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1119 - Gestrandet unter blauer Sonne

Titel: 1119 - Gestrandet unter blauer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es immer die Kuluam gewesen, die jene wuchtigen Burgen berannten und schleiften. Aber niemand und nichts mischte sich in diese Abfolge von Angriff und Verteidigung ein. Diesmal, vor rund zehn Lichtwechseln, hatte es das Zeichen gegeben.
    Von irgendwoher kamen andere Wesen.
    Sie hatten vier Gliedmaßen und Waffen, die krachten, blendeten, verbrannten und töteten.
    Wie die Blitze aus den schwarzen Gewitterwolken.
    Der Stammesführer ergriff einen breiten Lederriemen, hielt sich daran fest und stand in seinem Sattel auf. Er hob die andere Hand über die kleinen und ungewöhnlich scharfen Augen und spähte langsam in die Runde. Wo waren die Fremden? Wo versteckten sich diese Männer in den dicken Kleidern, deren Waffen betäubten und töteten? Viermal hatte er riesige Burgen aus Metall aus der Helligkeit herunterschweben sehen wie Wolken, die sich auf Berggipfel senkten.
    Er fand nichts, sah keine Spuren. Beunruhigt ließ er sich wieder zurücksinken.
    Dabei scharrte das seltsame Ding am Holzrahmen des Sattels. Er faßte danach und berührte den Griff, der sich, als sei es etwas Lebendiges, in seine harzbedeckten Finger schmiegte. Langsam zog er das mattglänzende, schwere Ding aus dem Ledergürtel und wog es bedächtig in seiner Hand. Mit der Kraft, die aus dem Blitzeschleuderer kam, war er Herr über Leben und Tod.
    Und weil auch viele andere seiner Krieger solche Schleudern erbeutet hatten, waren sie ebenso mächtig wie er.
    Noch wußten sie es nicht, denn sie hatten nicht darüber nachgedacht.
    Die Nachtmänner hatten nur gesehen, daß die Fremden mit diesen Schleudern töteten und furchtbare Brände hervorriefen, die in wenigen Augenblicken große Flächen zu Asche verwandelten. Die Schleudern waren erbeutet worden; man hatte sie den toten Fremden und den Hirjymen weggenommen. Das alles waren nur nebensächliche Fragen, die weder seine Herrschaft betrafen noch den eigentlichen Punkt seiner Gedanken.
    Die Hirjymen und die Kuluam waren nicht allein auf dieser Welt - wie sie bis vor wenigen Lichtwechseln gedacht hatten.
    Die Fremden!
    Aus den zertrümmerten Metallburgen waren zweibeinige Krieger gekommen. Sie sprachen miteinander, rannten hin und her, und einige von ihnen waren wie Vögel durch die Luft geflogen, ohne Flügel zu bewegen. Kleine und große Fremde, solche mit Echsenköpfen, andere mit den Köpfen von Bären oder anderen Geschöpfen, wie man sie manchmal in den Träumen sah. Und wieder andere sahen fast so aus wie die Nachtmänner. Aber sie hatten keine Schwänze gehabt, wenigstens hatte keiner der Kuluam solche gesehen. Auf dem Weg zu der brennenden, rauchenden Burg, mit der sie gekommen waren, befand sich der Stammesführer mit seinen beiden Getreuen jetzt.
    „Warum werden wir verlieren?" wiederholte Te'Larmo. Seine Stimme sagte dem Anführer, daß er sich unbehaglich fühlte. Also machte er sich auch seine Gedanken.
    „Weil... nun, weil die Hirjymen gemerkt haben, daß es etwas anderes gibt auf unserer Welt als unsere Beutezüge und ihren Ackerbau."
    „Das verstehe ich nicht."
    Vielleicht überfiel eine Horde Hirjymen einige Nachtmänner am Waldrand. Darm erbeuteten sie die Blitzeschleudern. Sie hatten schon während des nächtlichen Kampfes und während der folgenden Stunden, in denen ihre Burg niedergebrannt war, erkennen lassen, daß sie wußten, wie diese Schleudern arbeiteten.
    „Was tut ein Hirjymen, wenn er diese Blitzschleuder in die Finger bekommt?"
    Er, Marr'Gollg, wußte, was er an der Stelle eines Ackerbauern tun würde.
    „Er schleudert Blitze gegen seine Gegner. Gegen uns."
    „Du sagst es. Und ...?"
    „Er tötet mich oder dich."
    „Das ist so. Was wird er sich sagen, wenn er über deiner Leiche steht?"
    „Daß er uns besiegen kann."
    „Denke weiter. Was denkst du, wenn du weißt, daß du jemanden besiegen kannst? Und was tust du?"
    „Ich töte ihn. Und ich nehme alles, was er besitzt, als Beute."
    „Das ist die Antwort."
    Der Mborra zog seine tiefe Spur durch die feuchten Wiesen und Weiden bis auf die Kuppe eines Hügels. Im Schatten einiger Bäume blieben die Kuluam stehen und sahen jetzt genau hinunter zu dem abgestürzten Metallkastell. Weit und breit bewegte sich nichts. Nur ein paar Vögel hatten sich in den Löchern in der zerbeulten Oberfläche eingenistet und flogen hin und her. Das Mborra stieß ein langgezogenes Grunzen aus, und in seinen Därmen kollerte und rumpelte es.
    „Aber... wir haben alle diese Blitzschleudern!" sagte Te'Larmo erschrocken.
    „Wer sagt

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