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1117 - Das Gedankenmonster

Titel: 1117 - Das Gedankenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verachtenswerter Umstand, der aber dadurch kompensiert wurde, daß sie die Alleinerbin eines der größten terranischen Computerherstellers war.
    Deshalb erübrigte es sich für Merg, nach dem Hotel zu suchen, in dem sein Bruder abgestiegen war. Yamisch konnte nur im Fugger Natsumeh wohnen. Aber das Hotel war rund fünf Kilometer von der PT-Station Fuggerville entfernt - und die Sonne stand fast im Zenit eines strahlend blauen Himmels. Jenseits der von kühler Luft aus Klimagebläsen umschmeichelten Plattform herrschten garantiert mehr als dreißig Grad im Schatten.
    Merg dachte bereits daran, wieder umzukehren - und ohne seine Besessenheit hätte er es längst getan -, als sich ein großer Frachtgleiter neben der Plattform herabsenkte.
    „Hier kommt der Zubringerbus für Fuggerville!" dröhnte es aus einem Außenlautsprecher des Gleiters. „Ein komischer Name, aber so ist die offizielle Bezeichnung für das zweckentfremdete Fahrzeug, das wegen Sabotage der zentralen Taxikontrolle zur Personenbeförderung eingesetzt wird. Wer nicht zu Fuß gehen will, kann einsteigen. Ich fahre nacheinander alle gewünschten Hotels an."
    Der Gleiter stand inzwischen. Seine Türen, zwei auf jeder Seite, öffneten sich. Mergs Schicksalsgefährten zögerten nicht lange. Auch Merg setzte sich in Bewegung, doch dann zögerte er.
    Wenn das Fahrzeug nicht klimatisiert war, mußte es darin furchtbar heiß sein!
    „Willst du zu Fuß gehen?" dröhnte die Stimme wieder. „Auch gut!"
    Merg sah, daß er allein am Rand der Plattform stand.
    „Nein, nein!" sagte er hastig. „Ich vertrage nur keine Hitze. Wie warm ist es denn da drin?"
    Ein Lachen erscholl.
    „Knappe zwanzig Grad. Der Bus ist vollklimatisiert. Na ...?"
    Mit einem Satz sprang Merg durch die nächste Tür. Er sah, daß der Bus - eine wirklich komische Bezeichnung - innen mit zwei provisorischen Bankreihen ausgestattet war. Am vorderen Ende gab es eine transparente Trennwand, hinter der der Rücken des Piloten zu sehen war. Er drehte sich um und zeigte ein lächelndes Gesicht.
    „ Wohin geht es?" wollte er wissen.
    Die Passagiere nannten ihre Ziele, alles Hotels in Fuggerville. Der Gleiter hob ab und schwebte davon. Die Fahrgäste, bis auf zwei Blues und einen Rumaler, alles Terraner und unter ihnen offenbar kein Befallener, redeten vor Erleichterung wild durcheinander.
    Merg beteiligte sich nicht an den Gesprächen.
    Als der „Bus" sich fast geleert hatte und vor dem Fugger Natsumeh landete, glich das Aussteigen Mergs fast einer Flucht, denn die Mitfahrer hatten immer wieder versucht, ihn in ihre Gespräche einzubeziehen.
     
    8.
     
    Julian Tifflor und Reginald Bull sahen sich betroffen an, als sie von Waringer erfuhren, daß die Vernichtung des Plasmas im Sektor Projektionserde gescheitert war.
    Auf dem Bildschirm des Visiphons, auf den das kodierte Hyperkomgespräch übertragen wurde, stand noch das Abbild des Hyperphysikers.
    „Jetzt bleiben uns nur noch die Transformkanonen", erklärte Waringer beklommen. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Plasma der Energieentfaltung einiger hundert Transformbomben großen Energiekalibers widersteht."
    „Es hat dem Beschuß aus Strahlgeschützen widerstanden, die Narkosestrahlung umgewandelt und zurückgeschickt und die übergeordnete Energie der Paratronschirmprojektoren abgesaugt", sagte Tifflor. „Niemand von uns kann voraussagen, was es mit den Transformbomben machen wird. Sicher hat es sich schon auf deren Abwehr vorbereitet."
    „Das wohl kaum", erwiderte Waringer. „Ich habe von NATHAN eine Auswertung vornehmen lassen, und NATHAN hat für meine Annahme, daß das Plasma kein Bewußtsein besitzt, sondern nur instinktiv zurückschlägt, die höchsten Wahrscheinlichkeitswerte errechnet. Ohne Bewußtsein kann es aber auch nicht vorausschauend denkend und vorausplanen." Zögernd fügte er hinzu: „Allerdings sehen auch NATHAN und ich das Risiko, das sich beim Einsatz von Transformbomben ergeben wird. Aber was für Möglichkeiten stehen uns sonst zur Verfügung?"
    „Wenn wir Kontakt zu ES bekommen könnten...!" überlegte Bully.
    „Aussichtslos", sagte Waringer. „Ich habe mit NATHAN auch darüber gesprochen. Keine Hyperkomsendung erreicht ES, und es wäre auch sinnlos, ein Funkschiff loszuschicken.
    Wir wissen nicht, wo in der riesigen Mächtigkeitsballung EDEN II liegt. Gibt es immer noch keine Spur zu Coolafe-Ellert? Wo ist eigentlich Gal?"
    „In der Paraphysikalischen Abteilung der Hanse-Klinik", antwortete Bully.

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