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1114 - Der Fluch der Kosmokratin

Titel: 1114 - Der Fluch der Kosmokratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sekunden Zeit zum Nachdenken; dann schüttelte er energisch den Kopf. „Nein, ich glaube es nicht."
    Quiupu berichtete von den Messungen, die im Verlauf der vergangenen Stunden angestellt worden waren, und von ihren Resultaten. Rag war verblüfft, erschreckt. Aber noch bevor er auf die Eröffnung reagieren konnte, sagte der Virenforscher: „Als einer der Verantwortlichen, deren Auftrag unmittelbar von den Kosmokraten kommt, muß ich die Möglichkeit in Erwägung ziehen, daß wir es mit jemand zu tun haben, der die Macht besitzt, das Viren-Imperium an sich zu bringen." Er beugte sich nach vorne und sprach mit besonderer Eindringlichkeit, die seiner Stimme einen noch schrilleren Klang verlieh: „Er nimmt es nicht uns ab, wie du dich ausdrückst, sondern den Kosmokraten.
    Verstehst du jetzt, mit welch einer Kraft wir es zu tun haben?"
    Rag Cornus verstand es nicht. Wie hätte er die Größe eines solchen Vorgangs ermessen sollen? Eine Macht, die den Kosmokraten ihren Besitz streitig machte? Aber er war beeindruckt.
    „Gesetzt den Fall, daß Belice ein zweites Mal versucht, mit mir Verbindung aufzunehmen - was soll ich tun?" fragte er.
    „Versuch sie auszuhorchen", antwortete Quiupu. „Wir müssen erfahren, welches ihr Motiv ist. Mit welchen Mitteln sie arbeitet. Was sie mit dem Viren-Imperium anzufangen gedenkt, nachdem sie es an sich gebracht hat..."
    „Höre", unterbrach ihn Rag Cornus. „Ich bin nur ein einfacher Terraner, aber ich begreife durchaus, daß dein ganzer Plan nicht den geringsten Sinn ergibt. Du machst mich auf die unvorstellbare Gewaltigkeit der Kräfte aufmerksam, die hier durch Belices Initiative in Wirkung gesetzt werden - und zur gleichen Zeit erwartest du, daß Belice sich von mir aushorchen läßt? Ausgerechnet von mir?"
    Die Hilflosigkeit, die sich in Quiupus Blick widerspiegelte, war entwaffnend.
    „Es ist die einzige Hoffnung, die wir noch haben", sagte der Virenforscher mit matter Stimme.
     
    3.
     
    In der nächsten Schlafperiode erschien Belice abermals.
    Rag Cornus hatte nicht damit gerechnet und doch vor Erregung gezittert, wenn er an die Möglichkeit dachte. Das Einschlafen war ihm schwergefallen. Wirre Gedanken hatten seinen Verstand beschäftigt. Wenn die Kosmokraten das Viren-Imperium für sich beanspruchten, warum gingen sie nicht gegen den fremden Eindringling vor, der ihr Eigentum rauben wollte? Hatten sie die Kraft nicht dazu? Waren sie so weit entfernt, daß alle Verteidigungsmittel, die sie zum Einsatz bringen mochten, nicht rechtzeitig am Ort des Geschehens eingreifen würden? Wußten sie überhaupt von dem Anschlag, der auf ihre Informationsmaschine verübt wurde?
    Je länger Rag über diese Dinge nachdachte, desto irrer wurde er an dem Bild, das er sich bisher von den Kosmokraten gemacht hatte. Sie waren ihm als unsagbar übermächtige Wesen erschienen, als Halbgötter, die mit einer Handbewegung Universen in Bewegung setzen konnten. Allmählich wurde ihm klar, daß er sich getäuscht hatte. Die Kosmokraten waren so wenig unverletzbar und unfehlbar wie er und Lissa und Sapr. Nur bedurfte es enormer Kräfte, um sie zu verletzen, und wenn sie einen Fehler begingen, wurden ganze Bereiche des Kosmos davon betroffen. Sie waren alles, was Menschengedanken sich ausmalen konnten, in millionenfach vergrößertem Maßstab.
    Aber sie waren, im letzten Sinne des Wortes, doch menschlich.
    Wirklich? Menschlich?
    Die Frage machte ihm so viel zu schaffen, daß er darüber einschlief. Er träumte wirres und beunruhigendes Zeug. Sein Schlaf war flach und unruhig. Und als es plötzlich hell wurde, saß er bolzengerade auf dem Oberteil seiner Liege - in die Höhe geschossen, als hätte er die ganze Zeit über nur auf dieses eine Signal gewartet.
    Sie stand vor ihm. Ihre Schönheit war verwirrend. Sie war alles, was sich ein Mann unter den physischen Vorzügen einer Frau vorstellen konnte - einhundertfach potenziert. Ein Schauder lief ihm über die Haut. Hilflos hob er die Hand und kniff sich in den Arm. Er spürte nichts. Hieß das, daß er träumte?
    Sie lächelte ihn an.
    „Du weißt nicht, ob du wachst oder träumst?" fragte sie mit dunkler Stimme. „Ob ich wirklich bin oder nicht? Hier - faß mich an!"
    Sie streckte den Arm aus. Und Rag Cornus' Traum wurde wahr. Er sah, wie der schimmernde, metallische Stoff ihres Gewands sich bewegte, wie er jede Einzelheit des Körpers umspielte und frivol zur Geltung brachte. Rag streckte die Hand aus - vorsichtig.
    Er zitterte am ganzen

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