1118 - Der Admiral und der Silberne
Besatzung und der des Tenders. Für Ihre speziellen Güter schicken wir Ihnen Transportplattformen."
„Hervorragend, Sir. Ich werde meine restlichen Wartungsroboter auf Verladebetrieb schalten. Wie konnten Sie uns finden? Ein Zufall kann es nicht gewesen sein, nicht in diesen unendlichen Weiten."
„Das dürfte eine Neuigkeit für Sie sein. Wir haben eigentümliche Bundesgenossen gefunden, die sogenannten Weißen Raben. Einer von ihnen unterrichtete uns über Ihre Situation und gab uns die exakten Koordinaten. Wir standen übrigens nur knapp siebenhundert Lichtjahre von Ihnen entfernt. Die Galaktische Flotte dürfte sich von nun an schneller sammeln als gedacht. Wollen wir es wenigstens hoffen. Kommen Sie mit Ihren Unterlagen auf die BASIS. Ihr Bericht war mir etwas zu dürftig. Wir brauchen jede Kleinigkeit für die Auswertung. Bis dann."
*
Clifton Callamon und Agusto Pinelli betraten zwei Stunden später das Oberdeck der BASIS.
Pinelli wurde sofort von zahllosen Bekannten begrüßt. CC sah man mit etwas gemischten Gefühlen an. Man kannte seinen Namen und seine Gewohnheiten.
Leo Dürk begrüßte die beiden Männer im Vorraum zur Auswertungszentrale.
„Dieses Datensammelschiff interessiert uns brennend. Jercygehl An, der Cygride, ist an Bord. Er erwartet dich."
CC betrat den großen Rechenraum. Rhodan war nicht zu übersehen, Gucky erst recht nicht.
„Hei, der Kometenmann!" rief er. „Bist du wirklich durch einen Bleisee geschwommen?
Das kommt davon, wenn ich nicht auf dich aufpasse, Opa. Weshalb trägst du eigentlich das Ungetüm von Kampfanzug?
Kein Wunder, daß dich die Anschmiten für einen Helden hielten. Bei der Aufmachung!"
„Kleiner, ich ziehe dir doch noch das Fell über die Ohren", meinte CC entspannt. „Dich hätten die Anschmiten, ohne ein Wort zu verlieren, in die Pfanne gehauen."
Rhodan reichte seinem alten Flottenchef die Hand und musterte ihn prüfend.
„Deinen, nein - Ihren Kampfanzug tragen Sie doch nicht grundlos. Schlitzohr! Wir kennen uns, oder? Waren die drei Datenbehälter wirklich voll Blei gelaufen und unbrauchbar?"
Jercygehl An kam näher. Er sah Callamon zwingend an. Jener runzelte die Stirn und wiegte den Kopf.
„Nun, eh - diese Behälter waren in der Tat wertlos. Ich habe da aber noch eine Kleinigkeit gefunden, wovon der Silberne natürlich keine Ahnung hatte."
„Natürlich nicht", lachte Rhodan. „Callamon, machen Sie es kurz."
CC öffnete eine der geheimen Außentaschen seines Kampfanzugs und zog daraus eine glänzende Kapsel hervor.
„Die lag natürlich nicht im Blei, und die Hitze hat sie offenbar ebenfalls nicht beschädigt.
Ich fand sie in einer Art von Flugschreiber inmitten eines positronischen Kurskoordinators.
Sehen Sie zu, was Sie damit anfangen können. Tja - und damit wäre meine Mission eigentlich beendet. Ganz umsonst war sie doch nicht, oder?"
„Das kann uns allen weiterhelfen", erklärte er. „Das ist ein Hinweis auf die Armadachronik. Callamon, wie hast du das geschafft?"
CC lachte nur und ließ sich von Pinelli aus dem Kampfanzug helfen.
„Freund, ich habe dir schon auf deiner BOKRYL gesagt, daß man die Menschen nicht unterschätzen darf, das ist alles."
*
Am 3. August 426 NGZ glich die SODOM einem Geisterschiff. Ihre Besatzung war verschwunden, und ihre Depots waren geräumt. Callamon hatte nichts zurückgelassen, was seiner Auffassung nach von Wert gewesen war.
Die BASIS stand auf Lichtminuten von dem treibenden Schlachtkreuzer entfernt, als Callamon sein Schiff ein letztes Mal anrief.
Er benutzte ein Kodewort und sprach es dreimal in den Hypersender. Es lautete „Kokokock".
Auf der SODOM explodierten die restlichen zweiundachtzig Transformbomben, jede mit einer Energieentwicklung von zweitausend Gigatonnen TNT.
Es dauerte fünf Minuten, bis das Licht bei der BASIS ankam.
Als sie endlich Fahrt aufnahm, leuchtete weit hinter ihr eine künstliche Sonne von gewaltigen Abmessungen.
Clifton Callamon schaute lange auf die Bildschirme. Der Glutball, der einmal die SODOM gewesen war, strahlte, bis die BASIS in den Linearraum ging.
Callamon verließ stumm die Zentrale. Niemand sprach ihn an. Es war immer bitter, ein Schiff zu verlieren.
ENDE
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