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112 - Der weiße Mönch

112 - Der weiße Mönch

Titel: 112 - Der weiße Mönch
Autoren: Dämonenkiller
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Meute aufgeführt hatten. Jetzt brüllte er unter fürchterlichen Qualen. Er war in einen magischen Kreis geraten, der ihn erbarmungslos vernichtete. Dies war eine der Fallen, die die „Reinen" kurz vor dem endgültigen Aussterben ihrer Sekte im unterirdischen Labyrinth geschaffen hatten. Die zuckenden Flammen hüllten die Gestalt des Wiedergängers ein. Er krümmte sich, heulte, schlug um sich, aber all das nützte ihm nichts. Aus dem magischen Feuer konnte er nicht mehr entweichen.
    Der unwirkliche Lichtschein fiel an die Steinwände des großen Raumes und vermittelte Dorian Hunter einen Begriff von den Ausmaßen der Anlage. An der Decke beleuchteten die Flammen ein waberndes Muster; es waren Symbole der Magie und Zauberkraft, mit denen die „Reinen" dereinst das ewige Leben zu erlangen gesucht hatten.
    Der Untote fiel zu einem knisternden schwarzen Klumpen zusammen. Das Feuer erlosch, und durchdringender Schwefelgeruch erfüllte den Raum und überlagerte den gräßlichen Verwesungsgestank.
    Dorian lief weiter. Er gelangte in einen neuen Gang, stürmte voran, wandte sich nach rechts in eine Querverbindung und stockte plötzlich. Er hatte wieder jemanden vor sich. Dieser Jemand gab sich nicht zu erkennen, und so war er augenblicklich alarmiert. Das konnte unmöglich Unga sein. Das Wesen näherte sich mit schleifenden Schritten, grunzte bösartig und kündigte seine Gelüste an.
    Der Dämonenkiller vollführte eine gekonnte Parade, ging etwas in die Knie und stieß dabei den Kommandostab schräg von unten nach oben empor.
    Ein jämmerlicher Laut sagte ihm, daß er getroffen hatte. Trotzdem besaß der Widersacher noch enorme Kräfte. Dorian mußte sich fallen lassen und ihn über sich hinwegstemmen. Hinter ihm kam das dämonische Wesen zu Fall, regte sich noch eine Weile stöhnend und lag dan4 still. Dorian ging zu ihm und zog ihm den Kommandostab aus der Brust. Er hatte sich tief wie ein Dolch in die Herzgegend des Scheusals gebohrt. Dorian stellte fest, daß es sich um eine Chimäre mit Saurier-Extremitäten gehandelt hatte.
    Er gönnte sich eine Rast, denn er mußte rasch Unga finden. Überall schienen jetzt Dämonen zu stecken - vor, hinter und neben ihm. Es fiel jetzt selbst ihm schwer, sich einwandfrei zu orientieren. Ein Stück Weges legte er ohne Zwischenfälle zurück, dann aber zuckte etwas aus einem Nebengang hervor. Er reagierte geistesgegenwärtig und warf sich zur Seite. Die Kreatur prallte, vom Schwung der eigenen Bewegung geführt, gegen die gegenüberliegende Felsenwand und heulte zornig auf. An dem Laut erkannte der Eremit Dorian, wer sein Gegner war. Es konnte sich nur um einen Werwolf handeln.
    Dorian lief vor ihm davon und hoffte, sich ohne Kampf absetzen zu können. Zweifellos hätte er den Werwolf töten können, doch es wäre eine große Kraftprobe gewesen, und er wollte keine Zeit verlieren, wollte jetzt endlich auf den Cro Magnon stoßen. Deshalb trachtete er danach, den Werwolf abzuhängen.
    Der aber hatte seine Fährte aufgenommen. Dorian registrierte wie er aufrückte. Er mußte etwas tun. Der Gang, in dem er dahinjagte, war etwas abschüssig. Fast wäre er hingestürzt. Mit den Armen rudernd, erlangte er jedoch das Gleichgewicht wieder und stürmte weiter.
    Plötzlich warnte ihn etwas, befahl ihm, scharf abzustoppen und sich hinzuwerfen. Er ließ sich fallen und landete auf dem Bauch.
    Der Werwolf fegte heran, stolperte über Dorians Körper und federte über ihn hinweg. Im nächsten Moment hörte der Dämonenkiller einen nervenzerfetzenden Schrei. Gelbliches Licht stieg aus einer nicht zu ortenden Quelle auf und zeigte ihm, was geschehen war.
    Er lag am Rand einer Fallgrube. Von ihrem Grund ragten oben zugespitzte Eichen- und Silberpfähle auf. Der Werwolf war von mehreren durchbohrt worden. Er bot einen schrecklichen Anblick.
    Dorian erhob sich und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er umrundete die gefährliche Grube. Das gelbe Licht erlosch. Dorian hastete durch den nächsten Gang.
    Endlich traf er mit der mächtigen Gestalt Ungas zusammen, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie prallten mit den Schultern gegeneinander. Ungas Kopf ruckte vor und knallte gegen die Stirn des Dämonenkillers. Beide stöhnten auf, dann lachten sie und gratulierten sich zu dem Teilerfolg. „Ich habe eine Fackel gebastelt", sagte der Cro Magnon. „Soll ich sie anzünden?"
    „Das fragst du noch?"
    Wenig später loderte die große Flamme der Fackel auf, und Unga bewegte sie hin und her, um in
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