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1121 - Der Sonnenhammer

Titel: 1121 - Der Sonnenhammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte Perry. ,,Nichts", antwortete der Telepath. „Ich bin nicht sicher, ob ich über diese Distanz hinweg überhaupt etwas empfangen könnte. Aber es scheint mir eher, als würden die Schlepper robotisch gesteuert."
    Die Armadaschlepper waren mächtige Goon Blöcke, dieselbe Art Gerät, wie sie von allen bisher bekannten Schiffstypen der Endlosen Armada als Antriebsmechanismus verwendet wurde. Goon Blöcke gab es überall im Innern der Endlosen Armada. Sie gehörten keiner bestimmten Armadaeinheit an, sondern waren so etwas wie eine übergeordnete Institution, ebenso wie die Armadamonteure. Sie fanden sich nicht nur auf der Außenhülle von Raumschiffen, denen sie als Antrieb dienten, sondern auch einzeln im Raum zwischen den Einheiten schwebend. Mitunter dienten sie selbst als Fahrzeuge und Transporter. Sie waren mit robotischer Steuerung ausgestattet, besaßen aber darüber hinaus Möglichkeiten, eine Besatzung unterzubringen, und eine Kontrollzentrale, mit deren Hilfe organische Wesen die Lenkung des Goon Blocks übernehmen konnten.
    ,,Ich frage mich, warum sie sich nicht um uns kümmern", murmelte Roi Danton. ,,Auftrag", sagte Perry. „Sie sind auf einen bestimmten Auftrag programmiert und auf sonst nichts."
    Aus dem Halbdunkel jenseits der großen Kommandokonsole drang ein leises, charakteristisches Flüstern. Jedermann kannte es. Es war das Geräusch, das Taurecs aus Hunderten von Plättchen zusammengesetztes Gewand von sich gab. Perry wandte sich um und gewahrte zwei Gestalten, die aus dem Dämmerlicht materialisierten. Neben Taurec, dem Gesandten der Kosmokraten, schritt der Hüne Jercygehl An, über dessen Schädel die hellviolette Armada Flamme glomm. ,,Ihr Verhalten ergibt keinen Sinn", erklärte der Cygride völlig ohne Einleitung. „Was transportieren Sie?"
    Jercygehl An sprach durch einen Translator, obwohl die Anwesenden sich längst die Mühe gemacht hatten, den Armadaslang, die lingua franca der Endlosen Armada, per Hypnoschulung zu erlernen. ,,Wir wissen es nicht", antwortete Roi Danton. „Zu nahe wollen wir unsere Sonden nicht heranlassen. Im Augenblick sind wir froh, dass die Schlepper sich nicht um uns kümmern. Das Beste, was wir bisher zustande gebracht haben, ist diese Tasteraufnahme."
    Auf einer Videofläche entstand das Bild eines würfelförmigen Goon Blocks. Auf der Oberfläche des Blocks gab es unregelmäßige Unebenheiten, aber es war nicht klar, ob sie zur Ladung oder zur Standardausstattung des Armadaschleppers gehörten. Die acht Schlepper hatten inzwischen eine weit auseinandergezogene Front gebildet und schwenkten auf eine Umlaufbahn um die große Sonne ein. Ihre Orterreflexe wurden schlagartig intensiver, als sie die Feldschirme aktivierten, um sich gegen die Hitzeeinwirkung zu schützen.
    Dann geschah das Unerwartete. Von jedem der acht Schlepper löste sich ein Strom von Leuchterscheinungen, die auf dem Orterbild wie strahlend helle Funken erschienen. Sie schossen mit hoher Geschwindigkeit auf das Zentralgestirn zu und verschwanden binnen weniger Sekunden hinter dem Rand der Blende, die der Orter vorgelegt hatte, um den Strom ultraharter Hyperimpulse, der ständig von der Sonne ausging, zu neutralisieren. Zuerst hatte es den Anschein, als seien die acht Armadaschlepper dabei, sich aufzulösen. Aber der Spuk dauerte nicht mehr als zehn Sekunden. Als der letzte Funke verschwunden war, schimmerten die Reflexe der Schlepper nach wie vor auf der Videofläche des Orters.
    Kurze Zeit später nahmen sie Fahrt auf. Sie verließen den Sonnenorbit, schossen mit atemberaubender Beschleunigung in steilem Winkel zur allgemeinen Ebene der Ekliptik in den Raum hinaus und waren nach knapp acht Minuten vom Orterbild verschwunden.
    Langsam verglimmende Phosphoreszenz bezeichnete die Orte, an denen sie in den Hyperraum eingetreten waren.
    Inzwischen hatte Roi Danton die ersten Messergebnisse vorliegen. ,,Die Art der Ladung kann mit Mitteln der Grobanalyse nicht identifiziert werden", sagte er missmutig. „Wir brauchen ein paar Spezialisten, die sich um die Aufzeichnungen kümmern. Die Sonne zeigt keinerlei ungewöhnliches Verhalten."
    ,,Mir fiel auf, dass die Funken heller leuchteten als die Armadaschlepper", bemerkte Taurec. ,,Richtig. Ihr Leistungsausstoß war beträchtlich." ,,Wahrscheinlich war es Müll, den die Schlepper abluden", meinte Fellmer Lloyd. ,,Gefährlicher Müll, der nicht auf einer Energieweide abgeladen werden durfte." ,,Das gibt es nicht", widersprach Jercygehl An. „Das

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