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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nagte, und er dachte: Ich werde niemals wieder mit Vuul in einem Zimmer schlafen. Dieser Bursche ist nicht nur ein Wilder, sondern auch gemeingefährlich. Er bringt es noch fertig und verwechselt mich in seinem Wahn mit dem Abendessen. Bei allen Dunkelwolken, das hat man davon, wenn man mit einem Kannibalen zusammenarbeitet!
    „Müde", hörte er Dameniszers klirrende Stimme dicht an seinem Ohr. „Wir alle sind müde. Wir sollten uns ausruhen, ehe wir weiterarbeiten."
    Fain öffnete wieder die Augen und schüttelte den Kopf.
    Erst dann fiel ihm ein, daß der Rirr diese Geste nicht verstehen konnte. „Nein", erklärte er. „Wir müssen jetzt schnell handeln. Crduun weiß Bescheid. Der Flößer wird versuchen, so rasch wie möglich den Floßschwanz zu erreichen und uns auszuschalten. Er kann unter keinen Umständen zulassen, daß wir die Essenzenhaken demontieren. Das ist unsere Chance."
    Der borstige, mattrosa Sehkranz Dameniszers wurde ein wenig dunkler; wie Fain inzwischen wußte, war dies ein Zeichen dafür, daß der Rirr angestrengt nachdachte.
    „Ich verstehe nicht", sagte Dameniszer, „was uns das nutzen soll. Du willst die Schiffe deines Volkes zu Hilfe rufen, Enklich Fain, gut. Sehr gut. Du hast versprochen, daß dein Volk mich zurück nach Ni-Rirr bringt, zurück zu meiner Heimatwelt. Auch gut. Deshalb helfe ich dir. Aber wozu das Floß demontieren?"
    Fain seufzte.
    „Wir müssen in die Zentrale des Floßkopfes", erläuterte er geduldig. „Nur dort finden wir ein funktionierendes Hyperfunkgerät, mit dem ich Einheiten der Galaktischen Flotte herbeirufen kann. Aber um an das Funkgerät heranzukommen, müssen wir Crduun fortlocken.
    Wir dürfen den Flößer nicht unterschätzen.
    Er ist klug und erfahren, und er kennt das Floß viel besser als wir. Und wir müssen uns beeilen, weil die STOWMEXE früher oder später ihr Ziel erreichen wird.
    Und wenn ich bis dahin meine Leute noch nicht alarmiert habe ..."
    Er sprach den Satz nicht zu Ende.
    Er wollte nicht an diese Möglichkeit denken. Denn nach Crduuns Worten waren sie nicht seine ersten Kaufsöhne; bei all seinen Flügen kidnappte der Flößer von bewohnten Abbauplaneten ein oder zwei Vertreter der intelligenten Spezies, um sich mit ihnen während der jahrelangen Floßfahrten die Zeit zu vertreiben.
    Die Kaufsöhne oder -töchter linderten die Einsamkeit eines Armadaflößers, aber was geschah, wenn das Floß entladen war?
    Was war mit Crduuns früheren Kaufsöhnen geschehen?
    Waren sie getötet worden - oder hatten Crduuns unbekannte Auftraggeber sie übernommen?
    Nun, dachte Fain grimmig, es spielte keine Rolle. Wie die STOWMEXE, so war auch die Galaktische Flotte durch den Frostrubin gegangen. Irgendwo in stellarer Nähe mußte es terranische Raumschiffe geben.
    Vielleicht hatte er Glück, und die FAYDERHEYT selbst beantwortete seinen Hyperkomspruch; auf der Karracke hatte man ihn vermutlich schon abgeschrieben.
    „Doch was ist", beharrte der Säulenbeinige, „wenn du dich irrst? Wenn die Schiffe deines Volkes fort sind - oder vernichtet? Hast du nicht selbst gesagt, Enklich Fain, daß dieser Galaktischen Flotte ein übermächtiger Gegner gegenübersteht?
    Was geschieht mit uns, wenn wir das Armadafloß demontieren und deine Leute uns nicht abholen? Ich werde dir verraten, was geschieht. Man wird uns bestrafen, vielleicht sogar umbringen.
    Ich bin in deinen Augen vielleicht ein Primitiver, Fain. Ich gehöre vielleicht nicht zu einer Rasse, die von Galaxis zu Galaxis fliegt. Wir Rirr haben soeben damit begonnen, unser eigenes Sonnensystem zu erforschen, aber das bedeutet nicht, daß wir dumm sind.
    Diese Armadisten - sie werden die STOWMEXE nicht einfach abschreiben. Wenn sie nicht rechtzeitig an ihrem Ziel eintrifft, wird man nach ihr suchen. Man wird sie finden und sehen, was geschehen ist, und dann wird man die Täter jagen.
    Man wird uns töten, Enklich Fain."
    Ankbhor-Vuul tutete noch immer seinen barbarischen Klagegesang. Fain wünschte, er würde damit aufhören. Der Klang ließ Gänsehaut auf seinem Rücken entstehen.
    „Wir haben keine andere Wahl", entgegnete er. „Was ist los, Dameniszer? Willst du weiter die Rolle eines Hofnarren spielen? Und woher weißt du, daß wir nicht sterben, wenn das Armadafloß sein Ziel erreicht? Crduun hat sich bisher immer geweigert, uns zu verraten, was später mit uns geschieht."
    Fain lächelte finster.
    „Der Flößer wird seine Gründe haben. Nein, Dameniszer, wir haben keine Wahl.
    Entweder wir

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