Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1119 - Gestrandet unter blauer Sonne

Titel: 1119 - Gestrandet unter blauer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Herzogtum von Krandhor hierher nach Mzweiundachtzig kommt. Ich fürchte, wir werden da die nächste Überraschung erleben müssen."
    „Atlan würde uns darüber viel erzählen können", meinte Danton. „Aber die SOL ist ja bekanntlich nicht gerade in unserer Nahe."
    Javier hob den Kopf und sagte in einem Tonfall, der etwas Endgültiges hatte: „Die BASIS wird ihren Kurs oder besser ihren Standort innerhalb dieses Sektors also beibehalten."
    Das riesige Raumschiff mit mehr als Zwölftausend Frauen und Männern wartete also auf die Rückkehr der ausgeschickten Suchkommandos.
    Eine Handvoll von Tagen hatte das Schicksal der Besatzung die nötige Ruhe gegönnt.
    Die Situation hatte sich ein wenig entkrampft, aber schon die nächste Stunde konnte alles wieder verändern und jede Erkenntnis in Frage stellen. Sharno Dunraven sah dem Cygriden nach, der schweigend den Raum verließ und vor dem Schottrahmen den Kopf einzog, um nicht anzustoßen; eine unnötige Bewegung.
    Sharno wandte sich an Kommandant Wangh und fragte kurz: „Irgendwelche interessante Aufgaben für mich?"
    „Möglicherweise können wir die Bänder der OMEN auswerten und dem Bordrechner weitere Hilfsmittel zur Astrogation innerhalb der verwirrenden Zustände in diesem Sternsystem zuleiten."
    „In Ordnung", antwortete Sharno. „Gehen wir. Vermutlich erleben wir in wenigen Stunden mit, daß eines der Schiffe aufsehenerregende Neuigkeiten mitbringt."
    Kommandant Wanghs Antwort klang völlig ernsthaft.
    „Genau damit rechnen wir alle."
    Schweigend ging er mit Dunraven durch die leeren Korridore der BASIS. Sie konnten nicht verhindern, daß sich ihre Gedanken immer wieder mit der fragwürdigen Lage beschäftigten, in der sich die Flotte und die BASIS befand. Alle diese einzelnen Zwischenf alle bewiesen nur, daß hier eine Auseinandersetzung auf einer weitaus höheren Ebene stattfand. Sowohl die Terraner als auch die Schiffe der Armada waren in diesem kosmischen Schachspiel nur Figuren, und das Spiel schlug immer wieder in tödlichen Ernst um.
     
    7.
     
    Das Mborra, dessen Fell versengt war, stampfte langsam durch den langgezogenen Acker und hinterließ Spuren, die mehr als drei Handbreit tief waren. Weit und breit war kein Hirjymen zu sehen, nicht einmal Kinder oder Weiber, die auf den Feldern arbeiteten.
    Das Licht von Tagesfeuer brannte herunter und ließ stinkenden Dampf aus dem Fell des Tieres aufsteigen. In einem halben Stundenmarsch Entfernung sah Marr'Gollg das große, metallene Haus, das vom Himmel gefallen war.
    „Wir gehen in das Gebiet der Feinde", warnte Te'Larmo und ließ seinen Lenkstock durch die Luft wirbeln. Er erzeugte ein hohles Summen. Die runden Ohren des Reittiers bewegten sich erwartungsvoll.
    „Der Feind sitzt zitternd in seinen Kellern und verbindet die Wunden", erklärte Marr'Gollg. „Trotzdem: alles ist anders."
    „Warum?"
    „Weil wir etwas wissen, was wir vorher nicht gewußt haben", sagte er zweideutig.
    Seine beiden Kampfgenossen verstanden ihn nicht. Zwar trugen sie die erbeuteten Stiefel, die sie mit den geschliffenen Schneiden der Metalldreiecke aufgeschlitzt hatten.
    Die Metalldreiecke stammten von dem ersten Eisenberg und dienten ihnen als willkommener Ersatz für ihre Steinspitzendolche.
    „Du hast das Zeichen richtig gesehen", brummte Vu'Harvam nach einer Weile. „Als das zweite Metallhaus aus den Wolken fiel, griffen wir an. In der Nacht."
    „Wie immer. Wir sind die Nachtmänner, die Kuluani, und wir siegen immer", bekräftigte Te'Larmo und lachte heiser.
    „Es wird eine Zeit geben, in der wir verlieren", sagte Marr'Gollg. Er hatte nach der Siegesfeier lange nachgedacht. Schweigend und allein, ohne berauschenden Pilztrunk, und ohne die gefügigen Weiber der Hirjymen, die man geraubt und versklavt hatte.
    „Wir? Verlieren?"
    Marr'Gollg wußte, daß seine Überlegungen einfach und klar waren, daß er nur einen Teil der Rätsel erkannt, daraus aber die richtigen Schlüsse gezogen hatte. Während das wuchtige Mborra unbeirrbar und in gerader Linie auf den runden Gegenstand zustapfte, der wie ein zerbeulter Pilzkopf aussah, erinnerte er sich an seine Gedanken.
    Diese seine Welt, bestand aus den einfachen Teilen, die er bisher kannte: Pflanzen, Tiere, die Himmelsgewalten und die beiden Rassen, die einander bekämpften, seit es Nachtmänner und Hirjymen gab, die darüber ihren Enkeln berichten konnten. Die einen versuchten immer, die anderen zu überfallen und Beute zu machen, und seit einigen Generationen waren

Weitere Kostenlose Bücher