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1114 - Der Fluch der Kosmokratin

Titel: 1114 - Der Fluch der Kosmokratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einmal im Jahr fahre ich zum Urlaub auf die Erde und verprasse mein Geld sinnlos an Plätzen wie Terrania, Guiling, Kuala Lumpur, Tananarive, Rio.... Wenn ich den letzten Galax ausgegeben habe, bin ich froh, wieder nach Hause zu fahren. Und du?"
    „Rom", brummte er. „Die ewige Stadt. Ich habe keine Familie. Meine Eltern hatten einen zweijährigen Ehevertrag, den sie nicht verlängerten. So wenigstens habe ich's aus dem Archiv erfahren. Ich kann mich an keinen der beiden mehr erinnern. Aufgezogen hat mich der Staat."
    „Armes Kind", sagte Lissa, aber es war nur zur Hälfte Spott.
    Ihr Ziel war ein Raum, den die Terraner benützten, um sich Mahlzeiten zuzubereiten.
    Die entsprechenden Geräte sowie die nötigen Ingredienzien waren nach Ankunft der Staubmenschen quasi im Handumdrehen zur Verfügung gestellt worden, woraufhin Sapr Vistoy zum erstenmal bemerkt hatte: „Sie machen es alles mit Formenergie." Ein besonders gekennzeichneter Automat verabreichte alkoholische Getränke. Rag zapfte zwei Becher eines Gebräus, das Quiupus Roboter mit Hilfe synthetischer Zutaten terranischem Bourbon „nachempfunden" hatten, und reichte Lissa einen davon.
    „Auf unseren gekränkten Stolz", sagte er und nahm einen kräftigen Schluck.
    Das war der Augenblick, in dem die Alarmpfeifen einsetzten. Und sie taten es mit solcher Wucht, daß Rag um ein Haar der Becher aus der Hand gefallen wäre.
     
    *
     
    „Alle drei Freischichten zur Kontrollzentrale!" gellte es aus den Empfängern des Interkomsystems. Das war Quiupus Stimme. „Laßt euch von den Robotern Arbeitsplätze anweisen. Wir haben eine Notlage!"
    „Das hört sich ernst an", murmelte Lissa und leerte ihren Becher mit einem Schluck.
    Unterwegs begegneten sie dahineilenden Terranern, die einen verstörten, teilweise verschlafenen Eindruck machten. Sie waren aus ihrer Ruhe aufgeschreckt worden. Einer von ihnen war Henry Horth, der ehemalige Sprecher des Häufleins der Staubmenschen.
    „Es soll wieder losgehen, habe ich gehört", rief er Rag Cornus zu.
    „Was soll wieder losgehen?" knurrte Rag.
    „Die selbständige Fertigstellung des Viren-Imperiums", schrie Horth, der zurückblieb, weil er mit dem Schließen seiner Montur beschäftigt war. „Srakehduurn-Materie fließt von sich aus zwischen die Fragmente hinein..."
    Mehr hörte Rag nicht. Er hielt nicht viel von Gerüchten. Seit Geredus aufgetaucht war, hatte es ihrer zu viele gegeben. Aber diesmal, stellte sich heraus, hatte Henry Horth recht gehabt. Rag und Lissa waren mit unter den ersten, die den Kontrollraum erreichten.
    Roboter standen bereit, den Ankommenden Arbeitsplätze anzuweisen, zum Teil in der Zentrale, zum Teil in den Aggregateräumen. Als Quiupu die beiden Terraner erblickte, pfiff er die Maschinen beiseite.
    „Ihr übernehmt eure üblichen Aufgaben", schrillte er Rag und Lissa an. „Und wenn euer Freund Sapr halbwegs rechtzeitig auftaucht, kann er ebenfalls seinen angestammten Platz haben, andernfalls..."
    „Schon zur Stelle", rief es vom Schott her. Sapr Vistoy wirkte ein wenig aufgelöst, nachdem er einen Teil des Weges offenbar im Laufschritt zurückgelegt hatte.
    „Was, zum Teufel, ist eigentlich los?" brummte Rag.
    „Flußdichte steigt sprunghaft", antwortete Quiupu knapp. „Diesmal nicht nur in unserem Sektor, sondern überall rings um das Viren-Imperium."
    Rag warf einen Blick auf die zentrale Kontrollkonsole. Sie wirkte tot. Sämtliche Lichter bis auf die Anzeige des Hauptleistungsmessers waren erloschen. Aber von nebenan hörte er das stete Wummern des Drugun-Umsetzers.
    Er nahm seinen Platz ein. Die Fragen, die er hatte stellen wollen, konnte er sich selbst beantworten, indem er seine Instrumente ablas. Eines nach dem ändern nahm er sie in Betrieb. Flußdichte: 350% des Standardwerts - wenn es noch einen Standardwert gegeben hätte! Das Experiment war abgebrochen. Der Drugun-Umsetzer lief mit voller Leistung, aber die Steuerung war deaktiviert Wer hatte das Aggregat eingeschaltet, und wie kontrollierte er es?
    Er schrie seine Wahrnehmungen in die Runde, ohne darauf zu achten, ob jemand ihm zuhörte. Der Kontrollraum begann sich mit Rückkehrern der übrigen Schichten zu füllen.
    Eine Handvoll Virenforscher hatte sich unter die Menge gemischt. Roboter schrillten Anweisungen in akzentbeladenem Interkosmo. Die wenigsten besaßen Sprechorgane, die für eine fehlerfreie Wiedergabe der „lingua franca" der Milchstraße geeignet waren; und daran hatte sich, zu Sapr Vistoys großer

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