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112 - Der weiße Mönch

112 - Der weiße Mönch

Titel: 112 - Der weiße Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Mann im Kloster sein Leben ausgehaucht hatte, verließ der Dreimalgrößte das Gemäuer. Er hatte seinen Apfelschimmel erreicht, als das Tor mit Gepolter in sich zusammenfiel. Eine weiße Staubwolke. stieg auf und verschwand in der Nacht.
    Der Reiter verließ die Stätte des Grauens im Galopp und beschloß, die Geschehnisse im Tempel des Hermes Trismegistos entsprechend zu vermerken. Er war überzeugt, daß die Sekte der „Reinen" außer Mauern auch magische Fallen im Gewölbe des Weißen Mönches errichtet hatte, um den Kerker des Schrecklichen zusätzlich abzusichern. Dennoch nahm sich der Dreimalgrößte vor, in seinen für die Ewigkeit bestimmten Notizen Warnungen einzufügen - für den Fall, daß sich jenes entmenschte Ungeheuer doch noch einmal wieder aus seinem Sarg erhob.
    DEN SARG UNTER KEINEN UMSTÄNDEN ÖFFNEN!
    DEN MÖNCH NICHT WECKEN!

    „Der Bastard schweigt", rief einer der drei Untoten mit durchdringender, greller Stimme.
    Er gehörte zu den Wortführern des Aufgebotes von Dämonen, und dementsprechend spielte er sich jetzt, nachdem sie sich in dem Gewölbe sicher wähnten, auch auf. „Also los, worauf warten wir noch? Reißen wir diesem Eremiten doch die Fingernägel aus! Brechen wir ihm ein paar Rippen!" Der uralte Mann schaute auf. „Nein. Um alles in der Welt, ich bitte euch, tut mir nichts an! Ich gestehe ja - ich weiß von der Existenz des Weißen Mönches. Ich habe gelogen, weil ich mich vor ihm fürchte."
    Der Widergänger winkte ab. „Blödsinn. Luguri hat gesagt, daß sich hinter dem Weißen Mönch niemand anderer als Dorian Hunter verbirgt." Er schüttelte sich, als hätte er etwas Gallbitteres heruntergeschluckt. „Hunter! Ich kann es kaum erwarten, ihm die Eingeweide herauszureißen."
    „Ich führe euch zur Gruft", sagte der Eremit hastig. „Nur martert mich nicht!"
    „Jetzt kriegt er das große Schlottern", bemerkte ein Kobold.
    Er kicherte, daß es von den Gewölbewänden zurückhallte.
    „So gefällst du mir besser", meinte der Untote. „Also los, beeil dich schon! Wir haben keine Zeit zu verlieren."
    Die anderen Greuelgestalten gaben zustimmende Laute von sich.
    Der Eremit schritt voraus und streckte dabei die Arme aus, um mit den Fingern etwaige Hindernisse rechtzeitig zu entdecken. Zwei Gnome hatten sich an seine Beine geklammert und ließen ihn nicht mehr los. Es waren kleine, aber fester Monster, die wie Metallgewichte an seinen Waden zerrten. Im Fall, daß er einen Ausfall versuchte, um sich aus dem Staub zu machen, würden sie ihre spitzen Zähne in sein Fleisch schlagen und ihn zu Fall bringen.
    Hinter Dorian, dem Eremiten, marschierte die Schreckensmeute. Die drei Untoten fanden sich bestens zurecht. Schließlich waren sie daran gewöhnt, in Gruften herumzuwandeln, waren daraus hervorgestiegen, um ihr Unwesen auf der Erde zu treiben. Es befanden sich aber auch Kreaturen in der Gruppe, die weniger gut sehen konnten und auch nicht besonders reaktionsschnell waren.
    Der Dämonenkiller grinste, als er hinter sich einen dumpfen Schlag vernahm. Jemand stieß die gemeinsten Verwünschungen aus. Der Zug geriet ins Stocken und blieb dann ganz stehen. Eine Chimäre, ein wüstes Wesen mit Straußenkopf, einem knochigen Leib und menschenähnlichen Beinen, war der Länge nach hingefallen. Dabei hatte sie sich eine Beule eingehandelt; Dorian konnte das nicht erkennen, aber er hörte es aus dem Geschnatter der Dämonen heraus. Sie fluchten und keiften, dann konnte es weitergehen.
    „Wäre besser, wenn wir einen Irrwisch dabei hätten", sagte einer der Untoten.
    Sein Artgenosse antwortete: „Es ist aber nun mal keiner da, und wir müssen so zurechtkommen. Damit basta."
    Das war hörbar nervös gesprochen. Allmählich breiteten sich Unmut und Ungeduld aus.
    Dorian kam das sehr zustatten. Er wartete nur auf seinen Augenblick. Und der stellte sich nach nicht sehr langem Marsch ein.
    Sie waren nach rechts in einen schnurgerade verlaufenden, stickigen Gang abgebogen, als plötzlich wieder ein Dämon hinstürzte. Er veranstaltete ein ziemliches Spektakel, brüllte und schlug offenbar vor Schreck auch um sich. Das hatte zur Folge, daß die anderen mörderisch fluchten und ihn mit allen Mitteln zu bändigen versuchten. Das Gros der Meute war abgelenkt. Jetzt blieben Dorian nur noch die beiden Gnome, die schwer an seinen Knöcheln hingen.
    Er stolperte, prallte links gegen die Stollenwand und tat so, als könnte er sich kaum noch auf den Beinen halten. Absichtlich rammte er den einen Gnom

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