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1115 - Die Tränen des Toten

1115 - Die Tränen des Toten

Titel: 1115 - Die Tränen des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besonderen Schwertes lag gut in meinen Händen und schien für mich wie gemacht zu sein.
    Dann schlug ich zu.
    Ich schrie dabei und sah, wie die Klinge den Drachenschädel in Höhe des Halses erwischte und ihn einfach abtrennte. Plötzlich besaß das Monstrum keinen Kopf mehr. Er war ziemlich weit weggeflogen und auf einem Autodach gelandet, wo er wie eine Trophäe liegenblieb. Vor uns bewegte sich ein Torso. Der Körper zuckte noch. Er schwankte. Die Kräfte des Drachenbluts aus der Hölle hatten ihn längst verlassen, und er würde sich nicht mehr wehren und niemand mehr angreifen können.
    Ich trat zurück. Das Schwert des Salomo hatte ich längst wieder gesenkt. Ein zweiter Schlag war nicht mehr nötig. Meine Klinge hatte den Unhold vernichtet.
    Ich stieß noch den Kopf vom Autodach. Als er zu Boden gefallen war, trat ich darauf.
    Er war so hart wie Glas. Unter meinen Tritten zerbrach er knirschend und blieb wie rötlicher Staub liegen. Bei Tuma Agashi hatte es nicht gereicht, nur die Hülle zu vernichten, auch alles andere mußte hinzukommen. Er würde nie mehr blutige Tränen weinen.
    Ich drehte mich zu Shao hin. Sie war nervös geworden.
    »Was hast du?«
    »Nur eine Kleinigkeit. Suko ist weg!«
    ***
    Es ging also weiter. Es war noch nicht beendet. Shaos Gefühl hatte sie nicht getrogen. Von Tuma Agashi konnten wir nichts mehr erwarten, doch sein Beschützer, der es letztendlich nicht geschafft hatte, existierte noch. Wahrscheinlich hatte Suko ihn zuerst entdeckt und sich blitzschnell die Krone der Ninja auf den Kopf gesetzt. Wir sahen ihn nicht mehr, er gab uns auch keinen Hinweis, wo er sich aufhielt.
    »Von wegen Harakiri«, murmelte ich.
    »Was meinst du?«
    »Schon gut.«
    »Der Dunkle Schrecken ist noch nicht vernichtet«, flüsterte Shao und griff nach ihren Pfeilen.
    Einer steckte noch im Köcher. Die anderen hatte sie beim Sturz in die Tiefe verloren.
    Es war nicht gut, wenn wir zusammenblieben und ein gemeinsames Ziel bildeten. Shao bewegte sich nach rechts hin, ich nahm die linke Seite. Irgendwo in dieser düsteren Umgebung mußte sich auch Suko als Unsichtbarer aufhalten.
    Er gab sich nicht zu erkennen. Kein lautes Atmen. Kein verräterisches Geräusch, nur Shaos und meine Schritte waren zu hören. Die Chinesin hielt sich nahe der Wand auf. Sie hatte den letzten Pfeil auf die Armbrust gelegt und hielt die Waffe gespannt.
    Hatte Suko den Dunklen Schrecken tatsächlich gesehen oder war er nur davon ausgegangen, daß er sich hier versteckt hielt? Ich hätte von ihm gern eine Antwort erhalten, doch er zeigte sich nicht.
    Wahrscheinlich schlich er ebenso wie wir durch die Garage und hielt die Umgebung als Unsichtbarer unter Kontrolle.
    Ich achtete auf eine Wolke oder einen Nebelstreif. Beides hatte bisher die furchtbaren Gegner angekündigt, doch jetzt hielt sich dieses Zeichen zurück.
    Dann war er da!
    So plötzlich, daß er sich erst gar nicht hatte bilden müssen. Wir sahen ihn mit langen Sätzen schräg an uns vorbeihuschen. Ein Ziel war für uns nicht sichtbar. Für ihn schon, denn er lief in eine bestimmte Richtung und dachte auch nicht daran, sie zu wechseln. Wie ein Tier mußte er den unsichtbaren Suko gewittert haben.
    So dachte auch Shao.
    Sie handelte als erste. Ich hörte ihren Schrei. Dann sah ich sie vorlaufen, und sie schoß noch in der Bewegung.
    Der Pfeil wurde von der Waffe katapultiert. Shao konnte damit perfekt umgehen, und sie hatte auch das nötige Glück, ihr Ziel in der Bewegung zu treffen.
    Das schlanke Geschoß erwischte den Dunklen Schrecken seitlich im Rücken. Er selbst hatte seinen Bogen auch gespannt, und er war sicherlich kurz davor gewesen, den tödlichen Pfeil losfliegen zu lassen, doch Shaos Pfeil war bei ihm wuchtig eingedrungen und hatte ihn aus dem Konzept gebracht.
    Er war nicht tot.
    Aber er stolperte. Er war irritiert. Er verlor für einen Moment die Übersicht.
    Er wußte nicht, wo er hinlief und prallte gegen die flache Kühlerschnauze eines dunklen Vans.
    Er wollte sich festhalten, so sah es aus, dann aber fuhr er mit dem Pfeil im Körper herum.
    Wieder legte er seinen Bogen an.
    Ein Schuß fiel.
    Als Unsichtbarer hatte Suko geschossen. Das geweihte Silbergeschoß jagte in Bauchhöhe in den Körper des Dunklen Schreckens hinein. Der Samurai wurde davon nicht vernichtet, aber er kam nicht mehr dazu, seinen Bogen zu richten.
    Shao war als erste bei ihm.
    Ja, sie entwickelte sich wirklich zu einem Phantom. Aus vollem Lauf heraus stieß sie sich ab. Sie war jetzt

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