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1122 - Raubzug der Armadaschmiede

Titel: 1122 - Raubzug der Armadaschmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Goon-Blöcke sandte, die sich im Nandsystem aufhalten. Sie sollen sich über Nand versammeln und die SAMBAL angreifen. Das wollte ich dir mitteilen, aber ich bekam keine Verbindung. Du warst verschwunden."
    Roi nickte. Er hatte versäumt, Naomi über seinen Plan zu informieren.
    „Ich sprach mit Ichiko Stans an Bord der SAMBAL", fuhr Naomi fort. „Sie macht sich keine allzu großen Sorgen. Die Goon-Blöcke sind weit übet das ganze System verstreut.
    Bevor sie sich zum Angriff formieren können, vergehen zwei oder drei Stunden.
    Inzwischen bleibt die SAMBAL an Ort und Stelle." Sie fuhr sich mit der flachen Hand übers Haar und lächelte ein wenig. „Und dann geschah etwas ganz Merkwürdiges. Ein Armadamonteur tauchte in meinem Blickfeld auf, ein ziemlich großes Exemplar. Wenn ich nicht wüßte, daß die Monteure Roboter sind, hätte ich darauf geschworen, der Kerl sei besoffen. Er taumelte und torkelte und schrie in verkorkstem Armadaslang unaufhörlich vor sich hin. Ich brachte ihn per Traktorfeld zur Ruhe und funkte ihn an. Manchmal antwortete er ganz vernünftig, dann drehte er durch, und es vergingen ein paar Minuten, bis man wieder mit ihm reden konnte. Es stellte sich heraus, daß ich Drajdoog eingefangen hatte, den ehemaligen Oberaufseher der Armadamonteure. Warckewn hatte ihn ‚entlassen’, so nannte er es. Ich nehme an, daß der Schmied ihn deaktivieren wollte, damit er ihm nicht mehr in die Quere käme, aber bei der Deaktivierung muß irgend etwas schiefgegangen sein. Ich glaube fast, Drajdoog hat infolge der ‚Entlassung’ einen positronischen Schock erlitten.
    Weiter. Ich dachte, wir könnten mit dem übergeschnappten Monteur etwas anfangen und machte mich auf die Suche nach euch. Da ihr euch nicht mehr in der Nähe des Zentralzylinders aufhieltet, konntet ihr eigentlich nur im Innern des Goon-Blocks sein.
    Wenn man von der Möglichkeit absieht, daß es euch auch an den Kragen gegangen sein könnte. Ich flog hierher und sah das offene Luk. Da wußte ich, daß meine Theorie richtig war. Ich landete und begann zu warten."
    „Klasse, Naomi", lobte Roi. „Für die Verbindung mit der SAMBAL ist gesorgt?"
    „Das Boot ist direkt ans Funksystem der SAM-III gekoppelt."
    „Gut. Wo hast du Drajdoog gelassen?"
    Naomi wies mit dem Daumen über die Schulter.
    „Er liegt dort hinten und wird von einem Fesselfeldprojektor festgehalten. Es war nicht besonders leicht, ihn hier herauf zu schleppen."
     
    *
     
    Fedder führte halblaute Zwiegespräche mit Drajdoog, während er vorsichtig die Verkleidung des Roboters löste und sein Innenleben freilegte. Drajdoog war die meiste Zeit über bei einigermaßen „klarem Verstand". Wenn er durchdrehte, legte Fedder eine Pause ein, bis er wieder zu sich kam. Der Armadamonteur war nicht in der Lage, seine Waffen zu gebrauchen. Aber er hätte entfliehen können, wenn nicht das Fesselfeld gewesen wäre, das ihn an Ort und Stelle bannte.
    „Warckewn wollte ihn ausschalten, indem er die zentralen Uhrimpulse bis auf unendlich langsam verzögerte", lautete Fedders erster Zwischenbericht. „Das ist eine der gängigen Methoden, aber in diesem Fall funktionierte sie nicht. Die Uhr arbeitet jetzt mit verschiedenen Rhythmen. Läuft sie normal oder zu langsam, ist Drajdoog bei Trost. Wenn sie einen zu schnellen Trab vorlegt, dreht er durch. Aber das können wir reparieren."
    „Er denkt doch hoffentlich nicht im Ernst daran, den Robot vollständig zu rekonstituieren?" erkundigte sich Brado „Flash" Gordon besorgt, nachdem Fedder sich wieder seiner Arbeit zugewandt hatte.
    „Warum nicht?" fragte Naomi.
    „Er ist auf Warckewns Linie programmiert. Er wird uns nur Schwierigkeiten machen."
    „Du vergißt, daß Warckewn ihn entlassen hat", widersprach Naomi.
    Roi verfolgte den Dialog mit heimlicher Schadenfreude. Flash war ein tüchtiger Techniker. Aber Naomis Verstand war um soviel schärfer als der seine, und wenn sich ihr die Möglichkeit bot, versäumte sie nicht, dem blonden Hünen, der in seinem Selbstbewußtsein manchmal etwas penetrant wirkte, eines auszuwischen.
    „Na und?" konterte Flash irritiert. „Ihr geht hoffentlich nicht von der Annahme aus, daß er Warckewn deswegen grollt, oder?"
    „Sollten wir nicht, Flash?" fragte Naomi kokett.
    „Himmeldonnerwetter", grollte der Hüne, „ihr dichtet einem Roboter eine menschliche Seele an!"
    Fedder Napsus war intensiv beschäftigt, aber er hatte die Unterhaltung mitgehört.
    „Ich bitte, sich nicht zu sorgen", sagte er,

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