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1118 - Der Admiral und der Silberne

Titel: 1118 - Der Admiral und der Silberne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gerügte.
    „Irgendwann werde ich es behalten. Ist Ihr verwilderter Haufen einsatzklar"
    „Ver... verwildert?" echote Pinelli. „Was sollen meine Leute sein?"
    CC grinste plötzlich. Pinellis Entsetzen war echt.
    „Ich denke an die langen, struppigen Barte einiger Herren. Ihre viel zu langen Haare passen ebenfalls schlecht unter einen Druckhelm. Wissen Sie, was passiert, wenn sich Bart- oder Kopfhaare einklemmen?"
    „Bei uns klemmt nichts, Kometenmann. Und wenn was klemmen sollte, wird es antiklemmend gemacht. Wir sind einsatzklar."
    „Ortung spricht", dröhnte eine Stimme durch die Zentrale. CC wurde dadurch einer Antwort enthoben. „Tender kommt soeben hinter der Sonne hervor. Tastererfassung läuft.
    Wir schalten um auf Zentraleschirme."
    „Ha, da ist es ja, das schöne Kind", wunderte sich Pinelli. „Es ist also doch nicht in die Sonne gefallen."
    Tyner Passal warf ihm einen finsteren Blick zu. Agusto quittierte ihn mit einem Wink.
    „Treibe es nicht auf die Spitze", warnte Venzin Koronicz, Kommandeur der bordeigenen Kaulquappen. Da moderne 60-Meter-Korvetten nicht in die Verankerungen und Abschußvorrichtungen der Hangars gepaßt hatten, wenigstens nicht ohne aufwendige Umbauten, war es bei dem alten Begriff Kaulquappen geblieben.
    „Warum nicht? Ich durfte gerade drei Stunden schlafen. Dann kam der Pfeifalarm. Was ist hier eigentlich los? Der Tender existiert doch noch, oder?"
    „Endlich eine vernünftige Frage. Ja, er existiert noch, aber die Besatzung antwortet nicht. Da hat sich der Alte vorsichtshalber entschlossen, Gesundschläfer deiner Art rüde zu wecken."
    Pinellis launige Stimmung verflog augenblicklich. Sein Gesicht spannte sich.
    „Tausendfünfzig Mann kosmonautisches und werfttechnisches Personal unter dem Kommando eines erfahrenen Mannes wie Fister Vasse antworten nicht, obwohl man weiß, wie prekär unsere Versorgungslage ist? Träumt ihr oder spinnt ihr nur?"
    Koronicz, einer der Piloten, die das Unternehmen „Kardec-Schild" auf Aralon mitgeflogen hatten, winkte humorlos auflachend ab.
    „Ich wollte, es wäre ein Traum. Wir haben euch so lange wie möglich schlafen lassen.
    Bis zum Alarm haben wir mindestens zehnmal versucht, die Tenderbesatzung anzurufen.
    Schließlich sogar mit Hyperfunk, obwohl die Ortungsgefahr eminent hoch ist. Da drüben rührt sich nichts. Wir stehen jetzt noch rund eine Million Kilometer vom Sonnenorbit des Tenders entfernt. Näher wollte der Kometenmann nicht herangehen."
    „Und warum nicht?" erkundigte sich Pinelli.
    „Weil unsere Schutzschirmprojektoren lahm oder ganz ausgefallen sind. Wir können kaum noch den alten HÜ-Schirm aufbauen. Wenn wir also Feuer bekämen, wären wir voraussichtlich allein auf die Panzerung angewiesen. Wie die auf hochenergetische Schüsse aus modernen Waffen reagiert, weißt du."
    „Weißglühende Terkonitfluten, Durchschüsse und schließlich volle Wirkungsabgabe im Schiffsinnern."
    „So ist es. Allerdings fragt man sich, wer da drüben eigentlich schießen soll. Es wird schätzungsweise deine Aufgabe sein, darüber etwas zu ermitteln."
    Pinelli pfiff mißtönend vor sich hin. Auf den großen Bildschirmen wurde der Tender schemenhaft erkennbar. Die optische Bilderfassung wurde durch die Strahlungen der orbitnahen Zwergsonne empfindlich gestört. Es war kaum etwas zu erkennen.
    Die normallichtschnelle Tasterortung erbrachte noch schlechtere Ergebnisse. Die Hyperortung wollte CC nicht einsetzen.
    „Wir müssen näher ran", meinte Tadatoshi beunruhigt. „Das bringt..."
    „Aber nicht mit der SODOM, Mr. Tadatoshi", wurde er unterbrochen. Er drehte sich rasch um. Clifton Callamon stand hinter ihm. Er überragte den Terraner um Kopfeslänge.
    „Denken Sie an meine Jäger, Sir?" fragte Iguchi.
    CC schmunzelte.
    „Sie haben sich schon wieder versprochen, Pilot!"
    Tadatoshi lächelte nur. Er versprach sich nur dann, wenn er wollte.
    Callamon schaute zu den Panoramaschirmen hinauf.
    „Ich brauche exakte Nahaufnahmen und einen Situationsbericht. Der Kommandant des Tenders, Fister Vasse, ist aus mir unbekannten Gründen viel näher an die Sonne herangegangen. Die Jagd auf uns wird ihm wegen der offenen, hyperschnellen und leistungsstarken Funksprüche der sieben Tropfenschiffe nicht entgangen sein. Vasse hatte einige Robotsonden weit in den Raum vorgeschickt. Sie könnten als Relaisstationen gedient haben. Jedenfalls hat er seine ehemalige Umlaufbahn verlassen und ist in einen engen, fast schon gefährlichen Orbit gegangen.

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