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1124 - Aus dem Reich der Toten

1124 - Aus dem Reich der Toten

Titel: 1124 - Aus dem Reich der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach vorn.
    Es war ein Angriff, mit dem der verdammte Mörder nicht gerechnet hatte. Das andere Ende traf seine Magengegend und wühlte sich tief hinein. Ich schrie noch einmal und drückte ihn zurück.
    Er hatte die gleichen Standprobleme wie ich. Das war in diesem Augenblick mein Vorteil. Deshalb war es ihm unmöglich, das Gleichgewicht zu halten.
    Er fiel in das Wasser hinein, und das nervenzerfetzende Geräusch der Kettensäge verstummte. Dafür schäumte das Wasser auf. Es war für einen Moment nur verschwunden, aber er konnte hier nicht tief einsinken. Ich hatte mich wieder gedreht, und diesmal schaffte ich es, Noras Hand zu umfassen.
    Auch sie hielt eisern fest. Ich ging, sie zog, und so schaffte ich es, wieder aufs Trockene zu gelangen. Ich rutschte dabei noch einmal aus, doch ich rappelte mich sofort wieder auf und ließ mich auch von Nora weiterziehen.
    Wir durchbrachen beide das Unterholz, und es dauerte nicht lange, bis wir den dichten Waldrand hinter uns gelassen hatten und eine freie Stelle erreichten, auf der wir bleiben und zunächst einmal Luft schöpfen konnten.
    Ich mußte husten und konnte diesen Drang auch nicht unterdrücken. An einem Baum stützte ich mich ab, während Nora Thorn in meiner Nähe blieb und sich immer wieder umschaute.
    Aber der Killer kam nicht. Wir hörten ihn auch nicht. Seine Kettensäge war verstummt.
    Durch die Lücken sah ich einen Teil des Blockhauses und auch des Steges.
    Dort bewegte sich nichts. Der Killer mußte sich noch im Wasser aufhalten und würde wieder auf seine Chance lauern.
    Nora lächelte mir knapp zu, bevor sie dorthin ging, wo sie mich aus dem Wasser gezogen hatte. Ich wartete, bis sie zurückkehrte, stehenblieb und die Achseln zuckte. »Sorry, John, aber er hat sich zurückgezogen.«
    Ich mußte leicht grinsen. »Bedauerst du das?«
    »Irgendwie schon. Du hättest ihn doch gern vernichtet - oder?«
    »Ja, das hätte ich. Aber was soll's? Er war eben schneller, dieser verfluchte Killer. Danke übrigens.«
    »Wofür?«
    »Für die Rettung.«
    Sie winkte ab. »Das war selbstverständlich, John. Außerdem hättest du es auch ohne mich geschafft.«
    »Das weiß ich nicht. Aber auch dein Einsatz auf dem Steg war erste Sahne.«
    »Na ja, ich mußte es tun. Es gab keine andere Chance. Ich wollte ihn aus dem Konzept bringen.«
    »Hört sich gut an.«
    »Ist es auch.«
    »Und zugleich, als hättest du es nicht zum erstenmal getan, Nora. So wie du reagiert nicht jede.«
    »Kann sein.«
    »Wer bist du wirklich?«
    Sie stand vor mir, strich eine Strähne aus ihrer Stirn, lächelte und schaute mich an. »Wieso? Warum fragst du?«
    »Weil ich einfach den Eindruck habe, daß du mir in der vergangenen Nacht nicht die ganze Wahrheit erzählt hast. Oder überhaupt nichts davon.«
    »Ist das denn wichtig?«
    »Für mich schon.«
    »Der Kettensäge-Mann sollte uns mehr interessieren.«
    »Kennst du ihn?«
    »Nein.«
    »Du weißt also nicht, wer er ist?«
    Sie verdrehte die Augen. »Jetzt tu nicht so wie ein Staatsanwalt vor Gericht.«
    »Aber ich will Erklärungen haben.«
    »Die hast du bekommen.«
    »Nein, nicht genug. Ich weiß nur, daß mich jemand töten will, der das Gesicht meines Vaters besitzt. Verstehst du das?« Ich ging einen Schritt auf sie zu. »Aber mein Vater ist tot. Seit über einem Jahr. Und meine Mutter ebenso. Ich habe damit abgeschlossen oder dachte es zumindest, und jetzt erlebe ich das verdammte Gegenteil. Ich weiß nicht, was gespielt wird, aber ich habe das Gefühl, daß du darüber viel besser informiert bist, Nora.«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil unser Treffen nicht zufällig war. Jemand muß außer mir Bescheid gewußt haben. Und dieser Jemand hat dafür gesorgt, daß du dich auf meine Spur setzen konntest. Man hat dich engagiert. Nicht zu meinem Schlechten, das gebe ich gern zu. Aber dir sollte auf der anderen Seite auch klar sein, daß es mich quält, wenn ich die Zusammenhänge nicht kenne. Kannst du das begreifen?«
    »Kann ich.«
    »Dann bin ich ja beruhigt.«
    »Wir sollten trotzdem von hier verschwinden«, schlug sie locker vor. Überhaupt machte sie den Eindruck, als wäre nichts passiert. Sie gab sich locker und fast aufgeräumt. Was hier alles abgelaufen war, schien sie nicht zu berühren. Je länger ich Nora kannte, desto größer wurden die Rätsel um ihre Person.
    Ich holte ein Tuch aus der Tasche und wischte mein Gesicht trocken. Schleimreste und auch Wasserlinsen blieben am Tuch kleben. Auch meine Klamotten waren

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