekunden hatte sich etwas verändert. Es war kälter im Atelier geworden. Wie ein Hauch war die Kälte herangeglitten und hatte ihr Gesicht gestreift. Keine natürliche Kälte, auch nicht durch ein Fenster gedrungen. Diese hier war so anders, wie aus einer fremden Welt stammend, und Jane hatte sich sekundenlang nicht gerührt.
    Bis zu dem Augenblick, als sie die funkelnden Lichter sah, die vor der Tür tanzten und ihre obere Hälfte eingenommen hatten. Sie bildeten einen Kreis, den sie auch nicht verließen. Ihre Funken sprühten dabei wie lautlos brennende Wunderkerzen. Es war wirklich nicht das geringste Geräusch zu hören.
    Das angstvolle Stöhnen von Ron Aldrich, dem die Funken aufgefallen waren.
    »Sie sind da!« keuchte er. »Verdammt, jetzt haben sie auch mich gefunden…«
    ***
    Jane Collins drehte sich nicht zu dem Fotografen um. Sie blieb in ihrer Haltung stehen und blickte ausschließlich auf die Tür, wo sich der Reigen auch weiterhin abzeichnete. Der Kreis war nicht mehrgeblieben. Er hatte sich unten geöffnet. Ein paar Funken waren zur Seite gesprüht, so daß ein neues Zeichen hatte entstehen können, vergleichbar mit dem griechischen Buchstaben Omega, was soviel wie Ende bedeutet - der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets.
    Ron Aldrich war weitergegangen. »Wir müssen raus!« flüsterte er dicht hinter ihr. »Verdammt, das ist eine Falle. So haben Sie auch auf der Insel ausgesehen, und jetzt sind sie hier.«
    »Ruhig, Ron, bleiben Sie, um Himmels willen, ruhig. Noch ist nichts passiert.«
    »Aber…«
    »Gehen sie zurück.«
    »Und dann?«
    »Bitte, Ron, gehen Sie!«
    Jane hörte seine Schritte, die sehr bald verstummten. Vor sich sah sie noch immer die tanzenden Funken, die ihre neue Figur nicht veränderten. Sie blieben dicht vor der Tür. Es war auch nicht zu sehen, ob sie darüber hinwegstrichen, aber sie standen dort wie eine Warnung, und die kalte Luft streichelte nach wie vor Janes Gesicht wie der Gruß aus einer anderen Dimension.
    Die Detektivin war erfahren genug, um zu wissen, daß sie es hier auch mit dem Phänomen aus einer anderen Dimension zu tun hatte. Feen, Elfen, es gab sie. Sie hatte schon selbst Kontakt mit ihnen gehabt, und ihr war schon längst der Name Aibon in den Sinn gekommen - die Welt, die sich das Paradies der Druiden nannte. Dort war ihre Heimat, da konnte man sie beobachten, und für sie stellte sich jetzt die Frage, ob auch Island mit dem Druiden-Reich in Verbindung stand.
    Nur wenige Sekunden waren vergangen, als Jane es riskierte und auf die tanzenden Lichter zuging.
    Das andere, Fremde, das nicht Sichtbare war für sie zu spüren. Sie merkte genau, wie der Kokon sich um sie drehte, und in ihren Ohren klang plötzlich ein ungewöhnliches Singen auf, wie sie

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