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1117 - Das Gedankenmonster

Titel: 1117 - Das Gedankenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Disharmonie zu tun hatte.
    Ein Visiphon auf seinem Arbeitstisch summte.
    Bully schaltete es ein, während das Heulen der Sirenen verstummte.
    Das hektisch gerötete Gesicht einer Frau erschien auf dem Bildschirm.
    „Sektionskontrolle, Isa Dobell!" stieß sie hervor. „Eine Gruppe Bewaffneter hat sich in Transmistation einundzwanzig verschanzt und droht damit, den Transmitter zu sprengen."
    „Keine Panik, Isa!" mahnte Bully. „Welche Forderung stellen die Leute?"
    „Sie haben nichts weiter gesagt, als daß sie den Transmitter sprengen wollen, Bully", antwortete Isa.
    Bully nickte.
    „Ich werde mit ihnen reden."
    „Ich habe bereits eine Gruppe Kampfroboter zu Transmi einundzwanzig geschickt", erklärte Isa. „Sie können dich begleiten."
    Bully lachte humorlos.
    „Dann könnten wir Transmi einundzwanzig und die Leute darin gleich abschreiben. Ich gehe allein und unbewaffnet."
    Er unterbrach die Verbindung und verließ sein Büro. Niemand brauchte ihm zu sagen, wo Transmistation einundzwanzig lag. Er kannte sich im HQ-Hanse trotz der gigantischen Ausdehnung dieses Komplexes so aus wie in seinem Bungalow am Goshun-Salzsee.
    Außerdem lag Transmi einundzwanzig ganz in der Nähe.
    Auf halbem Weg kam ihm Galbraith Deighton entgegen. Der Gefühlsmechaniker wechselte auf Bullys Transportband.
    „Wer ist es?" erkundigte sich Bull.
    „Brada Holck, Imre Ruman, Solem Bach und Fidor Gemma", antwortete Deighton. „Alles Befallene. Von Beruf ausnahmslos Juristen und Spezialisten für Raumrecht.
    Überdurchschnittlich tüchtige Männer, zwischen fünfundvierzig und zweiundachtzig Jahre alt. Bully, es ist unnötig, daß du persönlich mit ihnen sprichst. Ich habe Amaqueen Postar vom Psychologischen Dienst hingebeten. Sie kann das übernehmen."
    „Zweifellos kann sie das, Gal", erwiderte Bully. „Aber für sie finden sich bestimmt noch genug ähnliche Aufgaben, wenn die Entwicklung so weitergeht. Diesmal bin ich dran.
    Erstens können meine Mitarbeiter - und das sind ja praktisch alle Mitarbeiter der Hanse - erwarten, daß ich mich auch mal persönlich um ihre Nöte kümmere, und zweitens geht es mir darum, daß ich mir ein direktes Bild von den Auswirkungen der paranormalen Disharmonie machen will."
    Deighton seufzte. Er kannte Reginald Bull gut genug, um zu wissen, wann es sinnlos geworden war, ihn von etwas abbringen zu wollen. Außerdem mußte er seine Beweggründe anerkennen, weil sie stichhaltig waren.
    Als die beiden Männer in die Nähe der Transmistation kamen, wartete Isa Dobell mit fünf Kampfrobotern auf sie. Bull bat sie, die Roboter außer Sichtweite zu schicken und sie dahingehend zu instruieren, daß sie auf den automatischen Telekom-Notruf von ihm den Zugang zur Station aufbrechen und versuchen sollten, eine Explosion zu verhindern und die vier Befallenen zu überwältigen, ohne tödlich wirkende Waffen einzusetzen.
    Danach schaltete er den Türmelder der Transmistation ein und sagte: „Hier ist Reginald Bull. Ich bin unbewaffnet und möchte mit euch reden."
    „Worüber?" tönte eine Stimme aus der Anlage.
    „Worüber ihr wollt", erwiderte Bully.
    „Isa und Galbraith sollen sich zurückziehen", antwortete die Stimme. „Danach kannst du hereinkommen."
    „Einverstanden."
    Kaum hatten Isa und Deighton sich zurückgezogen, als sich die Tür öffnete. Bully trat ein und sah sich drei bewaffneten Männern gegenüber. Sie hielten die Strahler gesenkt, dennoch hob er die Arme.
    „Woher wußtest du, daß ich hier stehe und auf dich ziele?" fragte jemand überrascht schräg hinter ihm.
    „Weil der Unterhändler in jedem Trivideo so empfangen wird", antwortete Bully trocken.
    „Ich bin wirklich unbewaffnet, Solem."
    „Geh bitte ein Stück weiter! Imre, durchsuche ihn!"
    Bull trat zwei Schritte vor und ließ die Untersuchung über sich ergehen. Hinter der Panzertroplonscheibe der Schaltzentrale des Transmitters sah er zwei gefesselte Techniker auf ihren Sesseln sitzen.
    Imre trat von ihm zurück.
    „Keine Waffe und auch sonst nichts Verdächtiges", erklärte er. „Du kannst die Arme herunternehmen, Reg!"
    Bully ließ die Arme sinken.
    „Es tut mir leid, daß der Fehlschlag von Projekt Zweiterde euch so zu schaffen macht.
    Was kann ich für euch tun?"
    Solem Bach ging mit gesenkter Waffe an ihm vorbei und gesellte sich zu seinen Gefährten.
    „Das hat überhaupt nichts damit zu tun", erwiderte Brada. „Sonst hätten wir einen Psychiker aufgesucht. Wir sind nur zu der Überzeugung gekommen, daß es

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