1117 - Das Gedankenmonster
unverantwortlich wäre, die Galaktische Flotte weiter beim Frostrubin operieren zu lassen.
Sie muß zurückbeordert und sofort wieder für zivile Zwecke verwendet werden."
Bully lächelte zustimmend.
„Du hast mir aus der Seele gesprochen, Brada. Nichts lieber als genau das würde ich tun, wenn ich darüber zu bestimmen hätte und wenn die Galaktische Flotte nur zum Vergnügen beim Frostrubin operierte." Er zuckte die Schultern. „Aber ihr wißt ja, wie das ist. Die Kosmische Hanse hat neben ihrer ökonomischen Aufgabe noch einem sozusagen höheren Zweck zu dienen."
„Das hat Perry Rhodan behauptet", entgegnete Fidor Gemma. „Wir zweifeln daran, denn es gibt keine Beweise dafür, daß die sogenannten Kosmokraten überhaupt existieren. Wie aber könnte etwas, das gar nicht existiert, Ansprüche an die Hanse stellen?"
Bully tat verblüfft.
„Donnerwetter, so habe ich das noch gar nicht gesehen! Du hast recht, Fidor! Die Kosmokraten sind vielleicht nur Hirngespinste von ES und Carfesch. Das muß ich Perry sagen. Es geht nicht an, daß wir Gigagalax um Gigagalax verpulvern, weil wir einem Hirngespinst nachjagen."
„Du machst dich über uns lustig!" sagte Solem scharf und zielte erneut auf ihn.
„Wäre ich dann hier?" fragte Bully. Er schüttelte den Kopf. „Nein, es beschäftigt mich Tag und Nacht, was für Unsummen die Mission der Galaktischen Flotte verschlingt.
Dieses Problem ist unser gemeinsames Problem. Aber ich sehe nicht, wie wir es lösen könnten, indem wir uns mit einem Transmitter in die Luft sprengen."
„Wir schon", erwiderte Imre. „Du bist unsere Geisel, bis du den Befehl gegeben hast, die Galaktische Flotte zurückzubeordern - und bis dieser Befehl befolgt worden ist."
Bully seufzte.
„Wenn ihr darauf besteht, werde ich diesen Befehl erteilen. Aber niemand wird ihn befolgen, da ich nicht das Kommando über die Galaktische Flotte führe."
„Dann sprengen wir uns mit dem Transmitter in die Luft", drohte Imre Human.
„Ich untersage euch das!" erklärte Bully.
Die vier Männer starrten ihn verblüfft und ungläubig an.
„Wir haben die Waffen", sagte Brada schließlich. „Folglich bestimmen wir, was geschieht."
„Und ich dachte, ihr wärt Juristen", entgegnete Bull. „Ich weiß, euer Spezialgebiet ist das Raumrecht, aber soviel allgemeine Gesetzeskenntnis werdet ihr wohl haben, um zu wissen, daß ich während Perrys Abwesenheit das Sagen im HQ-Hanse habe - und ihr seid als Angestellte dieser Firma meine Mitarbeiter.
Selbstverständlich könnt ihr fristlos kündigen, wenn ihr stichhaltige Gründe dafür habt.
Dann müßt ihr aber alle Gegenstände, die Eigentum der Hanse sind, zurückgeben und das HQ verlassen. Also ...?"
„Du spinnst!" schrie Solem wütend.
„Ich mag manchmal spinnen, aber nicht jetzt", erwiderte Bully ernsthaft. „Aber wem sage ich das. Ihr wißt genau, wer von uns im Recht ist und wer Unrecht begangen hat. Nur mag ich nicht glauben, daß ihr euch von der psychischen Belastung durch die Ausstrahlung des Plasmas im Sektor Projektionserde zur Ausführung eines Verbrechens treiben laßt.
Dazu ist eure Selbstbeherrschung einfach zu gut."
„Du weißt ja nicht, was es mit uns macht!" schrie Brada gequält auf. „Es zerreißt uns innerlich."
„Es ist wir, und wir sind es", sagte Imre tonlos. „Wir haben es erschaffen, und es gewinnt Gewalt über uns."
„Das dürft ihr nicht zulassen!" sagte Bully streng. „Denkt daran, wie viele Millionen Menschen unter der paranormalen Disharmonie leiden! Wenn erst einige von ihnen mit schlimmem Beispiel vorangehen, zerstört sich unsere Zivilisation in einem blutigen Chaos.
Wollt ihr diejenigen sein, die den Anfang machen?"
Brada Holck wischte sich über die Augen, als versuchte er, die Erinnerung an einen bösen Traum zu verscheuchen, dann starrte er entsetzt auf den Strahler in seiner Hand.
Er ließ ihn mit einem erstickten Schrei fallen.
„Ihr könnt sie hier lassen!" erklärte Bully. „Himmel, ihr seid ja vollkommen fertig mit den Nerven! Ich schlage vor, ihr laßt euch in der Hanse-Klinik behandeln und ruht euch etwas aus, bevor ihr wieder an die Arbeit geht!"
Er ging zu Imre, Solem und Fidor, nahm ihnen die Waffen aus den Händen und warf sie scheinbar achtlos zu Bradas Strahler.
„Du läßt uns nicht einsperren?" fragte Imre verwirrt.
„Warum?" erkündigte sich Bully. „Es war nicht eure Schuld, und ihr habt euch zur Vernunft bringen lassen. Außerdem kann ich auf eure Mitarbeit nicht
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