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1120 - Grauen hinter Gittern

1120 - Grauen hinter Gittern

Titel: 1120 - Grauen hinter Gittern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lampe.
    »Wir haben auch darüber nachgedacht, doch davon möchten wir absehen. Wir werden Sie aus dem Verkehr ziehen müssen, Mr. Sinclair. Wie lange das sein wird, kann ich Ihnen nicht sagen. Zunächst müssen wir einige Dinge richten und auch warten, bis Gras darüber gewachsen ist. Mehr kann ich Ihnen leider nicht sagen.«
    »Sie ziehen mich aus dem Verkehr?«
    »Ja.«
    »Ich komme nicht nach London zurück?«
    »Zumindest vorläufig nicht.«
    »Sie wissen, wer ich bin?«
    »Leider, Mr. Sinclair. Das macht die Sache noch komplizierter. Aber es gibt für uns keinen anderen Weg. So und nicht anders muss gehandelt werden. Wir stehen in zwei verschiedenen Lagern. Nur haben wir die stärkere Position.«
    »Scotland Yard wird sich mit Ihrer Lösung sicherlich nicht zufrieden geben!«
    »Das ist natürlich ein Problem, doch ich bin mir sicher, dass wir auch da eine Lösung finden werden. Wenn die Sicherheit eines Landes auf dem Spiel steht, müssen andere Dinge zurücktreten. Das ist nun mal so, Mr. Sinclair, daran kann man nichts ändern, und das wissen Sie selbst. Wenn ich es recht betrachte, haben Sie unserem Land sogar einen Dienst erwiesen, aber wir können Ihnen nicht dankbar dafür sein. Es sind einfach die Sachzwänge, die mich so handeln lassen. Ich muss mich ihnen unterwerfen, Mr. Sinclair.«
    »Was genau haben Sie mit mir vor?«
    »Sie werden einen Platz in der Festung finden.«
    Ich erschrak, wollte es aber nicht zu deutlich zeigen und schüttelte den Kopf. »In der Festung? Habe ich recht gehört?«
    »Wir nennen es auch Sanatorium.«
    »Kann ich davon ausgehen, dass dieses Sanatorium ausbruchsicher ist?«
    »Das ohne Zweifel.«
    »Und wie lange soll ich dort bleiben?«
    »Ich würde es Ihnen gern sagen, aber es ist nicht möglich. Sie müssen abwarten.«
    Ja – abwarten. Ich wunderte mich über mich selbst, wie ruhig ich noch auf dem Stuhl saß. Durch meinen Kopf schwirrten irre Gedankenströme. Sie waren wie Blitze, die immer wieder einschlugen und das Innere meines Kopfes zermartern wollten. Ich wäre am liebsten aufgesprungen und hätte mir diesen Typen hinter dem Schreibtisch geholt. Leider gab es da noch die beiden anderen. Sie waren wie Wächter. Eine falsche Bewegung, und ich war erledigt.
    Die Festung, das Sanatorium. Klar, so etwas gab es. Wenn man Leute nicht töten wollte, konnte man sie verschwinden lassen. Für Monate, Jahre oder für immer. Der NSA standen da alle Möglichkeiten offen. Ich war dann aus dem Verkehr gezogen. Niemand – abgesehen von einigen wenigen Eingeweihten – würde wissen, in welch eine Festung man mich gesteckt hatte.
    Mir war der kalte Schweiß ausgebrochen. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Mit großer Mühe gelang es mir, die nächsten Worte normal klingen zu lassen. »Sie können mich nicht lebendig begraben, Mister. Auch Ihnen sind Grenzen gesetzt. Das mögen Sie und Ihre Organisation anders sehen, ich habe da meine eigene Meinung. Man wird nachforschen, und man wird auch etwas finden. Spurlos kann kein Mensch verschwinden. Zumindest keiner wie ich. Das soll nicht angeberisch klingen, aber Sie selbst kennen meinen Hintergrund.«
    »Sie brauchen mir nichts zu sagen. Auch ich fühle mich nicht wohl, doch das Schicksal hat anders entschieden.«
    »Lebendig begraben. Etwas anderes ist es nicht. Ihr Sanatorium ist ein riesiges Grab.«
    »Manche nennen es so.«
    »Wen werde ich dort treffen?«
    »Lassen Sie sich überraschen. Es ist übrigens nicht sehr weit von hier. Jedenfalls werde ich Sie nicht vergessen. Ich bleibe am Ball. Möglicherweise wird sich später eine Lösung ergeben.«
    »Wollen Sie mich nicht lieber erschießen?«
    »Nein. Nur wenn es sein müsste.«
    »Sie wissen, dass ich nicht Ihr einziger Zeuge bin.«
    »Da haben Sie recht. Ich denke, dass sich Abe Douglas ebenfalls nicht weigern wird. Er kann es nicht. Gerade als Mitglied seiner Truppe ist er besonderen Gesetzen verpflichtet.« Er räusperte sich.
    »Dann darf ich mich jetzt von Ihnen verabschieden, Mr. Sinclair.«
    Ich hörte, wie er seinen Stuhl zurückschob, und danach sah ich, wie er aufstand. Es war das Zeichen für meine beiden Aufpasser.
    Der Kerl im dunklen Anzug bewegte sich blitzschnell. Ich spürte noch den Luftzug, dann traf mich der Schlag in den Nacken.
    Noch im Sitzen brach ich zusammen. Wurde nicht bewusstlos, kämpfte auch dagegen an. Doch dann spürte ich den Stich der Nadel. Etwas wurde mir in den Körper gepumpt. Urplötzlich verlangsamten sich meine Bewegungen. Ich hatte das

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