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112 - Der weiße Mönch

112 - Der weiße Mönch

Titel: 112 - Der weiße Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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dabei so hart gegen das Mauergestein, daß dieser aufheulte.
    „Deine Schuld", schrie dieser seinen widerwärtigen Kumpanen an. „Was zerrst du so an ihm?"
    „Ich? Ich war das nicht."
    „Wer dann?" zeterte der erste Gnom. „Ich vielleicht?"
    „Ja, du!"
    „Du Dreckskerl!"
    „Du Idiot!"
    Dorian bückte sich und bekam sie mitten im schönsten Streit an den Hälsen zu fassen. Der Augenblick, den sie unachtsam gewesen waren, hatte ihm genügt. Jetzt preßte er ihre fetten Kehlen zusammen, riß sie von seinen Beinen los und schlug sie mit den Köpfen zusammen. Es entstand ein häßliches Geräusch, etwa so, wie wenn man zwei dicke Kürbisse gegeneinanderprallen ließ. Ein animalischer Schrei hallte durch den Gang. Es war der Todesschrei der Gnome. Etwas Weiches, Klebriges lief über Dorian Hunters Hände. Angewidert schleuderte er die fetten, kleinen Monster von sich. Sie blieben reglos und mit zerschmetterten Schädeln auf dem Boden liegen.
    Dorian rannte los.
    Hinter ihm herrschte große Aufregung und heilloses Durcheinander. Die Dämonen fluchten, was das Zeug hielt. Offenbar versuchte dabei einer den anderen zu übertreffen. Sie brachten sich gegenseitig in Bedrängnis, als sie dem flüchtenden Eremiten nachhetzen wollten. Zwei Untote stolperten über die Beine des dritten und fielen hin. Ein Kobold verbiß sich irrtümlich in der Kehle eines Werwolf es - worauf dieser den kleinen Burschen mit einem einzigen Biß zerfetzte.
    Dorian gewann einen Vorsprung. Er lief in die Finsternis hinein, war den Tücken des Labyrinths aber trotzdem nicht auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Immerhin trug er den Vexierer, den magischen Kommandostab und den magischen Zirkel unter seiner verschlossenen Kleidung und bekam so auf sehr subtile Weise immer rechtzeitig mit, wann er abbiegen oder irgendeinem Hindernis ausweichen mußte.
    Er tauchte in einem Querstollen unter. Der Verwesungsgeruch nahm an Intensität zu. Dorian lief ohne auch nur eine Verschnaufpause einzulegen. Dabei fragte er sich immer wieder, ob es Unga wohl gelungen war, ungesehen in das unterirdische Labyrinth einzudringen, und wo er sich jetzt wohl aufhielt. Schließlich konnte er nicht ewig vor der wütenden Horde von Dämonen davonrennen. Plötzlich ertönte eine Stimme. Woher sie kam, ließ sich nicht feststellen. Ihr Urheber schien sich irgendwo in dem unheimlichen Gewölbe zu befinden und gleichzeitig doch weit entfernt seinen Platz zu haben. Die Stimme klang tief und hatte - nicht zuletzt wegen ihres donnernden Widerhalls - etwas durch und durch Geisterhaftes an sich.
    „Tod!" rief sie. „Tod und Verderben allen Eindringlingen, die es gewagt haben, ihren Fuß in die Grabstätte des Weißen Mönches zu setzen! Niemand wird der Vernichtung entgehen. Niemand - das schwört Hermes Trismegistos!"
    Die Dämonen, die sich in ziemlich großem Abstand hinter Dorian befanden, stimmten ein schauriges Geschrei an.
    Auf dem Gesicht des uralten Eremiten erschien ein wissendes Lächeln. Er wußte, daß es Unga war, der diesen Spuk heraufbeschworen hatte und konnte also aufatmen. Zweifellos würde er in Kürze auf den Cro Magnon stoßen. Dann konnten sie beraten, wie sie am besten gegen die höllische Schar von Verfolgern vorgingen.
    Die Dinge nahmen plötzlich einen etwas anderen Verlauf. Dorian verließ den Stollen, in dem er sich gerade befand. Er sah nicht die Hand vor den Augen, doch aus dem volleren Echo seiner Schrittgeräusche folgerte er, daß er auf einen größeren Raum gestoßen war. Er hastete nach links an der schroffen und kalten Mauer entlang. Schätzungsweise zwanzig bis fünfundzwanzig Schritte hatte er in dieser Richtung zurückgelegt, da vernahm er keuchende Atemgeräusche.
    Er blieb stehen. Die Laute kamen von rechts, etwa von dem Platz, wo sich die Öffnung des Ganges befand, den er soeben verlassen hatte. Sabberndes Gemurmel drang an Dorians Ohren, ein blubbernder Seufzer war zu hören. Kein Zweifel, einer der Dämonen war ihm dicht auf den Fersen. Dorian zückte seinen Kommandostab. Er war bereit, den teuflischen Widersacher damit aufzuspießen. Angestrengt lauschte er.
    Der Dämon schien nicht recht zu wissen, wohin er sich wenden sollte. Er stapfte geradeaus, wie seinen tapsenden Schritten zu entnehmen war, kam aber nur ein paar Meter weit, da flammte jählings etwas rund um ihn herum auf. Blaue und violette Flammen züngelten an seiner Gestalt empor. Dorian erkannte, daß es sich um einen der drei Untoten handelte, die sich als Wortführer der

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