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1117 - Das Gedankenmonster

Titel: 1117 - Das Gedankenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dir ein paar Informationen über deinen Bruder Merg geben."
    Yamisch stellte sein Handgepäck ab und stemmte die Fäuste in die Seiten.
    „Sag mir nur, wo man ihn eingesperrt hat, dann hole ich mir die anderen Informationen selber!"
    „Das ist leider nicht möglich, da Merg sich auf der Flucht befindet."
    Yamisch erschrak.
    Hatte sein Bruder sich am Ende auf Terra in noch schlimmere Dinge eingelassen?
    „Auf der Flucht? Du mußt mir unbedingt mehr erzählen, Enkaloon!"
    „Selbstverständlich, aber nicht hier, Yamisch", erwiderte Hister. „Ich lade dich zu einem Bier ein und erzähle dir alles. Einverstanden?"
    Der Gedanke an terranisches Bier ließ Yamisch das Wasser im Munde zusammenlaufen.
    „Und ob ich einverstanden bin! Los, gehen wir!"
    Hister führte ihn in ein kleines Flughafenrestaurant und suchte einen Tisch in einer Ecke aus, in dessen unmittelbarer Nähe keine anderen Gäste saßen. Ein Servorobot schwebte herbei, nahm die Bestellung entgegen und stellte kurz darauf zwei hohe Gläser mit schäumendem Gerstensaft auf den Tisch.
    Hister hatte kaum „Prost" gesagt, da war Yamischs Glas auch schon leer. Der Springer wischte sich genießerisch den Schaum vom Bart, während der Terraner ihm ein zweites Bier bestellte.
    Yamisch leerte es diesmal nur zur Hälfte, rülpste und beugte sich vor.
    „Nun erzähl mal!" forderte er sein Gegenüber auf. „Oder sollst du mich nur aushorchen, Enka...?"
    „Es genügt, wenn du mich ,Enk’ nennst", erwiderte Hister. „Nein, ich soll dich nicht aushorchen. Ich bin nur geschickt worden, um dir unnötige Behördengänge zu ersparen.
    Als der Schiffsführer der EFZABAHN IV die Passagierliste aus dem Warteorbit herunterfunkte, fiel bei der Einreisestelle der Name Coolafe auf, weil eine öffentliche Fahndung nach Merg Coolafe läuft. Man benachrichtigte die Hanse - und hier bin ich."
    „Eine öffentliche Fahndung?" staunte Yamisch. „Ist das nicht ein bißchen viel Mühe?
    Mein Bruder hat doch schließlich kein Verbrechen begangen oder vollendet, wie man juristisch zu sagen pflegt."
    „Er wird nicht wegen der Geschichte mit den Amaranos gesucht", erklärte Hister.
    „Sondern wegen Sabotage."
    Er berichtete ihm die offizielle Version von Projekt Zweiterde. Damit gab er kein Geheimnis preis, denn da das Projekt unter breitester Beteiligung der Öffentlichkeit vorbereitet und durchgeführt worden war, hatten natürlich auch alle zur Zeit im Solsystem weilenden Extraterrestrier davon erfahren.
    Als Hister geendet hatte, schwitzte Yamisch vor Aufregung und Angst um seinen Bruder.
    „Ja, aber wie soll er das Projekt denn sabotiert haben?" erkundigte er sich mit belegter Stimme.
    „Das weiß ich auch nicht genau", erklärte Hister. „Offenbar handelt es sich um eine Geheimsache." Er leerte sein Glas. „Tja, eigentlich ist mein Auftrag damit erledigt. Es liegt uns fern, dich behelligen zu wollen. Du hast gegen kein Gesetz verstoßen."
    Yamisch wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Immerhin ist Merg mein Bruder. Beim Großen Black Hole! Das ist ja entsetzlich, was er angerichtet hat! Er muß sich unbedingt stellen, um nicht alles noch schlimmer zu machen.
    Bestimmt hat er keine Ahnung davon gehabt, wie sich seine Handlungsweise auswirken würde. Ist die paranormale Disharmonie wirklich so schrecklich?"
    „Sie wird von Stunde zu Stunde schlimmer", antwortete Hister.
    „Da habt ihr Terraner euch aber auch in etwas eingelassen!" polterte Yamisch. „Und eure Sicherheitsmaßnahmen können nicht viel wert gewesen sein."
    „Darüber zu diskutieren, ist jetzt müßig", entgegnete Hister. „Ich bin aber sicher, daß die Verantwortlichen der Hanse ihm nicht alle Schuld in die Schuhe schieben wollen - vorausgesetzt, er beweist tätige Reue."
    „Dafür werde ich sorgen", versicherte Yamisch Coolafe. „Wird man mir Gelegenheit geben, über eure Massenmedien zu Merg zu sprechen und ihn aufzufordern, sich zu stellen?"
    „Ganz bestimmt", antwortete Hister.
    Yamisch erhob sich.
    „Dann wollen wir keine Zeit mehr verlieren! Ich hole nur noch mein Gepäck ab, dann bringst du mich zum Hauptquartier der Hanse!"
     
    5.
     
    Reginald Bull schrak auf, als aus den Lautsprechern der Rundrufanlage das Heulen der Sirenen brach.
    Hansealarm!
    Das erinnerte ihn fatal an die Zeit der porleytischen Vorherrschaft, die noch gar nicht lange zurücklag. Was diesmal zum Auslösen des Hansealarms geführt hatte, wußte er noch nicht, aber er konnte sich denken, daß es mit der paranormalen

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