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1115 - Die Tränen des Toten

1115 - Die Tränen des Toten

Titel: 1115 - Die Tränen des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kämpfer, die weder Tod noch Teufel gefürchtet hatten.
    Er ging zurück. Zugleich sah er aus wie jemand, der über dem Boden schwebte.
    Dann war er draußen. Der Nebel hatte ihn geschluckt, und Suko glaubte, ein fernes »Sayonara« zu hören.
    Eine Sekunde später bewegte sich die Tür. Schneller als Suko laufen konnte, um sie aufzuhalten.
    Bevor er sie erreichte, schwappt sie zu wie der Deckel eines gewaltigen Sargs. In der folgenden Sekunde war Suko von Dunkelheit und der Stille des Todes umgeben…
    ***
    Auch jetzt schoß keine Panik in ihm hoch. Der Inspektor blieb sogar im Dunkeln stehen, weil er so seine Gedanken besser ordnen konnte. Eines stand für ihn fest. Er hatte verloren, nicht versagt, das meinte er nicht damit. Doch ihm waren die Grenzen aufgezeigt worden. Der Mensch konnte doch nicht so, wie er immer wollte, und das mußte Suko akzeptieren.
    Auf der anderen Seite war er froh, mit dem Leben davongekommen zu sein. Gut, er hätte sich nicht so einfach abschießen lassen wie die beiden Leibwächter, wobei er auf ihre Schüsse, die weit zu hören gewesen waren, keine Reaktion erlebt hatte, aber es war nicht sicher, ob er einen Kampf lebend überstanden hätte, denn auch Tuma Agashi sah er als Feind an.
    Von ihm wußte er nicht viel, doch immerhin etwas. Aber was war mit der zweiten Gestalt, diesem unheimlichen Samurai, der ihn an Shimada erinnert hatte?
    Er war plötzlich erschienen, praktisch mit dem Erwachen des Toten. Da war auch das Skelett verschwunden. Suko kam nicht umhin, einen Vergleich zu ziehen.
    Sollte das sich aus der Wand gelöste Skelett und dieser Kämpfer ein- und dieselbe Person sein?
    Suko wollte es genauer wissen. Er ging durch die Dunkelheit zwei Schritte, bevor er wieder seine Leuchte einschaltete. Das Licht war nicht mehr da. Kein Schimmer fiel von der Decke. Auch den Rauch aus den Schalen nahm er weniger stark wahr als noch bei seinem Eintritt. Es war alles gleich geblieben, und trotzdem fühlte sich Suko wie in einer anderen Welt.
    Der tanzende Lichtfinger wies ihm den Weg zum Ziel. Um die leere Altarplatte kümmerte er sich nicht, ihn interessierte vielmehr die Wand an der rechten Seite.
    Wieder huschte das Licht darüber hinweg, zeichnete die einzelnen Fugen nach und verharrte schließlich dort, wo sich das Skelett hätte abzeichnen müssen.
    Es war nicht mehr da.
    Suko hätte sich auch gewundert, wäre es anders gewesen. Er hatte sich nur noch eine Bestätigung holen wollen und machte sich nun an den Rückweg.
    Er wollte raus. Einen Schlüssel besaß er nicht, aber die beiden Leibwächter lagen vor der Tür, und Suko blieb neben dem stehen, der von einem im Hals steckenden Pfeil durchbohrt worden war. Hinter dem Kopf und in Höhe des Nackens hatte sich eine dunkle Blutlache ausgebreitet. Die Augen zeigten die bekannte Totenstarre. Noch jetzt war das Gesicht durch ein namenloses Entsetzen verzerrt, als hätte er einen Blick in die Hölle geworfen.
    Suko durchsuchte die Taschen. In der Innentasche fand er die Chipkarte, durch deren Hilfe sich die Tür öffnen ließ. Er zögerte nicht mehr länger und steckte sie in den innen angebrachten Schlitz.
    Zum Glück brauchte er keinen Code zu kennen, die Tür schob sich auf, als der Kontakt hergestellt war.
    Helles Tageslicht flutete Suko aus einem menschenleeren Garten entgegen. Andere hätten es vielleicht als das Paradies bezeichnet. Suko sah es anders. Für ihn war dieser Garten mehr ein Friedhof.
    So glatt, so leer, und ohne Charme. Gewächse, die keine Blüten aufwiesen, obwohl die asiatischen Gärten oft mit einer wahren Blütenpracht übersät waren. Nicht hier. Es gab die Hecken, die Bäume, den Rasen, und alles war wohlgestutzt worden.
    Suko dachte daran, daß er auf der Herfahrt das Haus nicht betreten hatte. Es war mehr ein Bunker.
    Grauer Beton, nur wenige Fenster. Sicherheitsanlagen. Video-Überwachung, elektronische Warnanlagen, das summierte sich, so daß es einem Fremden unmöglich war, ungesehen auf das Grundstück und ins Haus zu gelangen.
    Die beiden Leibwächter hatten Suko erwartet und ihn direkt ins Mausoleum geführt. Er hatte auch keinen anderen Menschen gesehen. An der Vorderseite des Hauses befanden sich die größeren Fenster. Sie waren auch nicht einsehbar, denn vor ihnen hingen Rollos.
    Ob Suko beobachtet wurde, wußte er nicht. Er hatte auch von den beiden Flüchtlingen nichts gesehen, doch er ahnte, daß es noch zu einem weiteren Treffen kommen würde.
    Seinen Wagen parkte er nicht weit entfernt auf einem

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