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1115 - Bote des Unsterblichen

Titel: 1115 - Bote des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befanden sich Samen der von ihm gezüchteten Amaranospflanzen. Er übergab das kostbare Saatgut den wieder umprogrammierten Gartenrobotern, die sich sofort an die Arbeit mächten.
    Mit sich und der Welt zufrieden kehrte er dann in sein Haus zurück, überzeugte sich davon, daß im Bad eine Temperatur von nicht mehr als zwanzig Grad herrschte, legte den Kühlanzug ab und streckte sich wohlig in dem heißen Wasser aus.
    Aber nur für eine knappe Sekunde.
    Fast hatte er seinen Fehler zu spät erkannt.
    Naß, wie er war, hüpfte er aus dem Becken und hielt sich an der Wand fest. Er spürte den Aufruhr in seinem Innern. Sein Puls hämmerte, und sein Herzschlag beschleunigte sich beängstigend.
    Und dann war alles vorbei.
    Er war wieder er selbst.
    Noch immer schwer atmend ließ er das Wasser ab und nahm, ganz gegen seine sonstigen Gewohnheiten und fast mit Widerwillen, ein kaltes Bad.
    Ellert, bereits auf dem Sprung zur erneuten Übernahme, wurde jäh in das Dunkel der Untätigkeit zurückgeschleudert, und wenn es ihm möglich gewesen wäre, hatte er jetzt gefroren.
    Aber ein materieloses Bewußtsein friert nicht.
    Außerdem hatte er etwas erfahren, das seine volle Aufmerksamkeit in Anspruch nahm und ihm klarmachte, daß er so schnell wie möglich wieder handlungsfähig werden mußte. In einer Woche startete ein Schiff zur Erde!
    Obwohl es auf Lepso das Kontor der Hanse gab, landeten oder starteten nicht jeden Tag Schiffe, die von der Erde kamen oder sie als Ziel hatten. Die FREDERIK würde für ihn eine einmalige Gelegenheit bedeuten, endlich Kontakt mit wohlvertrauten Freunden in Terrania aufzunehmen.
    Die Frage war nur: Wie gelangte er an Bord des Schiffes? 6.
    Dave Woddle, wieder mal in Geldschwierigkeiten, konzentrierte seine Gedanken erneut auf das geplante Amaranosgeschäft und war fest entschlossen, dem wankelmütigen Merg auf sämtliche Zähne zu fühlen.
    Ohne sich anzumelden, betrat er das Büro der Coolafe-Handelsgesellschaft und fand dort nur Yamisch vor, der gerade dabei war, die Einkaufsliste für die FREDERIK zusammenzustellen.
    Yamisch und Dave Woddle waren kaum als Freunde zu bezeichnen. Im Gegenteil, die beiden mochten einander ganz und gar nicht. „lch wollte zu Merg", verkündete Woddle. „Geschäfte, du weißt schon."
    Yamisch musterte ihn, ohne seine Verachtung zu verbergen. „Wenn du das Geschäft meinst, so bist du auf dem Holzweg, Woddle Aus dem Geschäft wird nichts, oder hat dir Voltas das nicht schon verraten? Merg ist ausgestiegen."
    „lch hörte davon, glaube aber kein Wort Kann Merg mir das nicht selbst sagen?"
    „Er ist beschäftigt", sagte Yamisch, ohne allerdings zu ahnen, womit sein Bruder beschäftigt war. „Du kannst ja morgen wieder vorbeikommen."
    „So? Merg ist beschäftigt? Womit denn, wenn ich fragen darf?"
    „Erholung!" knurrte Yamisch ungehalten und beschäftigte sich wieder mit seiner Liste.
    Da platzte Dave Woddle der Kragen. „So, du nennst das Erholung, ärmliche Krämerseele? Dann will ich dir mal was erzählen, und du kannst mir glauben, daß ich dich nicht anlüge. Aber ich bin deine Arroganz nun endgültig leid. Wenn du meinst, Merg sei ausgestiegen, dann hast du dich gewaltig geirrt! Ich hatte zwar vor. ihm ordentlich die Meinung zu sagen, aber zum Glück sprach ich zuvor mit Voltas. Weißt du, was dein Bruder ist? Er ist der genialste Schauspieler, den es auf Lepso gibt, und du bist auf ihn hereingefallen.
    Wir auch einmal, aber jetzt wissen wir, daß er sein Wort hält und wir drei in einigen Wochen sehr reich sein werden. So, und was sagst du jetzt?"
    Yamisch schüttelte den Kopf. „Du kannst deine Ammenmärchen für dich behalten, Woddle. Ich kenne meinen Bruder besser als du.
    Außerdem vergißt du, daß er seine Züchtung vernichtet hat."
    „Hat er, richtig. Aber die neue Saat keimt bereits, Yamisch."
    Die mächtige Gestalt des Springers straffte sich, und Woddle wich unwillkürlich einen Schritt zurück. „Was sagst du da? Was für eine neue Saat?"
    „Amaranos, was sonst?" stieß Woddle triumphierend hervor.
    Yamisch erhob sich langsam zu seiner vollen Größe, und diesmal wich Woddle gleich bis zur Tür zurück und Öffnete sie. In seinem Übereifer, Yamisch zu ärgern, war er zu weit gegangen. Voltas würde mehr als wütend sein, wenn er davon erfuhr. Ihm blieb keine Zeit mehr, den Fehler durch eine gegenteilige Bemerkung wiedergutzumachen, denn die drohende Haltung Yamischs zwang ihn zur eiligen Flucht.
    Yamisch schloß die Tür und setzte sich

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