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1118 - Der Admiral und der Silberne

Titel: 1118 - Der Admiral und der Silberne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesicht.
    „Nicht schon wieder, bitte sehr!" forderte er seufzend. „Wenn man an Bord dieses Schiffes unbedingt von Urmenschen sprechen muß, so sollten sie nicht Anlaß für eine Diskussion werden."
    „Du hältst den Rüssel!" schrie Veele. „Sind das meine Maschinen oder deine, eh?"
    „Vorzüglich, Leitender, vorzüglich", spöttelte Callamon. „Beide Herren sollten ihre unzutreffenden Aussagen vergessen. Wie sieht es also bei Ihnen aus, Mr. Veele? Der Flottentender dürfte infolge unserer planmäßigen Ausweichbewegungen..."
    „Panikartiger Flucht!" unterbrach Veele feixend.
    „Reden Sie keinen Unsinn. Mit der SODOM hat noch niemals jemand die Flucht ergriffen, geschweige denn panikartig. Bleiben wir demnach beim Ausweichmanöver. Der Tender dürfte etwa zwanzig Lichtjahre entfernt sein. Halten das die Kalups durch?"
    „Wenn ich sie liebevoll streichle, vielleicht", brummte Veele ärgerlich. „Die Kapillarrisse nehmen zu, die Schwundverluste ebenfalls. Beim letzten Linearmanöver wurde das Kompensationsfeld instabil. Hier gibt es allein im Bereich der Hochenergieanlagen zehntausend und mehr Schwachstellen, die den geforderten Hochleistungen nicht mehr gewachsen sind. Außerdem ist es schlimm, daß man die Materialermüdungen erst im entscheidenden Augenblick bemerkt. Hast du dich eigentlich deswegen nicht gewehrt?
    Die Fremden waren längst in Reichweite der schweren Waffen."
    Achthundert Augenpaare waren auf die allerorts installierten Bildschirme der Interkomanlage gerichtet. Die Frage stand schon lange offen im Raum. Eines der Tropfenschiffe hatte bereits gefeuert und die SODOM nur knapp verfehlt.
    Clifton Callamon gab sich so gelassen, wie man es von ihm gewohnt war. Seine Antwort war überraschend.
    „Obwohl ich mich nach dem Zustand der Maschinen erkundigt hatte, Mr. Veele, will ich Ihrer Frage nicht ausweichen. Es soll jedermann hören, wie und was ich darüber denke.
    Den Inhalt meiner Anweisungen kennen Sie. Wir haben uns defensiv zu verhalten."
    „Nach dem wahrscheinlichen Verlust der Galaktischen Flotte?" zweifelte der Leitende.
    „Das ist mir zu rund, Kommandant. Die aufgefangenen Funksprüche der Armadisten beweisen, daß man uns hetzen und erlegen soll. Was hat das noch mit längst überholten Befehlen zu tun?"
    Callamon runzelte die Stirn. Seine eigentümlich grünen Augen dominierten auf den Monitorschirmen.
    „Warum fügen Sie Ihren Ausführungen nicht noch hinzu, ich wäre doch sonst auch nicht zimperlich? Ich will es Ihnen sagen, Mr. Veele! Ich hätte das Feuer eröffnet, wenn ich annähernd gewußt hätte, wie hoch die Kampfkraft der Fremden ist. Da ich es bis jetzt noch nicht weiß, habe ich mich trotz der müden Maschinen zum Absetzen entschlossen.
    Ein fünftes Mal werde ich es jedoch nicht tun, denn in diesem Fall kämen wir nicht mehr zum Tender zurück. Ab sofort Schleichfahrt, Leitender. Legen Sie alles still, was zu einer Energieortung führen könnte. Ein Kleinkraftwerk für die interne Stromversorgung weiterlaufen lassen. Mr. Passal...!"
    Der Epsaler schaute zu Callamons Sitz hinüber. Dort waren die Überrangschaltungen des Flottenkommandeurs angeordnet.
    „Wir bleiben zwei Stunden im freien Fall. Tauchen die Tropfenschiffe nicht mehr auf, beenden Sie bitte den Klarschiffzustand. Unterdessen Freiwache essen und ruhen lassen.
    Die Männer bleiben jedoch auf ihren Gefechtsstationen. Nach Ablauf der Sicherheitsetappe sehen wir weiter."
    Ipsborn Genartson, der Chefwissenschaftler und Sextadimphysiker, meldete sich. Seine beeindruckende weiße Haarmähne füllte die Bildschirme aus.
    „Ich brauche mehr Energie für die Großrechner. Der Tender dürfte trotz bekannter Position nicht leicht zu finden sein. Die kleine Bezugssonne wird von einer Materiewolke verdeckt."
    CC schaute auf die riesigen Panoramabildschirme des Schlachtkreuzers. Auf ihnen waren schon zahllose unbekannte Sterne zu sehen gewesen, aber noch nicht welche einer derart fremden Galaxis. M82 gab Rätsel auf.
    „Ich möchte Sie bitten, mit den Berechnungen ebenfalls zwei Stunden zu warten.
    Berücksichtigen Sie dabei unsere Fahrt. Den Tender werden wir finden, vorausgesetzt, er existiert noch."
    Genartson schaltete ab. Vorher hatte er den großen, schwarzhaarigen Mann prüfend gemustert.
    Callamon erhob sich aus dem Andrucksessel, schritt die schiefe Ebene zum Zentralboden hinunter und ging auf den Kontrollstand des Stellvertretenden Kommandanten zu.
    Die Männer der Zentralbesatzung sahen ihm wortlos nach.

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