Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1115 - Bote des Unsterblichen

Titel: 1115 - Bote des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Umgebung sein möchte. Und er hatte noch nie gehört, daß die Aggregate eines ,solchen Anzugs versagten.
    Es sah plötzlich ganz so aus, als sei seine Mission zu Ende, bevor sie richtig begonnen hatte.
    Aber dann sagte er sich, daß auch der Klügste und Vorsichtigste irgendwann einmal einen Fehler begehen würde früher oder später. Nur durfte es in diesem Fall nicht zu spät sein, sonst war alles umsonst gewesen.
    Er hielt es zwar für sinnlos, aber trotzdem versuchte er, Kontakt zu Mergs Bewußtsein aufzunehmen, ohne dabei seine Identität preiszugeben. Zwar gelang ein blitzartiger Gedankenaustausch, aber" er vermittelte Ellert nur die Erkenntnis des anderen: Ich bin stärker als du.
    Eine Stunde später erschien Voltas wieder. Er legte das Paket auf den Tisch und setzte sich. „Wir haben Glück, Merg. Der Lagerverwalter, ein güter Freund von mir, hat mir den Anzug leihweise überlassen. Er befindet sich in einwandfreiem Zustand. Die Frage ist allerdings, wie lange du ihn benötigst."
    Merg war aufgesprungen und öffnete das Paket. Der Anzug sah wie neu aus. „Wie lange? Wenn ich das nur wußte! Auf die Dauer wird das ziemlich unbequem und problematisch."
    Er entkleidete sich bis auf die Unterwäsche und legte den Anzug an. Danach wirkte er nicht mehr ganz so schlank wie zuvor, aber das spielte nun auch keine Rolle mehr. Der Thermostat wurde auf zwanzig Grad eingestellt. „Wir werden es ausprobieren", sagte Voltas und ging zur Klimakontrolle des Büros. „Solltest du eine Veränderung spüren, gib mir ein Zeichen.
    Ich gehe dann sofort wieder auf Kühlung."
    „Du mußt schnell reagieren", warnte Merg.
    Ellert begann erneut zu hoffen und konzentrierte sich, so gut das in seiner Lage möglich war. Zur Übernahme bereit, überwachte er das dominierende Bewußtsein Mergs. Immerhin blieb dessen Kopf frei und würde so der erhöhten Zimmertemperatur ausgesetzt sein.
    War das die Rettung für ihn, Ernst Ellert? „Fünfundzwanzig Grad", las Voltas ab und ließ Merg nicht aus den Augen. „Alles in Ordnung?"
    „Keine Veränderung. Es funktioniert, Voltas!"
    Das mußte auch Ellert feststellen. Sein Versuch, an die Oberfläche aufzusteigen und das andere Bewußtsein zu verdrängen, scheiterte kläglich.
    Voltas drehte die Kontrolle zurück. „Wenn du dich draußen bewegst, trage einen weiten Umhang, dann fällt der Anzug nicht mehr auf", riet er. „Was ist nun mit Yamisch?"
    Mergs Blick verfinsterte sich. „Wir haben jetzt einen Monat Zeit, Voltas. Er wird arglos sein, wenn ich von nun an den geläuterten Bruder spiele. Ich werde also nur gelegentlich mit dir und Woddle Kontakt aufnehmen und auch Yamisch so wenig wie möglich sehen. Soll er sich um das Büro und die kleinkrämerischen Geschäfte kümmern. Ich werde meistens im Landhaus sein und dafür sorgen, daß die Amaranos gedeihen." ,,Ausgezeichnet!" lobte Voltas und verabschiedete sich äußerst zufrieden von seinem wiedergewonnenen Partner, „lch besuche dich hin und wieder."
    Merg, nun wieder bei bester Laune, rief ihm nach: „Und wenn Dave Woddle die Absicht hat, mich zu besuchen, so soll ernicht ohne eine Flasche Lepsosud kommen! Sag ihm das!"
    „Alles klar!" gab Voltas zurück und verschwand endgültig.
    Merg kehrte am frühen Nächmittag in sein Landhaus zurück und fand einen erleichterten Yamisch vor, der ihn fast vor Freude umarmt hatte. „lch habe mir solche Sorgen gemacht, Merg! Einfach von hier zu verschwinden, ohne mir etwas zu sagen. Was hast du denn da für einen komischen Anzug an?"
    „Praktisch, nicht wahr? Klimabekleidung! Hält immer seine fünfundzwanzig Grad, ganz gleich, wie kalt oder warm es in meiner Umgebung ist. Nun kann nichts mehr passieren. Im Büro ist alles in Ordnung.
    Du mußt noch die Lieferung für den Leichten Holk FREDERIK zusammenstellen, der nächste Woche mit Ziel Terra startet."
    „Stimmt, die Souvenirs für die Besatzung! Kann ich dich auch unbesorgt allein lassen?"
    Merg klopfte seinem Bruder auf die Schulter. „Das kannst du. Yamisch. Ich habe mich seiten so wohl gefühlt wie jetzt. Es ist, als wäre meine Seele, mein Charakter oder mein Bewußtsein ausgetauscht worden. Dein güter Einfluß ist es wohl, der mich so verändert hat. Ich bin dir sehr dankbar, Bruderherz."
    Yamisch eilte überglücklich zum Gleiter. Merg sah ihm nach. „Das wird in vier Wochen eine herbe Enttäuschung für dich werden", murmelte er vor sich hin und machte sich dann an seinem Safe zu schaffen. In einem isolierten Kästchen

Weitere Kostenlose Bücher