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1115 - Die Tränen des Toten

1115 - Die Tränen des Toten

Titel: 1115 - Die Tränen des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unter einen Wagen hinweg, was Suko nicht mehr sah. Er hatte längst seine Stellung gewechselt und war mit einem Satz auf das Dach eines Autos gesprungen. Das Geräusch war zu hören gewesen. Er selbst wurde nicht gesehen, und nur das Dach beulte ein.
    Ein schrecklicher Schrei durchtoste das Innere der Garage. Der Dunkle Schrecken hatte ihn ausgestoßen. Er drehte sich auf der Stelle und geriet in einen wilden Wirbel hinein, den niemand mehr stoppen konnte. Aus dem Wirbel bildete sich die Nebelwolke hervor, die sich dann in einen langen Streifen hinzog, ihren Weg durch die Garage fand und wenig später verschwunden war.
    Es gab ihn nicht mehr. Es gab auch keinen Tuma Agashi. Es war alles wieder normal, und Suko, der noch immer auf dem Wagendach stand, konnte es selbst kaum fassen.
    So einfach war es gewesen? Er mußte lachen.
    Und genau dieses Lachen hörte auch ich!
    ***
    Ich wäre zu spät gekommen, und ich war auch zu spät gekommen, aber ich hatte das Lachen gehört und auch die Stimme erkannt. Wer lachte, dem ging es nicht schlecht, und so rief ich auch Sukos Namen recht deutlich in die Garage hinein.
    »Ja, ich bin hier.«
    »Wo?« Ich blieb stehen und schaute mich um.
    »Sieh nach links!«
    Das tat ich. Dann war er plötzlich zu sehen. Wie eine verschobene Kühlerfigur stand Suko auf dem Autodach und winkte mir locker zu. Er war soeben sichtbar geworden, hatte die Krone abgenommen, hielt sie in der Hand und sprang von seinem Platz aus zu Boden. Nicht weit entfernt von dieser Stelle trafen wir zusammen.
    »Was ist passiert?« fragte ich.
    Suko deutete auf mein Schwert. »Gut, daß du es geholt hast, aber ich weiß nicht, ob du es brauchen wirst.«
    »Warum nicht?«
    »Komm mit.«
    Ich folgte ihm. Wir brauchten nicht weit zu gehen, um zu sehen, was passiert war. Suko deutete auf die große Blutlache, in der noch einzelne Körperteile des vernichteten Tuma Agashi verteilt lagen und mich an Scherbenstücke erinnerten.
    »Das ist er gewesen.«
    »Hast du Agashi vernichtet?«
    »Die Peitsche.«
    »Und was ist mit dem Dunklen Schrecken?«
    Suko mußte passen. »Ihn habe ich nicht erwischt. Er ist verschwunden. Ich wollte mich um ihn kümmern - ob ich gewonnen hätte, weiß ich nicht - aber er zeigte plötzlich, was in ihm steckte. In einem grauen Nebelstreif wehte er davon. Die Welt der Geister hat ihn geholt. Eine andere Erklärung habe ich nicht.«
    »Dann hat er trotzdem wieder verloren«, sagte ich leise.
    »Wie meinst du das?«
    Ich zeigte auf die Reste. »Tuma Agashi ist abermals gestorben, wenn man es so sehen kann. Und der Dunkle Schrecken hat es nicht geschafft, ihn zu beschützen. Wie schon einmal vor einigen hundert Jahren. Es bleibt ihm nur der eine Weg, um trotzdem einen Teil der Ehre wiederherstellen zu können.«
    »Harakiri«, sagte Suko leise.
    »Genau.«
    Während ich relativ fest daran glaubte, hatte Suko seine Zweifel. »Ich weiß es nicht, ob er sich damit zufriedengeben kann. Schließlich warten mit uns noch weitere Feinde auf ihn.«
    »Du glaubst an eine Rückkehr?«
    »Ich schließe sie zumindest nicht aus.«
    »Hört sich nicht gut an«, gab ich zu. »Zumindest hat er es nicht geschafft, die Krone der Ninja in seinen Besitz zu bekommen. Sollte er zurückkehren, dann nicht als Unsichtbarer.«
    »Das ist kaum ein Trost, John. Ich habe ihn erlebt. Er ist irrsinnig schnell. Wäre ich sichtbar gewesen, so hätte ich seinen Pfeilen kaum ausweichen können. Ich habe noch nie erlebt, daß jemand so kraftvoll schießen kann. So aber hat er sein Ziel nicht sehen, sondern nur ahnen können. Deshalb war die Trefferwahrscheinlichkeit auch nicht hundert Prozent. Das nur am Rande. Etwas anderes bereitet mir mehr Sorgen, wie du dir denken kannst.«
    »Shao?«
    Suko lachte bitter. »Wer sonst? Ich weiß noch immer nicht, ob sie lebt oder…«
    »Nein, kein oder, Suko…«
    Ja, es war Shaos Stimme, die den Inspektor unterbrochen hatte. Es war auch keine Einbildung, denn wir hörten ihre Schritte, und dann trat sie aus dem Schatten eines abgestellten Autos hervor. Sie lächelte schon wieder und flog in die ausgebreiteten Arme ihres Freundes. Es hätte so etwas wie das gute Ende eines verfluchten Falls sein können. Nur konnte ich daran nicht glauben. Etwas quälte mich noch. Es ließ die Unruhe in mir hochschießen. Ich hatte meine verdammten Probleme damit, denn mir wollte der Samurai nicht aus dem Kopf.
    Zunächst hörte ich zusammen mit Suko zu, was Shao alles hinter sich hatte. Daß sie noch lebte, verdankte

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