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1115 - Bote des Unsterblichen

Titel: 1115 - Bote des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Coolafe bestimmt sind, werden doppelt und dreifach überprüft. Da geht nichts mehr, alter Freund." Er stand auf. Woddle folgte seinem Beispiel, „lch werde dafür sorgen, daß ihr die ehrlichsten Händler werdet, die je auf dieser verdammten Welt gelebt haben."
    Niemand hielt sie zurück, als sie das Haus verließen, in den Gleiter stiegen und starteten.
    Yamisch verließ seinen Platz neben der Klimakontrolle und setzte sich. „lch fürchte", sagte er langsam, „wir haben einen Fehler gemacht. Oder glaubst du wirklich, sie werden sich nicht rächen?"
    Ellert-Merg wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. „Nein, sie werden es nicht tun, denn wenn die ganze Sache herauskäme, waren sie beide erledigt."
    „Hoffen wir es", knurrte Yamisch, der nur noch sein Unterzeug trug. „Du hast wohl nichts dagegen, wenn ich das Gästezimmer aufsuche und dort die Klimaanlage so einstelle, daß ich mich halb zu Tode friere. Es wird die reinste Erholung sein."
    „Geh nur", erlaubte ihm der Bruder. „Aber sei so gut, auf dem Weg zum Gästezimmer die Temperatur in allen anderen Räumen auf sechsundzwanzig Grad einzustellen, damit ich mich freier bewegen kann. Vergiß mein Schlafzimmer nicht dabei."
    „Ein Treibhaus ist nichts dagegen", murmelte Yamisch und ging.
    Ellert-Merg nahm sich einen eisgekühlten Drink und begann sich darüber zu wundern, daß seine Kör pertemperatur ohne jeden Einfluß auf das rätselhafte Geschehen blieb. „Und ich sage dir, Woddle, es hat etwas mit der Temperatur zu tun!" Voltas hatte den Gleiter auf dem Flachdach eines Hochhauses gelandet, um seinen Komplizen abzusetzen. „Als es damals in seinem Büro plötzlich wärmer wurde, drehte er auch durch. Und heute in seinem Haus sind wir ja fast umgekommen vor Hitze. Ich habe keine Erklärung dafür, aber ich wette mit dir, daß er wieder völlig normal wird, wenn wir ihm einen Kälteschock versetzen."
    „lch verstehe es zwar nicht, aber du könntest recht haben", gab Woddle freimütig zu. „Und wie stellen wir das an?"
    „Nichts leichter als das. Ich habe meine Verbindungen, wie du sehr gut weißt. In dieser Nacht werde ich die Energiezufuhr zu seinem Haus unterbrechen lassen. Mal sehen, was dann passiert."
    „Frieren wird er, das ist alles."
    „Abwarten", riet Voltas. „lch selbst werde seine Reaktion überwachen. Morgen wissen wir mehr."
    Woddle verabschiedete sich mit nagenden Zweifeln im Herzen, während Voltas ahnte, daß er auf dem richtigen Weg war, wenn er auch keineswegs begriff, warum sich Charakter und Handlungen eines Menschen bei einer gewissen Temperatur so kraß verändern sollten.
    Er ließ seine Verbindungen spielen und erhielt endlich die Zusage, daß man die Energieleitung zu Merg Coolafes einsam stehendem Haus wegen dringender Reparaturen für einige Stunden unterbrechen würde.
    Dann flog er mit dem Gleiter zu einem höher gelegenen Plateau unweit von Mergs hydroponischenGärten, von wo aus er das Haus ungestört im Auge behalten konnte.
    Er machte es sich in der Kabine bequem und wartete geduldig, bis zwei Stunden nach Mitternacht die Außenbeleuchtung des Landhauses plötzlich erlosch.
    Es war Ellerts Fehler, daß er in seiner Aufmerksamkeit nachließ, als Mergs Körper in tiefem Schlaf lag. Die Temperatur blieb sechsundzwanzig Grad konstant.
    Was sollte schon passieren?
    Einmal regte sich Mergs unterdrücktes Bewußtsein, tauchte aber nicht bis zur Oberfläche empor.
    Ellert achtete kaum darauf, und das war sein zweiter Fehler.
    Als die Außenbeleuchtung nach Mitternacht erlosch, war er davon überzeugt, daß sie entsprechend programmiert worden war. Den ziemlich schnellen Temperaturabfall bemerkte er nicht, weil Merg schlief.
    Das war der dritte verhangnisvolle Umstand, der schließlich dazu führen mußte, daß er die Herrschaft über Merg verlor.
    Dessen Bewußtsein schlug blitzartig zu, als die Zimmertemperatur in allen Räumen des Hauses unter fünfundzwanzig Grad sank. Vergeblich blieb Ellerts Gegenwehr. Unerbittlich wurde er von Merg verdrängt und zur Passivität gezwungen.
    Merg wachte auf und riß das Fenster auf. Die kühle Nachtluft besorgte den Rest. Merg war wieder er selbst. „Wer immer du auch bist und was immer du auch willst, Fremdling, du hast endgültig verloren! Ich kenne nun dein Geheimnis. Du wirst künftig ständig frieren, dafür werde ich sorgen. Und was die Amaranos an geht, so werde ich schon morgen mit der Neuzüchtung beginnen!"
    Vergeblich wartete er auf eine lautlose Antwort.
    Sie

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