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1117 - Das Gedankenmonster

Titel: 1117 - Das Gedankenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß die Computer über die Fahndung informiert waren und sein Erscheinen sofort ans HQ-Hanse meldeten.
    Aber das Fugger Natsumeh war, wie alle modernen Hotels, nicht nur eine Anhäufung von Schlafstellen, sondern besaß auch mehrere Restaurants, viele Konferenzräume, Schwimmbäder und Kellerbars, die für jeden finanzkräftigen Gast offenstanden.
    Ein Blick auf die Hinweisschilder erleichterte Merg die Orientierung. Er fuhr mit einem Antigravlift in eine Kellerbar, die den beziehungsreichen Namen KÜHLE OASE trug. Der Name hatte nicht zuviel versprochen. Kühle, ständig gefilterte Luft schlug dem Springer entgegen, als er die Bar betrat. Im gedämpften rötlichen Licht sah er einen riesigen Tresen, hinter dem, wie in allen Nobel-Etablissements, Keeper aus Fleisch und Blut standen. Zahlreiche Gesichter, die ausnahmslos jungen Damen gehörten, wandten sich ihm entgegen und wandten sich wieder ab, als ihre Eigentümerinnen die verschmutzte Kleidung des Besuchers sahen.
    Erst da erinnerte sich Merg daran, daß er sich im Löschschaum gewälzt hatte. Aber das kam ihm in diesem Fall sehr gelegen, denn ihm wurde klar, daß er auch hier ohne seine ID-Karte nicht auskommen würde.
    Er lächelte so liebenswürdig, wie es ihm möglich war, und säuselte: „Ich komme gleich zurück, ihr Schönen. In der Pneumotrainstation waren ein paar Befallene am Werk. Deshalb mein ramponiertes Aussehen."
    Zielsicher steuerte er dorthin, wo er den Schildern nach Toiletten und Waschräume finden würde. Leicht irritiert vernahm er hinter sich einige geflüsterte abfällige Bemerkungen, die er erst begriff, als ihm klar wurde, daß dieser Ort wohl noch nie von jemandem besucht worden war, der den Pneumotrain benutzte. Wer sich keinen Taxigleiter leisten konnte, der hatte auch nicht genug auf dem Konto, um die hohen Ansprüche einer gehobenen Animierdame zu befriedigen.
    Aber das störte ihn nicht. Er ging lediglich etwas schneller, um nicht im letzten Augenblick vom Zuruf eines Barkeepers aufgehalten zu werden, der zu der Erkenntnis gekommen war, daß es besser sei, erst einmal seine Zahlungsfähigkeit zu überprüfen, bevor er eine Menge heißes Wasser und Seife verschwendete.
    Doch eine solche Forderung war wohl bisher nie für nötig befunden worden, und so schnell konnten sich die Keeper nicht auf eine neue Lage umstellen. Unbehelligt gelangte Merg in einen luxuriös ausgestatteten Waschraum - und erst der Blick in einen Vakuumkristallspiegel klärte ihn darüber auf, wie schlimm er wirklich aussah.
    Seine Kleidung war verschmutzt, aber das ließ sich mit einem der bereitliegenden Statikschwämme schnell beheben. Das blau angelaufene linke Auge konnte er überschminken, denn entsprechende Utensilien lagen reichlich herum, obwohl dies ein Waschraum für Herren war. Die geschwollene Nase und die Platzwunde am Kinn würden ihm für längere Zeit erhalten bleiben.
    Er machte sich an die Arbeit.
    Zwanzig Minuten später staunte er darüber, wie gut die Renovierung gelungen war. Die Kleidung war schmutzfrei, das Veilchen unsichtbar und die übrigen Blessuren machten ihn nach einiger Behandlung sogar männlicher, sagte er sich.
    Er hob die Schultern an, drückte die Brust heraus und kehrte in die Bar zurück.
    „Noch einen Augenblick!" rief er den Keepern nonchalant zu und winkte. „Ihr könnt mir schon mal einen Vurguzz on the Rocks hinstellen - und jeder der Schönen ein Getränk ihrer Wahl!"
    Bevor jemand darauf reagieren konnte, hatte er die Bar durch den zweiten Ausbeziehungsweise Eingang verlassen, der, wie er inständig hoffte, zu einem durchgehenden Antigravlift führte. Jedenfalls kannte er das so von Lepso und vielen anderen Planeten - und er versuchte, nicht daran zu denken, daß es auf Terra anders sein könnte.
    Als er tatsächlich einen durchgehenden Lift fand, fiel ihm ein Stein vom Herzen.
    „Frechheit siegt!" murmelte er und stieg ein.
    Jetzt brauchte er nur noch ein offenes Zimmer zu finden, dann war der Verräter schon so gut wie tot.
    Merg mußte ungefähr eine Viertelstunde danach suchen. Zwei Servoroboter verhalfen ihm unbeabsichtigt dazu, weil sie dabei waren, zwei Zimmer aufzuräumen und wie üblich die Türen hinter sich nicht geschlossen hatten. Wie selbstverständlich ging er in eines der Zimmer hinein, las vom Computer-Terminal die Zimmernummer ab, aktivierte das Gerät und sagte: „Zimmer eintausendvierhundertzweiunddreißig. Ich habe vergessen, welches Zimmer Yamisch Coolafe hat."
    „Zimmer

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