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1114 - Der Fluch der Kosmokratin

Titel: 1114 - Der Fluch der Kosmokratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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registrierten, das sich dem Raumsektor Srakenduurn näherte. Der Fremde meldete sich kurz darauf. Er war einer der UFOnauten, ein zwergenhafter Humanoide. Etliche UFOnauten waren auch als Virenforscher tätig und nahmen an der Installierung des Viren-Imperiums teil. Die Ankunft des großen UFO-Mutterschiffs hätte normalerweise also keine Überraschung ausgelöst. Aber als der Humanoide zu sprechen begann, wurde klar, daß er in ganz besonderer Mission gekommen war.
    „Ich bin Geredus", sagte er, „und bringe eine wichtige Anweisung von jenseits der Materiequellen. Ich ersuche um eine Unterredung mit allen Virenforschern, und zwar ohne Verzug."
    Er sprach höflich, zurückhaltend und dennoch mit unverkennbarer Autorität. Quiupu musterte ihn verwundert.
    „Auch wenn dadurch die Arbeiten unterbrochen werden?" fragte er.
    „Auch dann", bestätigte Geredus.
     
    *
     
    „Abbrechen? Wir sollen die Konstruktion des Viren-Imperiums abbrechen?"
    Quiupus schrille Stimme gellte wie eine Fanfare durch die Stille, die sich plötzlich über den großen Gemeinschaftsraum gesenkt hatte. Hunderte von Virenforschern, Wesen aus allen Teilen des Universums, waren hier versammelt, um Geredus' Botschaft zu hören.
    Und als sie erfuhren, was die Kosmokraten ihnen mitzuteilen hatten, da verschlug es ihnen den Atem.
    „So wurde es mir übermittelt", sagte der UFOnaut, „und so reiche ich es an euch weiter.
    Die Arbeiten am Viren-Imperium sind sofort einzustellen."
    „Warum?" schrie Quiupu empört.
    „Du weißt ebenso gut wie ich, daß es keinen Sinn hat, eine solche Frage zu stellen", wies ihn Geredus zurecht. „Die Kosmokraten geben keine Informationen aus. Aus der Dringlichkeit, mit der ich die Botschaft zu überbringen hatte, schließe ich, daß ein neues, bisher unbekanntes Gefahrenmoment aufgetaucht ist, das mit der Fertigstellung des Imperiums in Zusammenhang steht. Womöglich befürchten die Kosmokraten, daß der große Informationsmechanismus in falsche Hände fallen könne."
    „So viele Jahre harter Arbeit - alles umsonst?"
    „Ich glaube nicht, daß die Kosmokraten ihren Plan für alle Zeiten aufgegeben haben", antwortete der Humanoide. „Aber selbst wenn es so wäre, würdest du mit ihnen rechten wollen?"
    Der Schock der Enttäuschung löste sich nur zögernd. Verhaltenes Gemurmel erfüllte die große Halle, als die Virenforscher in Dutzenden verschiedener Sprachen Theorien über die unerklärliche Entscheidung der Kosmokraten zu debattieren begannen. Manche suchten die nahegelegenen Kommunikationszellen auf und gaben den Befehl zur Einteilung der Arbeiten an ihre Montageballons weiter. Die Terraner, die während der Abwesenheit der Virenforscher die Kontrollen der Ballons übernommen hatten, reagierten mit ungläubigem Staunen.
    Quiupu beteiligte sich an keiner der Diskussionen. Er verließ den Gemeinschaftsraum und machte sich mit einem der kleinen Boote, die den Virenforschern für den Pendelverkehr zwischen den Montagefahrzeugen zur Verfügung standen, auf den Rückweg zu seinem Ballon. Die Ereignisse der vergangenen Jahre gingen ihm noch einmal durch den Sinn: die Mühsal der Arbeit an einem Projekt, das er selbst nur zum Teil verstand. Er erinnerte sich an das halb verglühte Forschungsfahrzeug, in dem er von den Terranern gefunden worden war, bewußtlos, mit Mühe zur Besinnung gebracht und ohne jegliche Erinnerung an Dinge, die sich zuvor ereignet hatten. Lediglich von seinem Auftrag hatte er noch gewußt - in einer unbestimmten, nebelhaften Art und Weise - und ein gewisser Betrag an Kenntnissen war ihm verblieben. Ein kleiner Teil seines wissenschaftlichen Geräts hatte die Katastrophe überlebt. Er barg, was noch zu retten war, und kehrte mit den Terranern zu ihrer Heimatwelt zurück.
    Zunächst begegneten sie ihm mit Mißtrauen, hielten ihn wohl gar für verrückt. Aber sowenig er auch über seine Vergangenheit wußte, so konnte er ihnen doch klarmachen, daß er im Auftrag der Kosmokraten arbeitete - und als sie das begriffen hatten, wurden sie mit einemmal zugänglicher.
    Er arbeitete mit Viren, jenen kleinsten, nicht mehr unterteilbaren Bausteinen des ehemaligen Viren-Imperiums. Sein Auftrag war, ein Bruchstück des Imperiums wiederzuerschaffen. Er beschaffte sich Viren und buk sie zusammen. Die Geräte, die er für seine Experimente brauchte, erhielt er von den Terranern. Er benützte sie zusammen mit dem dürftigen Instrumentarium, das er aus seinem halb verglühten Forschungsschiff gerettet

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